Aktuelles

Residenz "Weißer Sand"

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Für Mari fühlte es sich wie eine Ewigkeit an (haha. Verstanden?), nachdem sie das Henge aufgelöst hatte und darauf wartete, dass die Menschen am Tisch auf die Offenbarung des Doujutsus reagierten. Es hatte die Braunhaarige einige Überwindung gekostet, doch sie glaubte, Joudan und Rin damit das Vertrauen entgegenzubringen, das sie verdient hatten. Die Kushou-Geschwister hatten sich bereits den gesamten Tag über viel Mühe gegeben, um Hei sowie Mari zu zeigen, dass sie keine bösen Absichten hegten. Und die Hyuuga wollte sich so viel Menschenkenntnis zugestehen, dass sie erkannt hätte, wenn das alles nur ein schlechtes Schauspiel gewesen wäre. Doch in all diesen Überlegungen und der Überwindung, vergaß Mari ein sehr wichtiges Puzzleteil: Hei. Tatsächlich dachte die Kunoichi in diesem Moment nur über sich selbst nach und darüber, ob sie glaubte, dass man dem blonden Sora-Nin vertrauen konnte und er es verdiente, das Byakugan zu sehen. Gefangen in all diesen Gedanken, verdrängte Mari, dass es noch eine andere Person in ihrem Leben und auch in diesem Raum gab, die durchaus ein Mitspracherecht hatte. Denn genauso wenig, wie sie es wollte, dass der Tatsumaki sich in Gefahr begab, war das auch umgekehrt so. Erst als der Stuhl des Schwarzhaarigen lautstark über die Veranda kratzte und Mari sich umwandte, wurde ihr bewusst, dass sie einen Fehler begangen hatte. Nicht wegen Joudan, sondern weil sie ihren Freund in ihren Entscheidungen völlig außen vorgelassen hatte. Für einen Augenblick war die 20-Jährige sprachlos. Sie fand keine Worte und der Anblick, wie der Suna-Nin um seine Fassung kämpfte, schmerzte. Mari hatte ihn niemals in solch eine Situation bringen wollen. Hatte sie in der letzten Zeit so sehr den Blick für ihn verloren?

Hei zischte davon, bevor die junge Frau auch nur ein Wort hatte sagen können. Geschockt blieb die Hyuuga zuerst sitzen, bevor ihr Denkapparat wieder ansprang, sie die Hände auf dem Tisch ablegte und selbst aufspringen wollte. Doch ehe sie die Bewegung vollenden konnte, rutschte stattdessen Joudans Stuhl nach hinten und der Sora-Nin stand von seinem Platz auf. Die nun hellen Seelenspiegel wandten sich an den Kushou, der sich bedankte und gleichzeitig versprach, dass das Geheimnis um ihre Augen bei ihm und seiner Schwester sicher wäre. Gleichzeitig kündigte er an, nach Hei sehen zu wollen und ging schneller davon, als Mari irgendeinen Einwand hätte einbringen können. Ehrlich? Die Braunhaarige fühlte sich miserabel wie schon lange nicht mehr. Nicht nur wegen der aktuellen Situation, sondern weil sie sich ernsthaft fragte, wie sie bei ihrer Entscheidung keinen einzigen Gedanken an Hei hatte verschwenden können. Was sagte das über sie selbst aus? Eigentlich hätte sie selbst dem Tatsumaki hinterherlaufen müssen, doch es war wie so oft im Leben: Wenn man einen falschen Schritt tat, folgte sogleich der nächste. Und am Ende fragte man sich, wie man sich von einer Sache so hatte aus der Bahn werfen lassen können, dass einer falschen Entscheidung die nächste folgte. Im Anschluss gäbe es wohl einige Dinge zwischen Mari und Hei zu klären. „Was?“, die sorglose Stimme von Rin riss die Kunoichi so unvorbereitet aus ihren Gedankengängen, dass sie das Mädchen einen Augenblick ratlos anblickte. Ob sie… durch Klamotten schauen könnte? Die Hyuuga blinzelte, atmete dann aus und hob angestrengt die Mundwinkel an. Wenn es eine Person gab, die wirklich unschuldig an dieser vertrackten Gesamtsituation war, dann war es wohl dieses Mädchen. Es wäre nicht fair, sie die angespannte Situation so spüren zu lassen. „Hm. Ehrliche Antwort? Ja. Und unter uns gesagt, habe ich davon vielleicht auch schon einmal Gebrauch gemacht.“ Mari erinnerte sich daran, wie sie beim Chuunin-Examen unter die Kleidung von Mura geschaut hatte, um herauszufinden, welche Plakette er am Körper trug… Dabei hatte sie natürlich nichts anderes als die Plakette gesehen! Und wenn doch, dann hatte sie das irgendwo tief in ihrem Unterbewusstsein vergraben. Bevor Mari auch nur den Plan schmieden konnte, ebenfalls aufzustehen und Joudan sowie Hei hinterherzueilen, drückte die kleinere Kushou ihr den Eisbecher entschieden in die Hände und grinste breit. „Mari-san, darüber MUSST du mir mehr erzählen.“ So einfach wollte das Mädchen scheinbar nicht lockerlassen. Sie kicherte. „Hast du das auch im Wettkampf mit Jou-nii eingesetzt?“, fragte sie sogleich neugierig weiter. Mari war so überrannt von all den Ereignissen, dass sie sich von der Jüngeren festreden ließ. Und somit blieben Joudan und Hei tatsächlich noch einige Momente, um sich untereinander auszutauschen. Zu welchem Ergebnis das wohl führen würde?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Normalerweise war immer Hei derjenige gewesen, der auf eine Situation mit Fokus und Logik reagiert hatte, oder zumindest den Versuch gemacht hatte, eben dies zu tun. Man kannte ihn durchaus eher als einen ruhigen Menschen, mit einem Funken Humor bei der Sache, verhältnismäßig objektiv. Und doch: Das war offensichtlich nicht immer der Fall, und gerade hier war es das genaue Gegenteil. Es ging nicht mehr darum, was objektiv vielleicht das richtige oder vertretbare war - der Wüstensohn entkam seinen eigenen Gedanken nicht mehr und so sehr er es hasste, das monströse schwarze Loch und Konzept 'Tod' drängte sich in diesem Moment so übermächtig auf, dass er vergaß zu atmen. Die rationale Seite an ihm war fasziniert über die Tiefe der Angst und der Sorge, die er um seine Freundin und ihr Wohlbefinden hatte - und fand es vielleicht sogar ein wenig übertrieben. Seine emotionale Seite war in der Zwischenzeit dem Grauen verfallen. Erst als der Tatsumaki am See stand, schaffte er es, einen Moment lang durchzuatmen. Die Stille um ihn herum half für einen Moment, innezuhalten. Den Strudel in ihm wieder tief in sich zu verschließen. Es waren Gedanken und Gefühle, die nicht nach außen gekehrt gehörten. Und wenn er sie für den Rest seines Lebens wegsperren würde müssen, dann würde er es tun. Kontrolliert atmend starrte der junge Mann auf den See hinaus, spürte, wie ganz langsam ein wenig die Anspannung von ihm wich - ihm war bisher nicht einmal aufgefallen, dass jeder Muskel seines Körpers gespannt gewesen war. Hei lockerte seinen Kiefer, dessen Muskeln sich nur zu gerne kurz entspannten. Er spürte einen leichten Schmerz an seinen Backenzähnen - möglicherweise hatte er sie ein wenig zu fest aufeinandergepresst. Hei stöhnte leise und strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht. Was für ein furchtbares Erlebnis. Nie hätte er gedacht, dass ihm heute einiges so deutlich vor Augen geführt werden würde - dass es ein so eigentlich nettes Treffen war, was ihm seine eigene Angespanntheit und Gedanken deutlich machte. Keiner der Anwesenden hatte diese Reaktion verdient gehabt. Es war nicht, dass er Mari einen Vorwurf daraus machte, die Entscheidung getroffen zu haben. Ein Teil von ihm wünschte sich aber trotzdem, sie hätte sich anders entschieden. Der Grad der Verwundbarkeit, die durch das ausgesprochene Vertrauen erreicht war, erschütterte Hei. Es war als würde man eine Steilwand besteigen, und auf der Hälfte der Strecke merkte man, dass das Sicherungsseil nirgends befestigt war. ​

Der Tatsumaki merkte, dass sich jemand näherte. Die Art und Weise, wie der Ankömmling den Sand betrat, sagte ihm schon dass es nicht Mari war. Er hätte sich irgendwie schon gewünscht, dass die Hyuuga gekommen wäre, um ihn zu beruhigen. Andererseits wusste er nicht einmal, ob Mari sich ganz klar war, warum er weggelaufen war. Er wusste es ja selbst nicht genau. Insofern musste es für sie vermutlich albern ausgesehen haben. Immerhin war ja nicht er es, der in Gefahr schwebte, dauernd. Immer. Der Wüstensohn starrte weiter auf den See hinaus, bis Joudan neben ihn getreten war - und ihm die Glasschale mit dem Nachtisch reichte. Eine nette Geste, aber Hei war wirklich jeder Appetit abhanden gekommen - so Leid ihm das tatsächlich tat. Es war nicht wirklich Joudan, der das Problem darstellte. Auch wenn Hei ihn potentiell für einen extrem gefährlichen Mann hielt. Dieser Mensch hier war nämlich kein klassischer Befehlempfänger. Er nutzte sein Hirn um eine eigene Agenda zu verfolgen. Das machte ihn absolut unberechenbar und Hei damit nur umso skeptischer. Was war die Agenda Joudan? Er kommentierte die Aussage des Blondschopfes nicht, nahm die Glasschale - setzte sie aber vorsichtig auf einer sich aus dem Sand erhebene Sandsäule ab. Traf Joudan die richtigen Worte? Hei wusste es selbst nicht. Er empfand es als merkwürdig, dass der Blondschopf sich entschieden hatte, hierhin zu kommen. Ihm musste klar sein, dass das eine Sache zwischen ihm und Mari war, die nicht abgesprochen gewesen war. Wieso übernahm er derart die Initiative? Die sommerhimmelblauen Augen des Tatsumaki fixierten sein Gegenüber fest, und seine Schultern strafften sich ein wenig. Eigentlich hatte sich Hei nie als misstrauischen Menschen wahrgenommen, aber grade in dieser Situation merkte er, wie es da noch einen Knoten in seiner Brust gab, der schwer platzen wollte. Er schwieg nach den Worten des Mannes, ebenso nach seinem Vorschlag. Nein, er wollte jetzt gerade nicht zurück. "Genug der Höflichkeiten", sagte Hei deshalb und runzelte die Stirn. "Du bist ein gefährlicher Mensch, Joudan. Und ich denke du weißt, dass ich damit nicht deine Fähigkeiten als Ninja meine." Der Schwarzhaarige drehte sich zu dem Blondschopf und sah ihm in die goldenen Augen, und sein Gesichtsausdruck war fest, fast ein wenig versteinert. "Versteh mich nicht falsch. Es ist ihre Entscheidung. Ich respektiere sie. Ich hoffe nur, du verstehst, was das für sie bedeutet... und für dich. Und auch für mich." Der Tatsumaki brodelte unter der Oberfläche, während er sprach. Einerseits sah man ihm seine Emotion an - aber auch felsenfeste Entschlossenheit und Rücksichtslosigkeit, was das Thema 'Mari' anging. Der Sand in der Umgebung erhob sich langsam und waberte um die Männer herum, über ihnen, hinter und davor - und das in einem Umkreis von Dutzenden Metern. "Ich habe für sie getötet." Hei betonte jedes Wort. "Ich werde jederzeit wieder für sie töten." Seine angespannten Muskeln lockerten sich nach dieser Aussage. Ja, das war es, was er hatte sagen wollen. Es waren Worte, die den 'Einsatz' klar machen sollten. Das war keine kleine Spielerei, und Joudan musste sich seiner Verantwortung bewusst sein. Der Sand fiel wieder zu Boden, und der Chunin schloß die Augen für einen Moment. "Was beschützt du?", fragte Hei, als er die Augen wieder öffnete und sein Gegenüber wieder fixierte. "Außer deine Schwester. Oder ist sie dieser jemand?"
 

Kushou Joudan

Well-Known Member
Beiträge
557
Alter
22 Jahre
Größe
>Natsu
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Hei nahm die Schüssel zwar entgegen, stellte sie aber auf einem selbst errichteten Podest auf Sand ab. Joudan folgte mit seinen Augen dem Nachtisch, wie er kurzzeitig vom Wüstensohn ergriffen, dann aber nicht ohne Behutsamkeit beiseite gestellt wurde. Nun, es war ein Versuch gewesen, den Blauäugigen mit süßem Essen zu bestechen, doch diese Taktik , das bemerkte Joudan, schien wohl bei Hei nicht zu funktionieren. Bei Rin hätte das sicher Früchte gezeigt. (Früchte... Wegen den Erdbeeren... anyone?) Stattdessen schlug Hei Joudans Vorschlag, wieder zu den beiden Damen zurückzugehen, bestimmt aus.
Hei hatte kurz geschwiegen, doch hatte er sich entschieden, zu bleiben. Es galt also noch etwas zu klären und, gemessen an Heis zögern, schien es ihm entweder unwohl zu sein, darüber zu reden, oder er hatte noch überlegen müssen, ob er es mit Joudan versuchen wollte. Seine ersten Worte trafen aber direkt auf Unverständnis beim Blonden.
"Ich mag Höflichkeiten.", gab Joudan ein wenig eingeschnappt zurück. Immer und immer wieder hatte man ihn darauf angesprochen, warum er sich denn so verstelle, warum er denn so rede, wie er es tat. Nun, das war halt so, wie Joudan es gelernt hatte, weshalb ihm das Thema mittlerweile zum Hals raushing.
Der Händlersspross nickte bei Heis nächsten Worten betreffen. Joudan hatte sich die beste Mühe gegeben, harmlos zu wirken, nein, harmlos zu sein. Dennoch musste Hei spüren oder gemerkt haben, dass Joudans wahres Talent nicht im Umgang mit Fingerzeichen, Kunai oder Faustschlägen lag, sondern dass der Blondschopf viel besser mit Menschen und Worten umgehen konnte. Das stritt Joudan nicht ab, lies den Punkt also unkommentiert. Hei für dumm zu verkaufen würde hier nichts bringen. Außerdem war es eine der größten Beleidigungen, eines anderen Intelligenz nicht anzuerkennen.
Als Hei die Stimme erhob und mit ihr auch den Sand um Joudan, da wurde dem Blondschopf kurz bang. Er wusste, dass er hier Hei bei weitem unterlegen war, dass ihn hier am Strand sicher nur ein Gedankengang, eine Entscheidung Heis von seinem sicheren Tod trennte. Und alle Werkzeuge, die Joudan hätte, um sich zu verteidigen, die lagen im Ferienhaus oben, weit außerhalb seiner Reichweite. Doch zum Glück schien Hei sich genug unter Kontrolle zu haben, um den Sand wieder sinken zu lassen. Ob gewollt oder nicht, die Demonstration seiner Fähigkeiten hatte Joudan in seine Schranken verwiesen und in die Defensive gedrängt.
Der Ame-Nin hielt dem Blick Heis stand. Wurde man von einem Wolf oder einem Bären angegriffen, so war es eine gängige Taktik, der Bestie in die Augen zu sehen, nicht zurückzuweichen. Wer Schwäche zeigte, machte sich angreifbar. Doch war Joudan nicht darauf aus, Stärke zu beweisen. Er wollte seinen Kopf nicht verlieren und Heis Sympathie gewinnen. Deshalb blickte er zur Seite.
"Ehrlicherweise muss ich Euch gestehen, bis ich Eure Reaktion auf Maris Worte und Taten sah, war mich nicht so recht bewusst, was es für sie, für Euch, für... euch bedeuten muss." Joudan biss sich auf die Unterlippe, sammelte seine Gedanken. "Auf Soragakurer Seite bin ich mit einigen Ninjas vertraut, die ein Bluterbe besitzen. Manche sogar ein Doujutsu. Doch niemand sah seine Fähigkeit als etwas an, was man verbergen oder geheim halten müsste." Der Blondschopf breitete die Arme aus, deutete auf die Szenerie, die Landschaft, in der Hei und er gerade standen. "Ich selbst habe kein Bluterbe, nur Verwandtschaft mit Geld. Euch so... leidenschaftlich Euren Punkt klarmachen zu sehen, lässt mich erst recht verstehen, was diese Offenbarung Mari-san wohl an Überwindung gekostet haben muss. Deshalb kann ich sie nun umso mehr wertschätzen. Danke, Hei-san."
In diesem Moment wäre es vielleicht weniger ratsam gewesen, Hei die Worte im eigenen Munde herumzudrehen, den eloquenten Diplomaten heraushängen zu lassen, doch Joudan konnte nunmal nicht aus seiner Haut.
Heis nächste Frage ließ Joudan aufhören, denn ein interessantes Thema schwang mit. Joudan hatte ihm gesagt, dass er ebenfalls jemanden beschützte. Doch Hei wollte von Joudan wissen, was er denn zu schützen hatte. Es wirkte sehr viel mehr wie eine Grundsatzfrage, eine solche über die sich Theoretiker und Philosophen unterhielten. Und Joudan würde sich die Gelegenheit nicht nehmen zu lassen, ein wenig zu philosophieren. Armer Hei.
"Wen ich beschütze, Hei-san, ist meine Schwester. Zwar musste ich für Sie noch nicht töten, doch denkt nicht, ich schreckte davor zurück. Ich nahm andere Opfer auf mich, um ihr ein Leben in Freiheit, ohne Angst und Leid zu verschaffen. Und ich würde es wieder tun."
Ein warmer Wind strich sanft über den See, drängte kleine Wellen ans Land, ließ den Sand leise rieseln. Joudan schloss die Augen und konnte den Wind nur umso mehr auf der Haut und in den zersausten Haaren spüren. "Was ich beschütze, ist Hoffnung. Die Hoffnung, für Rin und mich ein lebenswertes Leben zu schaffen. Die Hoffnung, reich und erfolgreich zu werden - Das kommt mit der Familie. Die Hoffnung, Freunde zu finden. Die Hoffnung, nicht als Zahnrad im Getriebe eines Konflikts zu enden, der schon Generationen andauert." Joudan sog ein wenig Luft durch die Nase ein, schluckte herb. "Die Hoffnung, dass ich dazu beitragen kann, dass nicht noch mehr Familien zerbrechen müssen, nur weil die hohen Herren darauf bestehen, verjährte Fehden fortzuführen." Das kam Joudan im Nachhinein doch ein wenig zu persönlich vor, doch nun war es schon ausgesprochen. Hei und Mari waren ehrlich zu Joudan gewesen also konnte er auch offen über seine Gefühle sprechen. "Die Hoffnung, dass Ihr und ich uns eines Tages als zwei Freunde, nicht als Feinde mit Waffenstillstand, begegnen können." Von seinen Worten ein wenig erschöpft bemerkte Joudan, dass seine Hände sich während seiner Ansprache zu Fäusten beballt hatten. Dem Blondschopf war hatte sich in seine Worte hineingesteigert, denn jedes kam von Herzem. Ein wenig betroffen blickte er zu Hei hinüber. "Naiv, oder?"
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Innerlich schüttelte Hei ein wenig mit dem Kopf. Joudan hatte ihn sicherlich verstanden, aber die 'Höflichkeit' schien ihm fast in die DNA eingebrannt zu sein. Es war nicht so, als wollte Hei nicht mehr höflich sein - aber die Art und Weise wie Joudan 'Höflich' war war einfach nur 'Distanziert'. Es war seine Art und Weise gewesen, dem Blondschopf eine gewisse Nähe anzubieten, ohne ihn gleich als 'Freund' zu bezeichnen. Aber möglicherweise war das auch nicht sonderlich glücklich kommuniziert gewesen. Und wahrscheinlich war Joudans Art der Kommunikation dann doch noch eine ganz andere als seine eigene. Daran war nichts verkehrt, aber eines war Hei schon einmal sicher: Wohl fühlte er sich bei dieser Art zu sprechen auf Dauer nicht. So würde er mit jemandem reden, mit dem er bewusst Distanz aufbauen wollte - beispielsweise einem Auftraggeber. Der Blick seiner blauen Augen wurde erwidert, und Joudan schien sich nur bedingt um seine Worte zu kümmern. Naja, besser gesagt: Es schien nicht, als hätte Hei ihn fürchterlich erschreckt. Das war auch in Ordnung so, Hei hatte ihn nicht bedrohen wollen. Es war ihm wichtig, dass die Spielregeln klar waren. Wer Mari ein Haar krümmen wollte, musste sich nun einmal damit anfreunden, sich einen weiteren Feind zu machen. Ihm war nicht klar gewesen, was es bedeutete? Hm. Hei dämmerte erst in diesem Moment, dass das Byakugan nicht zwingend breitgestreutes Allgemeinwissen in Soragakure sein musste. Ob es überhaupt so berühmt-berüchtigt war wie in der Shiro-Allianz, wo förmlich jeder schon einmal von den Weißaugen gehört hatte? Die Augenbraue des Tatsumaki zuckte leicht. Hatte er einen Fehler gemacht, indem er die Bedeutung des Byakugans offenbart hatte? War das schon wieder ein Fehler gewesen? Joudan sprach da etwas an, was Hei selbst betraf, und er fand es interessant - und vielsagend. Hei selbst hatte seine Fähigkeiten den Großteil seines Ninja-Daseins verhältnismäßig versteckt gehalten. Zu groß war die Sorge vor überhöhten Erwartungen oder Drucks gewesen. Allerdings... war er auch einer der wenigen, der das so gehandhabt hatte, soweit er selbst das überhaupt wusste. ​

Joudans folgende Worte verdeutlichten nur noch einmal, dass Joudan keinen Schimmer hatte. Er redete, aber sagte so wenig. Jedenfalls kam es Hei in diesem Moment so vor. 'Leidenschaftlich'? Na, wenn das seine Definition von Leidenschaft war... der Wüstensohn strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht, hatte etwas sagen wollen, hielt sich für den Moment aber noch zurück. Immerhin war der Blondschopf grad am Reden, da wollte er ihm nicht dazwischengrätschen. Es war also wirklich seine Schwester, der er sein Leben verschrieben hatte. Naheliegend, aber doch schien auch dieser Mensch hier ein Päckchen zu tragen. Aber grade deshalb wusste Hei noch immer nicht so recht, was er von ihnen wollte. Sie waren nur irgendjemand. Trotz allem waren Hei und Mari nichts anderes als irgendwelche Menschen auf dieser großen, weiten Welt. Was war der Plan des Kushou?​

Lauter als gewollt atmete Hei durch die Nase aus, als der Mann geendet hatte. Er wollte 'reich und erfolgreich' sein? Freunde finden? Er beschützte 'Hoffnung'? In diesem Moment lockerten sich die Muskeln des Chuunin dann doch, und ein feines Lächeln huschte über seine Lippen. Ah. Ein Idealist. Hei hatte sich auch mal für so jemanden gehalten - früher hatte er mal den Gedanken gehabt, die Welt zum Besseren zu verändern, vielleicht Kazekage zu werden. Sowas eben. Mittlerweile mochte er zynischer geworden sein, aber... er hatte Menschen sterben sehen, die für ihre Hoffnung gekämpft hatten. "Naiv wäre es zu glauben, dass das Auflösen alter Konflikte keine neuen heraufbeschwört", antwortete Hei und zog seine sandfarbene Schärpe ein wenig enger. "Ich habe bereits zu viel gesehen um zu glauben, dass der Kreislauf aus Gewalt in dieser Welt nur auf den Gelüsten 'hoher Herren' basiert." Wann war er selbst so desillusioniert geworden? Der jung anmutende Wüstensohn wusste selbst nicht so genau, aber dieses Gespräch machte ihm klar, dass es ihm selbst an einer Vision mangelte. Joudan hatte immer noch etwas, was ihn antrieb. Hei hatte so etwas nicht. "Im Gegenteil. Eine Fehde geht aus, eine andere entflammt. Gewalt wird mit Gewalt beantwortet. Es liegt in der Natur des Menschen. Veränderung wird mit Angst begegnet. Um daran etwas zu ändern, müsstest du sehr tief graben. Und alleine der Versuch würde neue Konflikte entstehen lassen." Glaubte er. Grade als Sora-nin musste er um die konfliktreiche, stolz- und vorurteilsgetriebene Geschichte seiner eigenen Allianz wissen. Der Wüstensohn glaubte nicht, dass er die Kraft dafür hätte. Toshi no Kokka blitzte vor seinem geistigen Auge auf - und der schwelende Konflikt, der schon auf diesem kleinen Fleckchen Erde für so viel Tod und Leid gesorgt hatte. Seine eigene Familie, mittendrin. Der Wüstensohn verschränkte die Arme. Er wollte Joudan nicht seinen Antrieb schlechtreden, er hatte sich nur wie von selbst zu einer Antwort hinreißen lassen. Das war gar nicht beabsichtig gewesen. Die Arme wurden wieder gelockert und Hei stierte einen Moment gedankenverloren auf das Wasser vor ihnen. ​

"Aber nein. Hoffnung ist nie naiv. Diese beiden Worte stehen in keinem Zusammenhang." Der Wüstensohn seufzte. "Es ist wie Yin und Yang. Gefühl und Logik. Aber im Schatten von Hoffnung lauert bittere Enttäuschung. Wenn du dagegen gewappnet bist, wirst du dein Ziel erreichen... zumindest auf die eine oder andere Art und Weise." Einen Moment schwieg der Schwarzhaarige. "Du bist mir voraus", murmelte er und griff nach der Schüssel mit Eis, machte sich daran, sie auszulöffeln. Hei musste definitiv etwas wiederfinden, was er vor drei, vier Jahren verloren hatte. Nur wo? Innerhalb kürzester Zeit war das Eis verdrückt, und Hei starrte in die Glasschüssel, stellte sie dann wieder auf dem 'Podest' ab. "Für den Moment kann nicht mehr anbieten als Waffenstillstand. Für mehr bin ich selbst zu wenig Idealist und zu sehr Mann, der Furcht empfindet. Für's Erste." Hei grinste schief. "Du solltest du einmal eine Kostprobe von Maris Fähigkeiten holen, dann verstehst du, warum in der Vergangenheit für diese Augen getötet wurde... und weshalb ich so reagiert habe, dass sie es ausgerechnet einem Sora-nin offenbart hat. Ich weiß nicht, ob ich es schon gesagt habe, aber ich habe keine Chance im Kampf gegen sie. Wahrscheinlich kann sie sogar deine Ideale und den Willen, sich zu beweisen, sehr viel besser erwidern." Hei kratzte sich am Kopf, neigte dann leicht den Kopf. "Entschuldige den Ausbruch vorhin. Ich nehme kein Wort zurück, aber es war unverdient. Ich wollte deine Gastfreundschaft nicht mit Füßen treten." Noch eine kurze Pause. "Wenn du immer noch kämpfen willst, stehe ich zur Verfügung."
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Mari wusste natürlich nicht, was in ihrer Abwesenheit zwischen Joudan und Hei geschehen war. Überrannt von der Gesamtsituation hatte sich die junge Frau von Rin festreden lassen, die sie mit Fragen zu ihrem Byakugan gelöchert hatte. Natürlich hatte die Hyuuga darauf geachtet, keine wirklichen Clangeheimnisse preiszugeben – ihre Familie achtete darauf, dass die Details rund um das Byakugan für Außenstehende unbekannt blieben. Aber ein paar weniger verfängliche Dinge hatte Mari durchaus erzählen können. Zum Beispiel die Information, dass Mari ihr Bluterbe auch im Wettkampf in Kurobu genutzt hatte, um sich auch in dichtem Rauch zu orientieren. Und auch von den Geschehnissen beim Chuunin-Examen hatte die Hyuuga ein wenig erzählt, zumindest vom Beginn und dem ersten Treffen mit Mura. Was danach passierte… behielt Mari lieber für sich. Auch weil sie sich selbst nicht gerne an die damalige Zeit erinnerte. Doch als der Braunhaarigen bewusstwurde, dass es gerade vollkommen falsch war, sitzen zu bleiben und auf die Rückkehr von Joudan und Hei zu warten, war sie entschieden aufgestanden und hatte Rin in einer ihrer Fragen unterbrochen. Allmählich ordneten sich die Gedanken und sie wusste, dass sie selbst an den Strand gehen musste, um nach dem Kushou sowie ihrem Freund zu sehen. Sie wollte gerne mit Hei sprechen… aber vermutlich hätten sie dafür erst später Zeit.

Rin hatte sich natürlich an die Fersen der Braunhaarigen geheftet, als diese von der Veranda entschlossen in Richtung Strand aufgebrochen war. Nach kurzer Zeit zeigte sich nicht nur der weiße Sandstrand, sondern auch das herrlich glitzernde Wasser in der Ferne. Eine leichte Brise wehte den beiden Damen entgegen, als diese die letzte Anhöhe überwunden hatten und einen Blick auf Joudan und Hei werfen konnten. Auf diese Entfernung konnten sie keine Worte verstehen… aber die Situation wirkte aus der Ferne betrachtet zumindest nicht bedrohlich. Der Blick der hellen Seelenspiegel blieb an dem Tatsumaki hängen und das Bild seines früheren Ichs blitzte im Geiste der Hyuuga auf. Er… hatte sich ziemlich verändert. Sie auch. Aber irgendwie wurde ihr jetzt erst richtig bewusst, dass es diese Veränderung gegeben hatte, die vielleicht erst nur klein begonnen hatte, mit der Zeit aber gravierender geworden war. Sie waren beide keine fünfzehn Jahre alt mehr, suchten nicht mehr zusammen in verstaubten Kellern nach Ratten oder führten gemeinsam ein Theaterstück für kleine Kinder auf. Früher hatte sich alles so leicht angefühlt. Und jetzt? Während Mari aus der Ferne zum Tatsumaki sah, seine Körperhaltung studierte, spürte sie unerwartet ein Gewicht auf ihren Schultern lasten, das sie hadern ließ, anstatt einfach auf ihn zuzugehen. „Jou-nii!“ Und so war es auch nicht Mari, die zuerst auf sich aufmerksam machte. Rin hob ihre Hand an und grinste. Mit einem Seitenblick musterte die Kunoichi die kleinere Kushou – es wirkte vollkommen naiv, doch Mari glaubte nicht, dass Rin wirklich so naiv war. Sie machte das schon ganz bewusst. Das Mädchen lief vor, direkt in Richtung ihres Bruders. Mari folgte dahinter, jedoch deutlich langsamer. Ohne zu wissen, was genau für Worte zwischen Joudan und Hei ausgetauscht worden waren, schritt sie auf Hei zu und blieb kurz vor ihm stehen. Sie suchte den direkten Blickkontakt mit den hellblauen Seelenspiegeln des Suna-Nin, in die sie schon unzählige Male geblickt hatte. Und doch wirkten diese Augen für sie gerade anders als sonst. Ob sich Mari das alles nur einbildete? Oder war es doch anders? „Entschuldige.“ Leise, nur für Heis Ohren bestimmt, wurde das Wort ausgesprochen. Kein Lächeln zierte die Lippen der jungen Frau und sie ließ auch offen, wofür sie sich genau entschuldigte. Die Offenbarung des Byakugans? Ihr naives Vertrauen in Joudan? Dass sie nicht sofort hergekommen war? Dass sie nicht sofort gewusst hatte, was in Heis Kopf vorging? Dass sie haderte, anstatt einfach auf ihn zuzugehen? Alles? Das hier war weder Zeit noch Ort, um das in Anwesenheit der Kushou-Geschwister im Detail zu besprechen. Rin blieb ihrer Linie treu, als sie sich zu ihrem Bruder drehte und ahnungslos fragte: „Und? Gibt es nach dem Eis jetzt noch einen Kampf zwischen Hei-san und dir?“
 

Kushou Joudan

Well-Known Member
Beiträge
557
Alter
22 Jahre
Größe
>Natsu
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Joudan war gespannt, was Hei zu sagen hatte. Der Blondschopf sah den Wüstensohn schon seit langem als eine Art Vorbild an (was eigentlich total idiotisch war, denn er wusste so gut wie gar nichts über den Tatsumaki). Deshalb war es dem Händlerspross natürlich wichtig, was Hei denn nun von dem hielt, was Joudan zu sagen gehabt hatte. Und Joudan wurde nicht enttäuscht.
Was Hei über Konflikte und deren Auflösung zu sagen hatte, ließ Joudan erneut erkennen, dass er dem Shiro-Nin in manchen Dingen wohl noch hinterher hing. Er hatte schon Dinge gesehen, die ihm den Glauben an friedliche Lösungen, an Diplomatie, an Besserungen nahmen? Solche Erlebnisse lagen noch vor Joudan und - so wie er Hei gerade sprechen hörte - war der Blondschopf nicht sonderlich erpicht darauf, diese Erfahrungen zu machen. Sicher, bestehende Fehden zu beenden, Konflikte zu Schlichten, Grenzen zu Streichen und Mauern zu überwinden, das würde nicht einfach sein. Schmerzlich musste Joudan einen Moment an Mai denken. Doch Hei wirkte auf Joudan beinahe schon verbittert. Und so wollte der naive Träumer aus Amegakure nicht Enden. Darum nickte er Hei zwar zu und ließ ihn weiterreden, doch entschied sich innerlich, dagegen anzukämpfen.
Joudan war Shinobi geworden, weil er seine Familie schützen und seinen Vater ehren und wiederfinden wollte. Von der Kriegsmaschinerie, die von Seiten Soras und Shiros gleichermaßen betrieben wurde, würde er sich nicht verschlingen lassen und seinen Idealen treu bleiben, das schwor Joudan sich selbst in diesem Moment.

Als Hei geendet hatte, hielt Joudan sich natürlich nicht zurück, seine Meinung kund zu tun.
"Nun, gerade ein Blick in die Vergangenheit lässt doch hoffen, dass es eben doch friedlich geht. Seht, was mit den Ninjas geschieht: Von verfeindeten Clans zu versteckten Dörfern. Von verfeindeten Dörfern zu Shinobiallianzen. Die Welt rückt stetig zusammen, Hei-san, und das schon seit hunderten Jahren. Das geschieht durch Kompromissbereitschaft und erwies sich in der Vergangenheit schon viele Male als möglich - und profitabel." Oh, Joudan war in Fahrt gekommen. Diese Art von Gesprächen liebte er. Fachsimpeln, philosophieren, wilde Vermutungen aufstellen. Das Thema musste er mal bei ein paar anderen Gesprächspartnern ansprechen. Ray vielleicht? "Und schreitet diese Entwicklung weiter fort, dann ist der nächste Schritt, den die Ninja aller Länder wagen müssen, ganz offensichtlich. Doch ob Ihr und ich diesen noch erleben werden, das steht in den Sternen. Aber Gedanken wie dieser sind es, die mich dennoch für die Zukunft hoffen lassen."
Ganz unterbewusst war Joudan ein paar Schritte gelaufen, sodass er nun Hei gegenüberstand, den himmelblauen See hinter sich. Einen kurzen Moment lang nahm der Blondschopf tief Luft, gab sich selbst und Hei Zeit, über das Gesagte nachzudenken, bevor er, ein wenig gemäßigter, fortfuhr. Das nächste Thema Heis war ein klassisches Dilemma. Hoffnung und Enttäuschung. War es besser, nie etwas Positives zu erwarten? Dann wurde man zumindest nicht enttäuscht. Schwachsinn, in Joudans Augen. "Enttäuschung ist ein wichtiger Bestandteil von Hoffnung, meine ich. Ohne das eine kann es das andere nicht geben." Mit fester Mine dachte der Blondschopf über die vielen Male nach, als eine seiner Hoffnungen sich nicht erfüllt hatten.
Seine Mutter hatte sich nie vom Verlust ihres Mannes erholt, obwohl es Joudan sich erhofft hatte. Innigst hoffte er, dass sich die Gesundheit seiner Großmutter besserte, doch es wurde andauernd schlimmer. In Shunsui wollte Joudan einen Freund gefunden haben, doch erst kürzlich hatte der Jirokou Joudan bitter verletzt, gar verraten. In Kurobu hatte Joudan den Finalkampf nicht gewinnen können. In Somamura hatte Joudan eine Mission mehr behindert als dazu beigetragen, sie zu erfüllen. Um ihn und Mai stand es derzeit nicht gut. Bei jedem der Gedanken spürte Joudan einen Stich im Herzen, dort wo die erlebte Enttäuschung eine Narbe hinterlassen hatte.
Und trotzdem hoffte Joudan auf so viele andere Dinge. Wahre Hoffnungslosigkeit stellte Joudan sich unzählige Male schlimmer vor wie ab und zu enttäuscht zu werden.
Denn für jede erlebte Enttäuschung konnte Joudan unzählige erfüllte Hoffnungen aufzählen. Shinobi werden, mit Rin nach Soragakure ziehen, Missionen erfüllen, Freunde wie Kaya oder Ray zu finden, ein Wiedersehen mit Mari und Hei, und das waren nur wenige Beispiele. Glücklich konnte Joudan Hei also seine Meinung verkünden:
"Gelegentlich enttäuscht zu werden ist gar nicht so schlimm, wenn man dafür auch erleben kann, dass sich eine Hoffnung, ein Wunsch erfüllt."

"Du bist mir voraus"
Joudan benötigte einen kurzen Moment um zu verstehen, worauf Hei das bezog. Erst als der Tatsumaki die Glasschale mit dem Eis an sich nahm. Grinsend nickte der Blondschopf seinem Gesprächspartner zu. "Das mag zwar sein, in einem Wettessen hätte jedoch keiner von uns beiden eine Chance gegen Rin.", witzelte der Gentleman-Shinobi und wie aufs Stichwort konnte er ebenjene zusammen mit Mari sich dem Strand nähern sehen. Er machte Hei mit einem kurzen Kopfnicken auf die zwei Damen aufmerksam. "Die beiden hielten es wohl nicht mehr ohne uns aus." Hei nutzte die letzten Momente männlicher Zweisamkeit, um noch einmal kurz zu Mari zu sprechen zu kommen. Joudan lauschte und mit jedem Wort Heis wurden Joudans Augen größer. "Habt Dank für die Erklärung. Ich werde Mari-sans Vertrauen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vielleicht findet sich ja eines Tages eine Gelegenheit, bei der ich ihr Fähigkeiten erleben kann." Einen kurzen Moment grübelte Joudan. "Nur nicht am eigenen Leibe. Nach Euren Worten bin ich nun zutiefst verängstigt." Mit einem breiten Grinsen klopfte er Hei auf die linke Schulter. "Für Euren Ausbruch habt Ihr Euch zu genüge gerechtfertigt, diesen Fauxpas kreide ich Euch nicht all zu sehr an. Die Nachspeise nicht aufzuessen wäre ein deutlich gravierender Eklat gewesen, doch auch da habt Ihr euch gut aus der Bredoullie gezogen." Joudan verschränkte die Arme vor der Brust, sah Hei einen Moment halb-ernst abschätzend an und nickte ihm dann grinsend zu. "Alles gut, Hei-san."

Dann waren Rin und Mari da. Und während Joudans kleine Schwester direkt nach dem Trainingskampf fragte, ließ Joudan Hei und Mari ein wenig Raum um im Privaten ein paar Worte zu wechseln. Es benötigte keiner herausrangender Menschenkenntnis um zu erkennen, dass die Shiro-Nin wohl offensichtlich noch ein wenig Gesprächsbedarf hatten.
"War das Eis gut?" Der Ame-Nin versuchte, ein wenig Zeit für Hei und Mari zu schinden. Essen war bei Rin eigentlich immer ein gutes Thema, doch der brünette Lady-Wirbelwind ließ sich nicht so leicht aus der Spur bringen. "Ja, lenk nicht ab, Nii-san." Seufzend schielte Joudan zu Hei und Mari hinüber und die beiden blickten zurück. "Ich... denke nicht.", gab Joudan bekannt, wahrscheinlich zur Überraschung der meisten Anwesenden. "Mit erhitzten Gemütern sollte kein Trainingskampf ausgetragen werden, bei dem ein kleiner Fehltritt den sicheren Tod bedeuten könnte.", erklärte Joudan ein wenig ernüchternd. Rin schnaubte enttäuscht. "Doch dass Ihr den Weg hier her nicht umsonst auf Euch genommen habt, schlage ich ein etwas... risikoarmeres Kräftemessen vor. Ich kämpfe Hauptsächlich mit Wurfprojektilen - Kunai, Shuriken, dergleichen. In Kurobu habe ich es nicht geschafft, mit meiner stärksten Kombination Euren Sandschild zu durchbrechen, Hei-san. Wollen wir herausfinden, ob sich daran etwas geändert hat?"
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Man konnte sagen, was man wollte - ein kleines, feines Schmunzeln huschte Hei doch noch einmal über das Gesicht. Joudan war anscheinend nahezu begeistert darüber, Gedanken über dieses Thema austauschen zu können. Auch wenn man nicht zwingend übereinstimmte, war es dem Händlerspross wohl in die Wiege gelegt, zu diskutieren. Das konnte Hei durchaus ein wenig nachvollziehen, allerdings war es gerade nicht unbedingt die Umgebung, in der er sich gelöst auf ein angeregtes Gespräch einlassen konnte. Letztlich hatte Joudan nicht ganz Unrecht mit dem, was er sagte - Hei hielt es allerdings doch für eine sehr positive Darstellung der Geschehnisse. Es war Notwendigkeit gewesen, die die Shinobiallianzen geschaffen hatte: Im Westen, um mehr Tod und Krieg zu verhindern. Im Osten, damit der Westen nicht zu stark wurde. Die Dualität dieser beiden Seiten war alleine schon in den Namen der Allianzen verdeutlicht. Wer war so bescheuert gewesen, das eine 'Shiro' und das andere 'Sora' zu nennen? Es warf schon so zu viele Assoziationen auf um neutral zu sein. Hei sah den Blondschopf nachdenklich an. Ja, genau, da hatte er Recht. Das hatte Hei ja gesagt. Kein Schatten ohne Licht. "Vielleicht hast du Recht", meinte Hei und zuckte leicht mit den Schultern. Vielleicht hatte er beides schon zu lange nicht mehr gehabt. Hei rechnete es Joudan hoch an, dass er immer noch versuchte, fröhlich und zugewandt zu sein, aber irgendwie spürte er die Last der Situation noch immer schwer auf seinen Schultern lasten. Es war wie ein Schatten auf seinem Geist, der nicht weichen wollte. Die Unruhe in Heis Brustkorb, dieser kleine Eisblock in seinem Bauch wollten einfach nicht verschwinden. Es war wie verhext. Ein schiefes Grinsen konnte sich der Wüstensohn trotzdem abringen. Joudan hatte es geschafft in zwei Sätzen so viel hochgestochene Ausdrücke unterzubringen, dass Hei für einen Moment nachdenken musste, ob er ihn nur verarschte. Aber andererseits - es war wohl einfach Joudan. ​

Hei hatte Mari und Rin bemerkt. Nun, außerdem war er darauf hingewiesen worden. So wirklich wissen, wie er der Situation begegnen sollte, wusste der Schwarzhaarige nicht. Ging wahrscheinlich nahezu allen Beteiligten so (außer Rin). Mari trat zu ihm, während Rin ihren Bruder in ein Gespräch verwickelte. Jedenfalls für eine Sekunde. Hei erwiderte den Blick der weißen Augen von Mari. Sie hatten ihn schon immer fasziniert. Selbst als sie sich das erste Mal getroffen hatten. Wenn man ganz genau hinsah, konnte man auch in diesen Augen Strukturen erkennen, welche deutlich zutage tragen wenn sie das Byakugan aktivierte. Sein Inneres war gerade überhaupt nicht bereit für diesen intensiven Augenkontakt, aber abwenden konnte er sich auch nicht. Als sie sich entschuldigte sah Hei ein wenig zur Seite, dann doch - und strich sich ein paar schwarze Strähnen aus dem Gesicht, bis er wieder den Blickkontakt aufnahm. Natürlich würde er nicht vor versammelter Mannschaft anfangen, zu diskutieren, aber... er fragte sich doch, was Mari genau meinte. Ihm zumindest war sehr deutlich gewesen, wie tief seine Furcht war, ihr etwas zustoßen zu sehen. Es musste sich über die Jahre tief in sein Bewusstsein eingegraben haben, dass es im Bereich des Möglichen lag - und gleichzeitig hatte er keine Strategie, um damit umzugehen. Also schüttelte er leicht den Kopf, seufzte ein wenig. Und trotz allem: Ihre Anwesenheit hob seine Laune unweigerlich. "War unvorbereitet. Entschuldige den Abgang." Für mehr hatte er fast keine Zeit - denn Rin verlangte mehr Aufmerksamkeit. Und Joudan in der Folge dann auch noch. Hei drehte sich ein wenig zu den Geschwistern und stellte sich neben seine Freundin, während er verwundert den Kopf schieflegte. Doch kein Kampf? Hm, vielleicht hatte er auch da Recht. Hei war gerade nicht wirklich in der Balance, da konnte einem schon einmal schwerer Fehler unterlaufen. Aber trotzdem... er war doch hierhin gekommen, um einen Kampf auszuführen, oder? Ach, Hei ärgerte sich über die gesamte Situation. Es hätte alles sehr viel entspannter sein können, wenn er nicht so dermaßen kalt erwischt worden wäre. Es stellte sich ein unnachgiebiges Bedürfnis ein, die Situation zu entschärfen. "So schlimm ist es dann doch nicht", meinte der Wüstensohn. "Aber wenn du darauf bestehst, können wir auch erst einmal so starten." Ein Grinsen huschte über seine Züge. "Ich hab' mich genug unter Kontrolle, um hier niemanden zu töten", behauptete er mit einem Anflug von spielerischer Arroganz, implizierte er damit doch dass Joudan nicht das Problem war, wenn es um einen 'kleinen Fehltritt' ging. "Und wenn, dann kannst du mich ja immer noch aufhalten", meinte er an die Hyuuga an seiner Seite adressiert und lächelte sie leicht an. In seinen blauen Augen glitzerten zwar auch eine gewisse... Zurückhaltung, aber auch das Vertrauen, was er in sie hatte. "Du brauchst sicher deine Ausrüstung, oder? Ich würde vorschlagen, Mari und ich warten einfach hier... wenn wir schon einmal hier sind." Es gab ihnen die Gelegenheit, ein paar Minuten alleine zu sein. Vielleicht einen Moment, um zwei, drei Worte auszutauschen. ​
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Er entschuldige sich für seinen Abgang? Hm. Sie schienen beide nicht glücklich darüber zu sein, wie die Situation verlaufen war und gaben sich auch beide die Schuld daran. Mari suchte den Blickkontakt mit Hei und war froh, als der Schwarzhaarige sich doch dazu entschied, sie wieder direkt anzusehen. Was sollte sie sagen? Warum musste sie überhaupt so viel darüber nachdenken? Dieses Gefühl von Distanz zu ihrem Freund gefiel der Hyuuga nicht, aber sie wusste trotzdem nicht so recht, was sie dagegen unternehmen sollte. Es war die Jüngste im Bunde, die ungeniert die angespannte Situation löste, indem sie nach dem Kampf zwischen Hei und Joudan fragte. Mari wandte sich um und war natürlich sehr überrascht, als der blonde Sora-Nin plötzlich doch keinen Kampf mehr gegen den Tatsumaki bestreiten wollte. War das nicht der Grund gewesen, warum er sie überhaupt eingeladen hatte? Eine Revanche für den Finalkampf in Kurobu? Mari verschränkte die Arme vor der Brust, legte den Kopf ein wenig schief, während Hei neben sie trat und das Wort ergriff. Joudan wollte nicht gegen Hei, allerdings gegen seinen Sandschild antreten? Das war nicht das, was die Hyuuga erwartet hatte, aber dennoch eine große Herausforderung: Der Sandschild von Hei war selbst für sie kaum zu überwinden. Ob der Kushou das mit ein paar Shuriken und Kunai schaffen würde? Mari zweifelte. Dennoch hielt sich die Braunhaarige zurück und ließ die beiden Männer die Bedingungen für ihren Kampf unter sich ausmachen. Am Ende waren sie sich soweit einig, dass Joudan sich auf den Weg machte, um seine Ausrüstung zu holen. Begleitet wurde er von seiner Schwester Rin, sodass Mari und Hei am weißen Sandstrand alleine zurückblieben.

Die Hyuuga wartete, bis Joudan und Rin hinter der Anhöhe verschwunden waren, bevor sie sich zu Hei umdrehte. Sie haderte kurz und überlegte, was sie sagen oder machen sollte. Es lag eindeutig eine gewisse Anspannung in der Luft, weshalb es in den ersten Sekunden still zwischen den beiden Chuunin blieb. „Ich hätte vorher mit dir sprechen sollen“, begann Mari dann einfach, auch wenn sie nicht sicher war, ob sie ihre Gedanken bereits fertig geordnet hatte. Aber alles war besser als angespannte Stille. „Und ich habe zu lange gebraucht, um herzukommen. Das war nicht meine Absicht. Ich … war überrannt von der Situation.“ Das war eine ziemlich schlechte Entschuldigung, das war der Hyuuga auch klar, aber es war die Einzige, die sie dem Tatsumaki auf Anhieb liefern konnte. Aber vermutlich war Hei noch viel überrannter von der Situation gewesen als sie selbst… Mari seufzte. Die hellen Seelenspiegel sahen zu dem Suna-Nin, doch den letzten Meter überwinden, um ihn einfach in den Arm zu nehmen, konnte sie gerade auch nicht. Dafür wog das Gewicht auf ihren Schultern einfach noch zu schwer. Sie sah ihn genau an, schien etwas in seinem Blick zu suchen. „Was genau geht in dir vor?“ Sie wusste es einfach nicht. Eindeutig war etwas nicht in Ordnung, etwas, das über die Offenbarung des Byakugan gegenüber Joudan hinaus ging. Aber die Hyuuga konnte es nicht richtig greifen und dafür hasste sie sich selbst. Was war sie für eine schlechte Freundin, wenn sie nicht einmal das hinbekam? Hatte sie überhaupt eine Ahnung davon, was den Suna-Nin beschäftigte? Scheinbar nicht. „Da ist doch mehr als nur die Sache mit dem Byakugan.“ Sie erinnerte sich an den kleinen Jungen aus der Fremde, den sie als Kind kennengelernt und durch ganz Jôsei geschleppt hatte. An den späteren Kollegen, der sie eiskalt ausgelacht hatte, als ein Regen aus grau-weißen Papierschnipseln mit alten Hundeanzeigen sich über sie ergossen hatte. An den Freund, der sie mit eisernem Willen aus den Fängen eines Verrückten befreit hatte. An den Partner, mit dem sie in einer leidenschaftlichen Nacht in Sunagakure schließlich zusammengekommen war. Sie erinnerte sich an das Strahlen, das sie in all dieser Zeit stets in den eisblauen Augen gesehen und in das sie sich schlussendlich auch verliebt hatte. Ein Strahlen… das sie in diesem Moment einfach nicht wiederfand. Warum war ihr das nicht früher aufgefallen? „Erzähl mir, was in dir vorgeht. Ich… möchte dir helfen.“
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Zum Glück (?) ging Joudan auf den Vorschlag von Hei ein, seine Ausrüstung einzusammeln. Es bot Mari und Hei einen kurzen Moment, in dem sie vor den neugierigen Augen eines sehr aufmerksamen Geschwisterpaars verborgen waren. Der Tatsumaki hatte ein etwas seltsames Gefühl im Bauch, aber es war eher eine Art Müdigkeit, die sich nach der Anspannung von eben einstellte. Er hatte seinen Moment der Wirrheit bereits hinter sich und so straffte der Tatsumaki wieder leicht den Rücken, als die Hyuuga ihn ansprach. Sie hätte vorher mit ihm sprechen sollen? Hm. War es einfach nur das? Hei legte den Kopf ein wenig schief. Überrannt von der Situation... na, da waren sie ja wenigstens schon einmal zwei. Wie Hei vermutet hatte, war es für Mari auch kein so schöner Moment gewesen. Er hatte es komisch gemacht, und das tat ihm wirklich Leid. Er erwiderte ihren Blick, auch wenn er ihn seltsam forschend fand. Hatte er sich gerade so abstrus verhalten? Es war, als würde sie irgendwas suchen. Hei huschte ein feines Lächeln über die Lippen, und ein Seufzen entwich ihm, als er sich mal wieder ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich. "Ich habe Angst", sagte er. "Um dich." Das war ja wahrscheinlich naheliegend. "Das war zumindest der Grund für den Abgang eben. Ich war absolut nicht vorbereitet darauf, und mir war auch nicht klar, wie tief das sitzt." Er sagte es ganz offen. Mari war jemand, dem er so etwas anvertraute, und wohl auch die einzige Person, bei der er es so bereitwillig tun würde. "Es war, als würde man mir den Boden unter den Füßen wegziehen. Ich habe so eine Angst davor... dass dir was passiert." Der Tatsumaki schüttelte den Kopf und ließ sich auf den Hosenboden fallen, stützte sich nach hinten mit den Armen ab und streckte die Beine von sich, fühlte sich extrem nutzlos. "Ich weiß dass du auf dich selbst aufpassen kannst. Aber seit diesem Vorfall... bisher war es noch nie so schlimm. Aber ich halte Joudan für gefährlich, das war wahrscheinlich das Problem. Nicht bösartig oder so, aber definitiv fähig. Selbst wenn seine Künste noch nicht so furchtbar überragend sind - er hat einen Antrieb, und er ist unerschrocken." Hei sah zu seiner Freundin. Sie war selbst oft sehr unnahbar. Vielleicht wusste sie es selbst nicht, aber so richtig sagen, was in ihr vorging... daran arbeiteten sie immerhin nicht umsonst seit Jahren. SIe fragte ihn, was in ihm vorging? Er hätte auch gern gewusst, was genau in ihr vorging. Der Wüstensohn seufzte noch einmal und lachte dann leise in sich hinein. "Das ist leichter gefragt als beantwortet", meinte er und sah in Richtung des Wassers. "Ich weiß nicht, ob die Zeit bis Joudan wieder da ist, reicht, aber..." Hei rappelte sich wieder auf, schüttelte leicht den Kopf und ging zu der Braunhaarigen, streckte die Hand aus und berührte ihre Wange. "Grundsätzlich war es eben wirklich nur das. Ich habe mich gefangen. Es ist dein gutes Recht, und deine Entscheidung. Ich hätt' nur nicht gedacht, dass heute und hier so tief in meiner Seele gekramt werden würde."

Jetzt musste er wirklich leise kichern. "Ist wohl nie der richtige Zeitpunkt. Aber es geht mir gut. Wirklich." Der Schwarzhaarige richtete seine sandfarbene Schärpe aus, ordnete seine Kleidung ein wenig und verschränkte dann die Arme hinter dem Kopf. So, wie er es früher vielleicht öfter getan hatte. "Ich habe nur das Gefühl, zynisch und ziellos geworden zu sein. Früher hatte ich noch etwas vor Augen, was ich verfolgt habe. Konnte mich in Büchern vergraben, um mir das Wissen anzueignen, was ich haben wollte. Hab in alten Ruinen herumgegraben und habe eigene Techniken entwickelt. Und heute? Versuche ich, diesem eitlem Blondschopf dort auszureden, die Welt zu einer besseren zu machen." Er nickte in die Richtung, in der Joudan verschwunden war. "Er hat 'ne Vision. Das habe ich ein wenig beneidet." Der Suna-nin legte die Spitze seines Zeigefingers auf seine Stirn und stieß frustriert Luft aus. "Ich fürchte, Toshi no Kokka hat mich tiefer getroffen als gedacht." Das war seine einzige Erklärung. Anders konnte er es sich nicht erklären. "Wahrscheinlich muss ich da noch mehr Gedanken investieren als sowieso schon." Nachdenklich starrte er in den hellen Sand an diesem wirklich schönen Örtchen. Dann sah er wieder zu Mari. "Ich weiß es selbst nicht so genau. Ich glaube, ich bin einfach desillusioniert. Die Welt ist eben doch nicht so toll, wie man es gern hätte. Sie dreht sich weiter, egal was passiert." Vielleicht war es auch ein Gefühl von Machtlosigkeit. Es war höchstwahrscheinlich egal wie stark er sein würde: An eine Position kommen, an der er etwas ändern konnte, war extrem unwahrscheinlich. Vielleicht nicht unmöglich, aber sehr, sehr nahe daran. "Vielleicht hat es mich so irritiert, weil ich das Gefühl hatte, ich kann zumindest das beschützen, was ich liebe. Dich. Und das wurde plötzlich schwerer." Er lächelte entschuldigend und trat wieder auf die Kunoichi zu. "Aber... für dich kann das ja auch keine einfache Entscheidung gewesen sein. Was geht in dir vor? Es beruhigt mich, wenn du über dich sprichst."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
„Hei…“ Mari wusste nicht, was sie sagen sollte. Er hatte Angst um sie? Ja, natürlich. Einerseits war ihr immer klar gewesen, dass die Erlebnisse im Erdreich, ihre damalige Begegnung mit Shinji, nicht nur sie getroffen haben konnte. Hei war es gewesen, der sie gerettet hatte. Der sie gefunden hatte, blutend, mit gebrochenen Knochen und eindeutigen Spuren um ihre Augen. Er war es gewesen, der Shinji am Ende getötet hatte, denn dazu war die Hyuuga gar nicht mehr in der Lage gewesen. Und doch hatte sie in letzter Zeit immer nur daran gedacht, wie tief sich dieses Erlebnis in ihre eigene Seele gebrannt hatte. Es war ziemlich egoistisch von ihr gewesen, wie der 20-Jährigen beim Blick in die eisblauen Augen ihres Freundes deutlich wurde. Es stimmte, dass Mari gut auf sich alleine aufpassen konnte – sie war schon lange nicht mehr auf dem Niveau von damals. Sie war noch weit davon entfernt, wirklich eine der stärksten Kunoichi des Dorfes zu sein, aber eine Anfängerin war sie eindeutig nicht mehr. Und doch verstand die Braunhaarige, wie sich der Tatsumaki fühlen musste – umgekehrt ging es ihr ja nicht anders. Zu gut erinnerte sich Mari an das Chuunin-Examen, als Hei von einer ganz bestimmten Person bedroht worden war, während sie sich gerade woanders befunden hatte. Mari hatte damals sofort den gesamten Plan über den Haufen geworfen, um dem Suna-Nin zu helfen. Nicht die schlauste Entscheidung, aber eben eine Entscheidung, die Mari gar nicht anders hätte fällen können. Schlicht aus den Gefühlen heraus, die sie für den Schwarzhaarigen empfand. Hei trat auf sie zu, berührte ganz leicht ihre Wange. Ein wohliges Kribbeln machte sich just in diesem Moment in ihr bemerkbar. Sie liebte Hei. Und vermutlich lag es an diesem enormen Gefühl, dass der Tatsumaki die einzige Person war, bei der sie sich so viele Gedanken darüber machte, ob sie etwas falsch oder richtig tat. Keinesfalls wollte sie, dass es ihm schlecht ging, vor allen Dingen nicht wegen ihr. Zynisch und ziellos? Er beneidete Joudan um die Vision, die er hatte und verfolgte? Und dann kam Hei auf Toshi no Kokka zu sprechen. Ob wirklich Toshi no Kokka der Ort war, an dem Hei all das verloren hatte, wovon er sprach? Oder war es nicht mehr die Summe aus einigen verschiedenen Erfahrungen? Mari wusste, welche Höhen und vor allen Dingen Tiefen Hei seit seiner Ernennung zum Ninja durchlebt hatte – immerhin war sie durch viele davon mit ihm zusammen gegangen. Mari spürte die Narben an ihren Schultern, die ihr vom Angriff der Tier-Mensch-Chimären eines verrückten Wissenschaftlers zugefügt worden waren, plötzlich sehr deutlich. Die Frage war allerdings: Wie fand man das wieder, was man verloren hatte?

Immerhin konnte Hei leise kichern und der Anblick, wie er die Arme hinter dem Kopf verschränkte, ließen ihn ein bisschen mehr wie früher aussehen. Abgesehen vielleicht von den mittlerweile doch ein wenig markanteren Gesichtszügen. Der Tatsumaki trat wieder auf sie zu und nun gab auch die Hyuuga sich endlich einen Ruck: Sie nahm die Hände von Hei in die ihren und sah zu ihm herauf. „Hei, ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Aber bitte, du musst dir keine Sorgen um mich machen.“ Sie wusste, dass es einfacher gesagt war und der Suna-Nin es mit Sicherheit nicht einfach ausschalten könnte. Aber sie fand es dennoch wichtig, es einmal zu äußern, denn der Tatsumaki schien sich davon schrecklich unter Druck zu setzen. So sehr, dass es ihn völlig aus der Bahn warf. „Du bist vermutlich der einzige Mensch, der wirklich weiß, zu was ich fähig bin. Und dass ich nicht zulasse, dass so etwas wie damals… nochmal passiert.“ Sie lächelte aufmunternd, drückte seine Hände leicht. „Es trifft mich, dich so zu sehen. Und noch schlimmer finde ich es, dass es mir nicht sofort aufgefallen ist, dass erst das hier passieren musste, damit ich wahrnehme, wie es dir geht. Du weißt, dass es mir nicht leicht fällt, aber ich möchte besser darin werden." Sie stoppte, dachte kurz darüber nach, was Hei erzählt hatte. "Wir haben ziemlich viel gesehen und erlebt… aber wir haben es doch alles zusammen überstanden. Und auch wenn es viele Schattenseiten gab, so gab es doch auch viele schöne Dinge. Selbst in Toshi no Kokka.“ Sie erinnerte sich daran, wie sie vor Abreise sehen konnten, wie die Menschen gemeinsam ihre Stadt wieder aufbauten, ganz gleich, welcher Familie sie angehörten. Es hatte viel Leid in Toshi no Kokka gegeben, gab es höchstwahrscheinlich immer noch. Aber waren diese kleinen Lichtblicke nicht ebenso eine Erwähnung wert? „Ich weiß auf Anhieb nicht, wie genau wir wiederfinden, was du verloren hast. Das ist vermutlich auch keine Frage, die wir heute beantworten können. Aber ich bin dennoch überzeugt, dass wir die Antwort in Zukunft finden werden. Und wenn es soweit ist, kannst du schauen, wer von euch beiden die bessere Vision hat, Joudan oder du.“ Er wollte wissen, was in ihr vorging? Das konnte er haben. Das Lächeln auf den Lippen der Hyuuga festigte sich, als sie mit ruhiger Stimme fortfuhr: „Hei, ich liebe dich. Und das fühle ich gerade in einer unglaublichen Intensität. Wir sind vielleicht von den Erlebnissen aus der Bahn geworfen worden und das hat mich sehr verunsichert. Aber weißt du was? Mir ist gerade bewusst geworden, dass das alles nicht schlimm ist, denn ich weiß, dass wir zusammen wieder auf unseren Pfad zurückfinden werden.“ Ihnen blieb nicht viel Zeit, bis der Kushou wieder da war – und das waren dann doch sehr intime Einblicke, die sie dem Sora-Nin nicht auf die Nase binden wollte. Aber zumindest ein kleiner Moment blieb ihnen noch, sodass Mari sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihrem Freund einen zarten Kuss auf die Lippen zu hauchen. Ihre Lider schlossen sich, während sie die Intimität zu Hei genoss. Erst als sie sich wieder von ihm löste, öffneten sich die Augen wieder und sie sah den Schwarzhaarigen direkt an, schmunzelte: „Joudan wird gleich wieder da sein, doch ich bin froh, dass wir zumindest diesen kurzen Moment hatten, um miteinander zu sprechen. Aber jetzt zeig diesem eitlem Blondschopf erstmal, dass er in Kurobu noch lange nicht alles gesehen hat, was dein Sandschild so alles kann.“ Und ja, sie nahm ganz bewusst die Bezeichnung von dem Kushou, die Hei zuvor verwendet hatte.
 

Kushou Joudan

Well-Known Member
Beiträge
557
Alter
22 Jahre
Größe
>Natsu
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Wie zu erwarten waren Hei und Rin ein wenig enttäuscht von Joudans Vorschlag. Mari schwieg währenddessen zum Thema und blickte nur Hei ein wenig besorgt an. Joudan hatte sie, im Nachhinein betrachtet, ein wenig um die Gelegenheit gebracht, sich um den aufgewühlten Hei zu kümmern. Hoffentlich war Hei es der Braunhaarigen nicht vor, dass nicht sie sondern Joudan ihm gefolgt war. Wenig lag Joudan ferner, als irgendwie einen Keil zwischen die beiden zu treiben. Hei stimmte Joudans Vorschlag jedoch zu, wenngleich er auch darauf bestand, sich unter Kontrolle zu haben. Joudan hatte ihn wohl ein klein wenig im Stolz gekränkt. Doch um dies gleich ein wenig zu entschärfen, hatte er die passende Antwort auf die Aussage des Suna-Nins, er würde schon niemanden umbringen, parat: "Ihr vielleicht, Hei-san. Doch ob ich mich selbst ebenso gut unter Kontrolle habe, ist mir ungewiss.", scherzte er und schnappte sich dann Rin. Hei hatte Recht, Joudan musste erst sein Werkzeug und seine Ausrüstung holen. Zudem schien es angebracht, Hei und Mari ein wenig Zweisamkeit zu gönnen. Arme Rin, war sie gerade erst am Strand angekommen, nahm Joudan sie gleich wieder mit zum Anwesen. "Sehr richtig, ohne etwas zu werfen ist dieser Test nur schwerlich auszuführen. Rin und ich werden in Kürze zurürückkehren." Mit einem kleinen Nicken in Richtung der beiden Shiro-Nin verließ Joudan erneut den Strand, seine kleine Schwester dicht an seiner Seite.

"Glaubst du, die sind verliebt?" Joudan sah seine Schwester ein wenig fragen an. "Wie kommst du da drauf?" Rin jedoch gab darauf keine direkte Antwort, verschränkte stolz die Hände vor der Brust und reckte die Nase in die Höhe. "Beleidigt?" Der soragakurer Blondschopf konnte nicht ganz deuten, was seine kleine Schwester denn von ihm wollte. "War ja klar, dass einem Mann das entgeht." Resigniert seufzte Joudan und zuckte mit den Schultern. "Hat Mari-san dir das erzählt?", wollte er nun neugierig wissen. Rin jedoch schüttelte bedeutend den Kopf. "Weibliche Intuition." Belustigt legte Joudan den Kopf in den Nacken und blickte in den strahlend blauen, wolkenlosen Himmel. "Die hast du mir dann wohl voraus.", gestand er seiner Schwester. Einen kurzen Moment lang gingen die beiden stillschweigend nebeneinander her, dann richtete Rin erneut das Wort an Joudan. "Warum willst du nicht gegen Hei kämpfen?" Eine berechtigte Frage. Joudan hatte Rin erzählt, wie sehr er darauf hoffte, sich Hei erneut stellen zu können. Es war wichtig für den Blondschopf. Dass er diese Gelegenheit nun freiwillig ausschlug, gab Rin nicht unbegründet zu denken. "Angst bekommen?" Gespielt empört nahm der Blondschopf ein wenig Abstand zu Rin und schüttelte vehement den Kopf. "Ich glaube, Hei-san würde es gerade nicht gut verkraften, wenn ich ihn fertig mache.", scherzte Joudan. "Als ob.", gab Rin Retoure und teilte Joudan damit unverblümt mit, für wie unwahrscheinlich sie es empfand, dass ihr Bruder aus einer Auseinandersetzung mit dem Wüstensohn siegreich hervorging, geschweige denn ihn "fertig zu machen". Erwartungsvoll sah die kleine Kushou zu ihrem großen Bruder und ließ ihn damit wissen, dass er sich nicht um eine ehrlichen Antwort herumscherzen konnte. Also erklärte er es ihr: "Zwei Gründe. In einem Kampf ist man Gegner, egal ob nun ernstgemeint oder nicht. Und ich will nicht, dass Hei-san mich als seinen Gegner ansieht. Zweitens: Ist er einem Trainingskampf gewillt, bekommt diesen aber heute nicht, hat er einen Anlass, sich erneut mit mir zu treffen." Rin blickte Joudan befremdlich an. "Du machst dir zu viele Gedanken.", sprach sie ernst. "Das ist mir wichtig.", erwiderte der Blondschopf. "Meinst du, Hei will dich nur wiedertreffen, wenn du ihn so ausspielst?" Das war eine berechtigte Frage. "Glaubst du, er kann dich nicht leiden?" Darauf konnte Joudan nichts sagen, er wusste es nicht. "Wäre es nicht besser, wenn er dich einfach mögen würde?" Joudan schluckte trocken und nickte. "Ich mag Hei und Mari. Und mir würde das reichen, um sie wiedertreffen zu wollen.", plauderte Rin heraus und ihr Gesichtsaufdruck weichte ein wenig auf. Das war einer der Momente, in denen Joudan bewusst wurde, dass seine kleine Schwester kein unbeholfenes, kleines Mädchen war. Nicht wirklich sicher, was er erwidern sollte, legte Joudan seine Hand auf Rins Kopf und strich sachte darüber. "Ich glaub, die beiden mögen dich auch, Jou-nii, also denk' nicht so kompliziert." "Wie kommst du da drauf?", fragte er Rin und wiederholte dabei die Frage vom Anfang des Gesprächs. "Weibliche Intuition."

Joudan und Rin trafen nach einigen Minuten wieder am Strand ein. Der Blondschopf hatte nun den braunen Ledermantel über die rechte Schulter geworfen, trug ihn lässig mit einer Hand. Seine Umhängetasche mit dem Ninjawerkzeug hatte er ebenfalls dabei. Zuletzt hatte der Shinobi seine luftigen Sandalen gegen die festen Stiefel ausgetauscht, die Joudan auf Missionen trug.
Den kleinen Ausflug zum Anwesen hatte Joudan jedoch nicht nur genutzt, um seine Sachen zu holen, er hatte auch schon ein paar Präparationen für die bevorstehende Konfrontation getroffen. In der Innenseite seines Mantel, in einem der Ärmel gut versteckt, hatte er ein kleines Siegel angebracht, das ihm eventluell später weiterhelfen würde. Viel offensichtlicher war jedoch die beiden identischen schwarzen Fuuin-Siegel, die nun auf seinen beiden Handflächen prangten. Kennern würden die Zeichen als eine Variante des Bombensiegels ins Auge fallen.
Mari und - vor allem - Hei wirkten ein wenig entspannter als noch zuvor. Die kurze Aussprache zwischen den beiden Shiro-Nin schien ein wenig zur Besserung der Stimmung beigetragen zu haben. Das beruhigte den
eitlen Blondschopf ungemein. Während Rin sich in Richtung der Sonnenliege aufmachte um die letzten Sonnenstrahlen des Nachmittags noch einzufangen, legte Joudan Mantel und Tasche auf den Boden, angelte sich zwei gängige Kunai aus der Ledertasche und nahm sie in die linke Hand; Die Ringe der Wurfmesser baumelten locker an seinen Ringfinger und kleinen Finger.
"Mari-san, Ihr habt mir heute Vertrauen bewiesen, indem Ihr mir etwas vertrauliches über Eure Fähigkeiten als Kunoichi preisgegeben habt. Ich will es Euch gleich tun. Zwar besitze ich kein Bluterbe oder dergleichen, dafür jedoch ein Jutsu, das niemand außer mir beherrscht. Es ist meine wichtigste Fähigkeit und mein größter Trumpf. Diese möchte ich Euch beiden, im Rahmen unseres kleinen Kräftemessens, offenbaren und damit das gegebene Vertrauen erwidern. Es steht Euch frei, mich ruhig genau zu beobachten und so viel wie möglich über mich herauszufinden." Das war nicht der einzige Grund. Auf den anderen würden Hei und Mari kommen. Sollten sie Joudan je gegenüberstehen, dann hätten sie aus diesem Treffen heute auch eine wichtige, taktische Information über Joudan mitgenommen. Vertrauen hin oder her, er würde dafür sorgen, dass dieses Treffen für Hei und Mari genauso viel Nutzen ziehen würden, wie Joudan. "Hei-san, könnt Ihr Euch noch etwa entsinnen, mit welcher Technik Ihr damals in Kurobu meine Shuriken abgewehrt habt? Falls ja, dann wäre es meines Erachtens ein guter Anfang, mich diesem Jutsu zu stellen. So können wir sehen, ob ich bereits an Eure Fähigkeiten von vor zwei Jahren heranreiche."
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Er musste sich keine Sorgen um sie machen? Leicht gesagt - und vor allen Dingen aus Heis Sicht tatsächlich ganz klar. Er musste nicht, aber er machte es eben doch. Mari sagte es so, als könne er das einfach ändern. Es ging ja nicht darum, dass er ihr nicht zutraute, die meisten Gegnern auf dieser Welt zusammenfalten zu können - es ging um den Gedanken was sein konnte, wenn sie eben auf jemanden traf bei dem das nicht so war. Sie war in Toshi no Kokka verletzt worden, und wenngleich das keine fatale Wunde gewesen war... sie beide waren damals gerade so mit einem blauen Auge davongekommen. Am Ende des Tages waren sie sehr von den Geschehnissen mitgenommen worden und hatten keine echte Kontrolle mehr über die Situation. Für ihn ein schweres Eingeständnis. Trotzdem tat die Berührung ihrer Hände gut, und Hei stellte verwundert fest dass alleine dieser kurze Kontakt schon sehr viel wert war. Das war etwas, was er erst in der Beziehung mit Mari überhaupt festgestellt hatte. Körperkontakt... wirkte Wunder. Ein Streit war plötzlich nur halb so wild, Trauer oder böse Gedanken verloren ihre Schlagkraft. Ohne ein Zutun von ihm huschte ein kleines Lächeln über seine Lippen. "Du machst das schon ganz gut", murmelte er leise und seufzte ein wenig ergeben. Sie stellte ihr Licht mal wieder unter den Scheffel. Aber irgendwie.... ja, es tat ganz gut, zu spüren, dass sie sich wirklich interessierte. Es war nichts was er angezweifelt hatte, und doch... es war albern, aber der Mensch verlangte wohl einfach ab und zu nach Aufmerksamkeit. War schon nicht ganz einfach - grade in einer Beziehung. ​

Schauen, wer die bessere Vision hat, ja? Der Suna-nin dachte einen kleinen Moment über die Worte seiner Freundin nach. Das klang eigentlich ganz nett. Ein Aufeinandertreffen von Ideen. Zustimmend nickte er. Sie hatte Recht - es würde schon wieder werden. Bei den darauffolgenden Worten grinste Hei - fast ein wenig verlegen. So... deutlich war die Hyuuga tatsächlich selten. Meistens versteckte sie sich hinter weniger ehrlichen Worten, mehr kleine Neckereien und Zweideutigkeiten prägten den Alltag. Es war ungewohnt, dass sie ihn so ansah und so deutlich ihre Gefühle ausdrückte. Und dann, plötzlich und mit einem Mal, spürte er ihren Körper nah bei seinem und ihre Lippen, die den Kontakt mit den seinen suchten. Lächelnd erwiderte er den kurzen, aber zärtlichen Kuss, bei dem er seine Arme kurz um ihre Hüfte legte. Wie gesagt, Körperkontakt hatte etwas Magisches. Seine Zweifel lösten sich mehr und mehr auf. Hei grinste fein, als sie sich voneinander lösten. "Danke, Hime. Wir haben ja auch nachher noch... ein wenig mehr Zeit. Aber du hast Recht: das wird er wohl. Ich bin gespannt. Wenn er micih wieder mit Explosionssiegeln zukleistert, wird mein Sandschild allerdings nicht für ewig halten. Damals hat er Yudi und Nijo damit ja ganz schön weggesprengt. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass das seine Siegel waren." Der Tatsumaki schmunzelte amüsiert. "Aber ja, sehen wir mal. Der Sandpanzer ist 'ne ziemlich gute Verteidigung." In seinen blauen Augen funkelte leichtes Amüsement. "Und notfalls habe ich ja noch zwei, drei andere Techniken auf Lager."

Als Joudan und Rin in Sichtweite kamen, standen Hei und Mari wieder verhältnismäßig unauffällig am Strand herum. Der Wüstensohn ließ es sich nicht nehmen, sein Gegenüber zu mustern und stellte fest, dass dieser wirklich.... deutlich ausgestatteter aussah. Der Ledermantel sah viel zu warm aus für diesen Tag. Die Stiefel eher unbequem, und die Tasche dort schwer. Wohl prall gefüllt mit.... Waffen? Hei verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schmunzelte dem Blondschopf und seiner Schwester entgegen. "Ich hoffe, dass es nicht deine Hände sind die beim Auslösen explodieren", merkte er an und machte mit dem Kinn eine Bewegung in Richtung des einen aufblitzenden Siegels. Dann legte er die Tasche und seinen Mantel ab, entnahm zwei Standard-Kunai (hoffte Hei) und ließ sie elegant herunterbaumeln. Eigentlich war es witzig: Diese Geräte waren mitunter das Ninja-Artigste, was man einsetzen konnte. Zumindest, wenn man gewissen Arbeiten nachging. Hei fragte sich, wieso Joudan diese Art zu Kämpfen gewählt hatte. Irgendwie kam er ihm gar nicht wie ein Nahkämpfer vor. "Keine Sorge", erwiderte Hei und grinste leicht, wenngleich er nicht direkt angesprochen worden war. "Wir schauen ganz genau hin. Ich denke, ich erinnere mich. Gib' mir einen Moment." Der Wüstensohn bereitete sich ebenso vor, aber seine Vorbereitung war fast das Gegenteil von Joudan. Er zog seine Schuhe aus, die darunter getragenen Strümpfe (schwarz) folgten. Was für ein wunderbares Gefühl, Hei wäre beinahe ein wenig erschaudert. Er liebte es, barfuß zu sein. Seine Schärpe wurde noch einmal fester gezogen, dann schob er seine Ärmel bis über den Ellenbogen herauf und offenbarte, dass seine dunkle Haut mit vielen winzig kleinen, schwarzen Pünktchen übersäht war. Beim genauen Hinschauen mochte man meinen, dass sich zwischen ihnen schwarze Linien zogen - aber das konnte auch nur ein Gefühl sein. Eine Ahnung. Hei warf einen kurzen Blick darauf. Soweit er aktuell informiert war, war das einfach etwas mit dem man leben musste, wenn man nur Chakra konnte, der Körper aber nicht wirklich mitkam. Er trat einige Schritte weg, und hinterließ im Sand merkwürdigerweise keine Fußspuren. "Diese Umgebung ist mir tatsächlich ein wenig gnädiger als die Arena damals", meinte er nachdenklich, drückte seine Ferse hinten in den Sand und suchte mit dem anderen Fuß breitbeinig festen Stand. "Mit dem Sand zwischen den Zehen ninjutsut es sich einfach besser. Suna no Yoroi!" Seine Fingerspitzen strichen über die hellen Körner, und es war, als würde er eine Kuppel aus Sand aus dem Strand ziehen. Er machte sich nicht die Mühe, den Panzer anzulegen. Die Kuppel umgab den Wüstensohn komplett, nur von vorne war er noch zu sehen, sein Gesicht leicht im Schatten liegend. Ah... es fühlte sich so gut an. Hei lächelte, und seine Augen schmälerten sich ein wenig. Nein, es war ein kleines Grinsen, dort auf seinen Lippen. Chakra zu verbrauchen war für ihn immer fast eine Erlösung. "Dann los. Mach, dass ich Chakra verbrauche", forderte er Joudan auf - und wartete. ​
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Hei und Mari hatten ihr intimes Gespräch beendet, bevor Joudan und Rin wieder am Sandstrand auftauchten. Nicht nur dem Tatsumaki hatte der Wortwechsel geholfen, auch die Braunhaarige hatte ihre Gedanken ordnen und endlich wieder klar denken können. Die Unruhe und Sorge waren verschwunden, nachdem sie erfahren hatte, was in Hei vorging, aber auch selbst hatte äußern können, wie es in ihrem Inneren aussah. Es stimmte: Normalerweise war die Hyuuga niemand, der so klar und deutlich über die eigenen Gefühle sprechen konnte. Das lag nicht zuletzt daran, dass Mari dazu erzogen worden war, ihre Gefühle zu unterdrücken – das hatte sich erst in den letzten Jahren Stück für Stück gelegt. Hei war daran selbstverständlich nicht unschuldig, vermutlich sogar die treibende Kraft gewesen. Sie hatten beide noch Dinge, über die sie sprechen sollten – aber das waren Themen, die sie sich auch für einen späteren Zeitpunkt noch aufheben konnten. Für den Moment hatten sie genügend Informationen ausgetauscht, um dem kommenden Kräftemessen mit dem Kushou entgegenzusehen. Und wie auf Kommando, als hätten sie gewusst, dass es jetzt soweit war, erschienen die beiden Geschwister wieder bei ihnen.


In der neuen Kleidung wirkte Joudan gänzlich anders. Professioneller? Vermutlich, immerhin kam es näher an das heran, was man wohl von einem Ninja erwarten würde. Die prall gefüllte Tasche, die der Sora-Nin bei sich trug, deutete darauf hin, worauf er sich beim Kämpfen spezialisiert hatte. Waffen? Etwas, womit weder Mari noch Hei wirklich etwas anfangen konnten. Also klar, ein Kunai oder Shuriken werfen, daran würden die beiden Chuunin nicht scheitern, aber weit darüber hinaus gingen ihre Fähigkeiten in der Waffennutzung nicht. Und selbst das Kunai und Shuriken wären eher Dritt- oder Viertwahl in einem Kampf, neigte Hei mehr zum Ninjutsu und Mari zum Taijutsu. Die hellen Augen musterten die Siegel, die sich auf den Handflächen des Kushou zeigten – das Explosionssiegel erkannte auch die Braunhaarige, war es immerhin ein Standardsiegel, mit dem auch sie bereits gearbeitet hatte. Joudan war ein Fuuin-Spezialist? Mari hatte durch Heis Studien in diesem Bereich das eine oder andere Häppchen aufgeschnappt, aber nicht so viel, dass sie Siegel, die über den Standard hinausgingen, erkennen könnte. Während Rin zu den Sonnenliegen schlenderte, trat Mari nur einige Schritte zurück, um den Kontrahenten den nötigen Platz zu bieten. Dann blieb sie stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte die beiden Männer. Sie hatte nicht vor, sich irgendwie einzumischen, wollte aber natürlich bereitstehen, falls irgendetwas aus dem Ruder lief. Man konnte ja nie wissen – in diesem Falle konnte sie mit ihrem Jyuuken zum Glück schnell jeden Chakraeinsatz unterbinden. „Ich werde Eure Handlungen aufmerksam verfolgen“, stimmte sie Joudan lächelnd zu, ähnlich wie der Tatsumaki. Dann sahen die hellen Augen hinüber zu Hei, der seine Schuhe ausgezogen hatte, die Ärmel hochschob und die vielen, dunklen Male auf seiner Haut präsentierte. Mari erinnerte sich daran, als ihr die Flecken erstmals bei einer Mission im Reich der Wasserfälle aufgefallen waren, wie Hei damals zusammengebrochen war und sie ihm nur mit dem Jyuuken hatte helfen können. Ehrlich gesagt war sie damals total überfordert gewesen. Seitdem hatte der Suna-Nin zwar soweit die Kontrolle über die Chakramassen in sich erlangt, dass er nicht mehr zusammengebrochen war, doch die dunklen Male waren nie verschwunden. Mit den Jahren vielleicht sogar intensiver geworden… Mari hatte sich schon oft gefragt, wohin das noch führen würde, aber solange Hei keine Schmerzen empfand, war es wohl eine Sache, die man akzeptieren musste. Der Suna-Nin formte eine Sandkuppel und das feine Lächeln auf seinen Lippen brachte auch Mari zum Lächeln. Dann wandte sie sich zu Joudan – wie er wohl starten würde? Die Hyuuga wartete ebenso gespannt und hoffte natürlich, Zeugin eines guten Kampfes zu werden. Auch wenn sie persönlich eine andere Art des Kampfes favorisierte – Taijutsuka eben.
 

Kushou Joudan

Well-Known Member
Beiträge
557
Alter
22 Jahre
Größe
>Natsu
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Mari tat es Rin beinahe gleich, trat zur Seite und warf ihren Blick auf die beiden Herren, denen nun das Rampenlicht überlassen wurde. "Ich hoffe, dass es nicht deine Hände sind die beim Auslösen explodieren", merkte Hei and und nickte Joudan zu. Dieser drehte schnell die Handflächen nach oben, sah die beiden darauf angebrachten Siegel an, runzelte die Stirn und antwortete dann keck grinsend: "Hoffe ich auch." Dann war aber genug gewitzelt. Hei machte sich kampfbereit, ging in eine breitbeinige Stellung, krempelte die Ärmel zurück (Joudan entgingen die feinen Pünktchen auf Heis Haut nicht, einen Reim konnte er sich doch keinen darauf machen) und erschuff eine Kuppel aus Sand um sich herum. Joudan konnte sich gut an diese Technik erinnern, weder für Nanami noch für ihn hatte es in Kurobu damals eine Möglichkeit gegeben, sie zu durchbrechen.
Zeit, mehr darüber herauszufinden.
"Um meine Gegner und mich besser einschätzen zu können, habe ich eine Technik entwickelt, mit der ich Jutsus untersuchen kann.", erklärte Joudan, schloss die Augen, streckte die rechte Hand in Richtung Heis und formte ein Fingerzeichen mit der Linken, die die Kunai noch immer mit einem Finger festhielt. Sanft spürte Joudan, wie ein kleiner Impuls aus Chakra seine Hand verließ und einen kurzen Moment später wieder eintraf. Das Hei diese Chakrawelle auch spüren konnte, wusste Joudan nicht. Doch das Echo brachte eine Menge spannender Informationen über das Jutsu Heis und auch über den Wüstensohn selbst zum Blondschopf zurück, der die Augen wieder öffnete. "Eure Technik ist vom C-Rang und ihr speist sie stetig mit Chakra. Bei der gewaltigen Menge, die Ihr in Euch tragt, ein jedoch kaum eine nennenswerter Betrag.", schlussfolgerte Joudan. C-Rang. Und das hatte er damals nicht überwinden können? Mittlerweile schämte der Ame-Nin sich beinahe dafür. Aber ja, wenn er sich richtig entsinnte, hatte er in Kurobu maximal Techniken des D-Ranges beherrscht. Und in der Regel war mehr Chakra nötig, eine Barriere zu durchbrechen, als sie aufrechtzuerhalten. Ein B-Rang-Jutsu war gefragt. "Mittlerweile habe ich mehrere Techniken erlernt, die diese Kunst überwinden sollten. Ich zeige Euch die Dümmste davon.", kündigte er Hei verschmitzt an und trat dann näher an die Sandkuppel heran. Noch ehe er sie erreicht hatte, schloss Hei die Barriere und verbarg Joudan damit die Sicht.
Langsam atmete Joudan ein, schob den linken Fuß nach vorne, drehte den rechten ein und begab sich damit in eine Basis-Taijutsu-Stellung. Er ballte die rechte Hand zur Faust und, wie schon zuvor demonstriert, sammelte er binnen weniger Sekunden eine enorme Menge an Chakra darin. Das
Gouwan hatte er Hei und Mari schon präsentiert, nicht aber, was er damit alles anstellen konnte. Dann, mit einer ruckartigen Bewegung, drehte er seine Hüfte und Schulter nach vorne und schlug zu. Beim Aufprall seiner Hand gegen die Sandkuppel detonierte das Chakra, Sand stieb trichterförmig nach außer (und sicherlich auch nach innen), als die Faust des Blondschopfes durch die Sandkuppel Heis brach. "Duck' dich!", rief Joudan dem Suna-Nin zu (verfiel dabei flüchtig ins Per-Du, tztztzt), riss die rechte Hand auf, formte ein einfaches Seal mit der linken Hand und rief aus: "Kassei." Das Siegel auf seiner rechten Hand spie ein darin versiegeltes Kunai aus, das mit einiger Wucht geradeaus flog. Joudan hatte die Hand ein wenig nach oben gewinkelt, sodass das Kunai (hoffentlich) über den verkuppelten Hei hinwegflog. Nachdem das Siegel aufgelöst war, drückte Joudan mit der linken Hand gegen den Sandschild und zog seinen rechten Arm aus der Kuppel. Zufrieden trat er einige Schritt zurück und gab Hei die Möglichkeit, das Jutsu aufzulösen. Joudan hatte es überwunden. "Es ist sicherlich nicht die schlauste Idee, meinen Arm derart zwischen Euren Sand zu bringen, ihr hättet ihn mir sicher mit Leichtigkeit brechen oder abreisen können. Wie gesagt, die dümmste funktionierende Technik in diesem Fall. Aber nun sind wir uns zumindest sicher, dass meine Hände nicht explodieren werden." "Was ist passiert?", rief Rin von hinten epört. "Ich hab's nicht gesehen!" Sie hatte Recht. Für die beiden Damen auf den Zuschauerrängen war Joudans Kombination nicht sonderlich spannend gewesen, sie hatten ihn nur den Sandschild hauen sehen. Aber es war auch nicht Zweck des Kräftemessens, die Zuschauer zu bespaßen - oder? Joudan entschuldigte sich bei Rin mit einem Schuterzucken, das so viel wie "Tja..." aussagen sollte, dann wandte er sich zu Hei zurück. "Weiter?"

Mezame San-gan (Erwachtes drittes Auge)

Element:
keines
Typ: Ninjutsu
Rang: B
Chakrakosten: einmalig C oder B pro Minute
Reichweite: 20m Umkreis
Anmerkung: Persönliches Jutsu von Kushou Joudan

Voraussetzung: Sensorik Spezialwissen, Chakrakontrolle 6, Chakramenge 4

Beschreibung:
Der Anwender hält mit einer Hand das Tora-Zeichen und sendet eine Chakrawelle aus, die von Chakraquellen (Menschen, größere Tiere, Jutsus) in der Reichweite reflektiert wird. Der Anwender kann das Chakra-Echo deuten und wird so auf die Position der erspürten Quellen aufmerksam.
Wände, Bäume, Personen... können nicht "durchleuchtet" werden. Flüssigkeiten verzerren das Chakra-Echo so sehr, dass der Anwender nur die grobe Richtung spüren kann, kann die genaue Position aber nicht ausmachen. Allein Gase (auch Rauch) können ohne Probleme durchdrungen werden.
Wer eine Chakrakontrolle gleich des Anwenders oder höher hat, kann die Chakrawelle spüren und wird so auf die Anwesenheit des Anwenders aufmerksam.
Die Technik kann entweder als einmaliger Impuls oder als dauerhaftes Senden und Empfangen verwendet werden.

Alternativ: Anstatt einen kreisfömigen Bereich um sich herum abzusuchen kann der Anwender seine Chakrawellen auch gezielt in eine Richtung schicken. So kann er einen Kegel von 90° abdecken, dafür verdoppelt sich die Reichweite auf etwa 40m.

Chakrakontrolle 6: Jutsus mit Chakrakosten über dem A-Rang werden von der Technik als solche erkannt. Die Chakrakosten und der Rang der Technik können grob eingeschätzt werden.
Chakrakontrolle 7: Jutsus mit Chakrakosten über dem C Rang werden von der Technik als solche erkannt. Chakrakosten, - Element und Rang der Technik, ebenso ob es sich um ein Nin-, Gen- oder Taijutsu handelt, können erkannt werden, sowie grobe Merkmale der Technik (handelt es sich um ein Projektil, eine Schutzmauer,...)
Chakrakontrolle 8: Alle Jutsus werden als solche erkannt. Ist ein Jutsu Teil eines Bluterbes, wird dies erkannt, sofern der Anwender mit dem Erbe gut genug vertraut ist. Anhand der Chakrasignatur der Technik kann der Anwender auch erkennen, von wem sie stammt. Eine erspürte Technik, die der Anwender kennt, kann als solche erkannt werden. Ist dem Anwender die Technik nicht bekannt, kann trotzdem recht gut erahnt werden, was sie etwa bewirkt.

Jibaku Fuda: Kassei (Explosionssiegel aktivieren)

Element:
keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 10 Meter steigend

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Shinobi konzentriert sein Chakra um den Mechanismus einer entfernten Bombe zu aktivieren. Desto höher die Chakrakontrolle ist, desto weiter kann man sich entfernen, ehe man die Siegel hochjagt.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Eine Technik entwickelt, mit der er Jutsus untersuchen konnte? Hei runzelte die Stirn. Von so etwas hatte er noch nie gehört - etwas einschätzen zu können Anhand bestimmter Anhaltspunkte, natürlich. Aber eine Technik, die das in der Art ermöglichte? Wie seltsam. Er hatte bisher nicht einmal darüber nachgedacht, dass es überhaupt möglich war, so etwas zu tun. Immerhin hatte Hei immer vermutet, dass sich Techniken trotz aller Versuche, sie zu kategorisieren, nicht so einfach in Schubladen stecken ließen. Es kam dann doch immer ein wenig darauf an, wer sie anwandt - und in welchem Zustand er dabei steckte. Aber vielleicht berücksichtigte das Jutsu das ja auch. Der Tatsumaki blinzelte leicht und spürte einen Moment später eine... seltsame Empfindung. Als würde etwas über seinen Körper streichen. Wie... unangenehm. "Eine akkurate Einschätzung, nehme ich an", meinte der Wüstensohn und legte den Kopf ein wenig schief. "Das mit dem C-Rang finde ich interessant. Woran machst du das fest? Techniken verbrauchen unterschiedlich viel Chakra, ganz besonders wenn es andauernder Aufwand ist. Woher nimmst du dieses Wissen? Das ist ein... mein Bluterbe - ich habe bisher nichtmal selbst jemanden getroffen, der diese Techniken beherrschte oder kannte. Sie sind alle selbst beigebracht." Das kam Hei doch etwas weit hergeholt vor. Immerhin stand auf einer Technik nicht "C-Rang" drauf. Das war nur die Kategorisierung die man ihnen gegeben hatte um sie in Büchern in der richtigen Reihenfolge aufzeichnen zu können. Und, naja - bei Heis Sandtechniken gab es noch nichtmal Bücher. "Was für eine unfaire Technik", ergänzte Hei schief grinsend und zuckte dann mit den Schultern. "Tu dir keinen Zwang an." Das natürlich bezogen auf den 'mehreren Techniken', die diese Kunst überwinden sollten. Joudan war sehr selbstbewusst. Aber das war auch in Ordnung, ehrlich gesagt - der Sandpanzer war stark gegen alles 'normale', aber sobald es in Richtung mittelklassiger Ninjatechniken ging, fiel er schnell ab. Aber auch dann: Stumpfe Schläge waren in der Regel kein Problem. ​

Kurze Zeit später zuckte Heis Kopf etwas überrascht zurück. Joudan hatte es tatsächlich ohne Probleme geschafft, seine Faust durch den Sand zu rammen? Wie seltsam. So einfach war das gewesen? Hei spürte ein kleines bisschen Ärger in sich hochkommen, schon alleine aus dem Grund dass Joudan es so einfach gefallen war. Ein Schlag? Vielleicht musste er sich ein wenig mehr konzentrieren und die Sache ernster nehmen. In seiner kleinen Kuppel flog der Sand durch die Gegend, dann rief Joudan etwas - und plötzlich platzte auf die Hand, die Heis Privatsphäre ein wenig verletzte, ein Kunai hervor. Hei war aber sowieso nicht mehr im Weg und blinzelte so überrascht, als Joudan seine Hand auch problemlos wieder aus dem Sand hervorzog. "Naja, explodiert sind sie schon irgendwie", antwortete Hei und runzelte leicht die Stirn. Die Technik hatte ihn stark an Hyuuga-Techniken erinnert. Bisher war er der Auffassung gewesen, dass das relativ selten war - aber vermutlich war es technisch gesehen kein 'Chakra-Schlag' gewesen, sondern einfach ein normaler Schlag, der mit Chakra verstärkt worden war. Innen und Außen und so. "Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass du da so einfach durchschlagen kannst. Normalerweise ist der Sand sehr resistent gegenüber solch stumpfen Angriffen, wie man sich aufgrund der Beschaffenheit wohl denken kann. Aber nein, es ist wahrscheinlich keine schlaue Idee. Aber normalerweise benutze ich ihn auch flexibler. Herumstehen ist in der Regel gegen keinen Gegner gut. Ich hatte irgendwie mehr mit Wurfgeschossen gerechnet." Amüsiert zuckte der Wüstensohn mit den Schultern. "Gut, das war jetzt anscheinend zu einfach. Machen wir es anders: Du machst, was du machst. Ich wehre mit dieser Technik den Angriff ab... oder versuche es zumindest." Der Sand ver'flüssigte' sich und waberte bereit um Hei herum - ein kontinuierlicher Strom aus gelbbraunen Sandkörnern, der ihn wie ein Ring umkreiste. Der Suna-nin war verhältnismäßig sicher, schnell genug mit dem Sand auf einen Angriff von Joudan reagieren zu können. "Außerdem mache ich es dir noch ein wenig schwerer." Hei konzentrierte sein Chakra, pumpte mehr davon durch seinen Körper, ließ es durch die Bahnen pulsieren und durch die kleinen, schwarzen Pünktchen an seinen Armen austreten - es war faktisch reine Chakraverschwendung. Und doch: Auch gegen Mari nützte es etwas, einfach seine Chakramassen als eine Art Leuchtfeuer zu nutzen, es bewusst wie eine Sonne das Licht auszustrahlen. Vielleicht half das ja auch etwas bei Joudans seltsamer Spür-Auf-Technik? Und wenn nicht, auch gut. Dann konnte Hei wenigstens ein wenig mit seinen Reserven prahlen, die - nebenbei bemerkt - faktisch noch nicht einmal wirklich angeknabbert waren. Außerdem nahm Hei noch ein wenig mehr Sand zur 'Hand'. "Bin bereit." Bisher hatte Joudan nur zweimal gezeigt, dass er einen starken Faustschlag anwenden konnte. Er schien allerdings sehr viel kreativer zu sein als das, fand Hei - da gab's doch sicher noch mehr, oder?​
 

Kushou Joudan

Well-Known Member
Beiträge
557
Alter
22 Jahre
Größe
>Natsu
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
War sein drittes Auge wirklich eine unfaire Technik? So hatte Joudan das noch nicht betrachtet. Das war so eine Frage, über die der Blondschopf wohl am ehesten mit Ray philosophieren könnte. In den Augen des Kushous war an Analyse und Datenbeschaffung nichts unfair. Und auch wenn der Blondschopf nun nicht auf die moralische Rechtfertigung von Aufklärungsarbeit in Konflikten eingehen wollte, würde er doch Heis anderer Frage nachkommen. "Als "Wissen" per se würde ich es nicht bezeichnen. Die Technik gibt mir nicht nur Aufschluss über die verwendete Chakramenge eines Jutsus sondern auch ein Stück weit darüber, wie komplex und verworren das Chakramuster ist.", versuchte der Händlerspross zu erklären, merkte aber, dass er damit ein wenig Probleme hatte. Seine Technik hatte er zwar das Dritte Auge getauft, doch sah er nicht per se etwas damit. Er spürte und fühlte es, und diese Eindrücke waren schwierig in Worte zu bringen. "Die beinhaltete Chakramenge und die verwobene Komplexität nutze ich, für meine Einschätzung." Langsam zuckte er mit den Schultern, versuchte den Blick des Wüstensohn hinter seinem Sandschild zu erhaschen. Ein wenig um bessere Worte ringend, überlegte Joudan, ob ihm ein Vergleich einfiel, die Hei seine Technik verständlicher erklären konnte, doch fand kein passendes - eine Rarität für den sonst so wortgewandten Händlersspross und vermutlich ein Zeichen dafür, dass er selbst seine Technik noch nicht zu hundert Prozent verstand.

Dass Joudan es geschafft hatte, Heis Schild zu durchschlagen, schien den Wüstensohn wohl genauso sehr zu ärgern, wie es den Sora-Nin freute. Hei war lange Zeit für ihn ein beinahe unerreichbares Ziel gewesen. Doch nun hatte er, zumindest ein Stück weit, aufgeschlossen. In den letzten beiden Jahren hatte Joudan viel gelernt, seinen Kampfstil verfeint und erweitert. Und dass diese Arbeit nun Früchte zeigte, freute den Ame-Nin. Es bestätigte ihn in seinem Tun und gab ihm zugleich Ansporn, seinem Weg weiter zu folgen.
Doch dass Hei ein wenig frustriert war, konnte Joudan nicht so stehen lassen.
"Gramt Euch nicht, das ist eine meiner stärksten Offensivtechniken. Und während ich schon so langsam oberen Ende meiner Fähigkeiten ankomme, nur um Euer Schild zu überwinden, scheint Ihr noch jede Menge Luft nach oben zu haben." Zwinkert fügte der Blondschopf dann noch leise hinzu: "Ich versuch' nur, es einfach aussehen zu lassen."
Dann war aber der erste Test vorbei und Hei schlug bereits den nächsten vor. Wo dieses erste Kräftemessen den simplen Zweck gehabt hatte, herauszufinden, ob der Joudan von heute im Vergleich zum Joudan von Kurobu etwas dazu gelernt hatte, sollte es nun ein wenig ernster zugehen. Anstatt einfach nur zwei Jutsus aufeinander prallen zu lassen, wollte Hei, dass Joudan ihn ernsthaft angriff. Sein Jutsu veränderte sich und ein beständiger Strom aus Sand floss nun um den Schwarzhaarigen, bereit, jeden von Joudans Angriffsversuchen abzuwehren.
Und er wolle es ihm schwerer machen? Joudan wunderte sich kurz, was Hei damit meinte, doch dann spürte er es. Er musste sein Drittes Auge nicht öffnen um die wahnsinnigen Chakramassen auszumachen, die der Tatsumaki mobilisierte. Beinahe schon war es, als könne er danach greifen, so präsent war das Chakra des Sandbändigers. Interessiert schloss er die Augen und sendete eine weitere Welle seines Sensorikjutsus nach Hei. Das Echo überwältigte Joudan beinahe. Mit beinahe schon brachialer Gewalt drückte Heis Chakra Joudans vorsichtiges Tasten zurück, der Sinneseindruck überwältigte den Blondschopf, riss ihn aus seinem Jutsu und öffnete Joudan die Augen.

Und wieder einmal wurde dem Blondschopf bewusst, wie viel ihn noch von einem Ninja wie Hei trennte.

Joudan senkte den Kopf. Er machte kehrt, wandte Hei den Rücken zu und lief langsam und kontrolliert auf seine Ledertasche zu. Seine Art hatte sich verändert, er wirkte ernster, angespannter. Der Ame-Nin nutzte die Zeit, die er benötigte, um sein tragbares Arsenal zu erreichen, um sich einen Schlachtplan zu machen. Wenn Hei sich anstrengte, dann würde rohe Kraft sicher nicht mehr ausreichen, um seine Defensive zu überbrücken. Joudan war gerade dabei, eine andere Technik zu rekonstruieren, die ihm nun helfen würde, doch noch hatte er dies nicht geschafft. Er hatte nur wenig Optionen. Und eine davon könnte funktionieren. Die Kunai, die er von seinem vorherigen Versuch noch übrig hatte, verschwanden in der Tasche, stattdessen zog Joudan zwei kleine Schriftrollen heraus.
"Ich auch.", erwiderte er Heis Worte, dass dieser nun bereit sei, drehte sich zurück zum Wüstensohn um und schlang sich die Ledertasche, an der wie immer eine übergroße Schriftrolle untendran baumelte, über die Schulter.

Hei und Joudan standen sich gegenüber und einen Moment lang war es still zwischen den beiden. Das unregelmäßige Rascheln Heis Sand vermischte sich mit dem Rauschen der Blätter der nahen Bäume und den sanften Wogen des Sees hinter den beiden. Zu einem echten Mikotogakure Standoff hätte nur noch ein Steppenläufer und irgendjemand, der ominös pfeifte, gefehlt.
Dann began Joudan. Er ging auf ein Knie hinab, presste die beiden Schriftrollen links und rechts von sich aufrecht in den Sand und formte eine schnelle Reihe an Siegelketten.
"Soushouryu." Aus der Hocke sprang Joudan aufrecht in die Luft und die beiden Schriftrollen folgten ihm. Wie eine Doppelhelix schlängelte das Papier sich um den aufsteigenden Shinobi und offenbarte eine Vielzahl an einfacher Waffensiegel im Inneren. Joudan griff nach einem der Siegel und sofort puffte ein Kunai in seine Hand, das er nach Hei warf. Noch während seine rechte Hand nach vorne schnellte, um das Projektil zu beschleunigen, griff die linke Hand nach einem weiteren Siegel und schnappte sich schon das nächste Kunai. Joudan entfesselte einen wahren Hagelschauer aus Kunai und Shuriken, der auf Hei einprasselte. Joudan zielte mit seinen Kunai nicht immer auf die selbe Stelle. Mal visierte er Heis Beine, dann seinen Torso oder den Kopf an. So wollte er sicher gehen, dass der Wüstensohn sein Sandschild auch bewegen musste.
Doch war die Technik nur Ablenkung. Als Joudan nach ein paar Würfen einen guten Rhythmus gefunden hatte, began er, in der rechten Hand erneut Chakra zu sammeln. Es war schwieriger, das mitten im Kampf zu machen, daher ließ Joudan sich ein wenig mehr Zeit als sonst. Immerhin drohte von Hei (noch) kein Gegenangriff, also musste der Blondschopf sich keine Gedanken darum machen, neben seiner Offensive auch auf seine Verteidigung zu achten.
Als er genug Chakra für seine Technik zusammen hatte - genug, um damit hoffentlich Heis Schild zu durchbrechen doch nicht so viel, dass er Hei damit umbringen würde - warf Joudan ein, zwei Kunai in Richtung von Heis Kopf. Wenn er diese mit seinem Sandschild abwehrte, würde er sich damit selbst hoffentlich ein wenig den Blick auf Joudan versperren. Dann griff er nach einem weiteren Kunai, holte dieses Mal ordentlich aus und warf, so fest er konnte.
Wie schon bei seiner Schlagtechnik ließ Joudan das konzentrierte Chakra in seiner Hand explosionsartig expandieren, dieses Mal jedoch direkt, nachdem das Kunai seine Finger verlassen hatte. Die Detonation beschleunigte das Kunai, verlieh ihm einen ungeheuren, zusätzlichen Schwung und trieb es surrend grob auf Hei zu. Doch mitten in der Luft konnte der Blondschopf nicht wirklich etwas dagegen tun, vom Druck des
Gounages herumgeschleudert zu werden. Es drehte ihn einmal diagonal um die eigene Achse, was den Ame-Nin in Richtung des Bodens schleuderte.
Mit einer Rolle fing er seinen Sturz auf den Strand ab. Die beiden Schriftrollen flatterten um ihn herum zu Boden und als Joudan sich wieder aufrichtete, rann ihm ein wenig Sand aus den Haaren. Wo er sich nach seiner letzten Attacke noch ein wenig gefasst und lässig hatte zeigen können, schnaufte der Blondschopf nun heftig und der Schweiß stand ihm funkelnd auf der erröteten Stirn. Gebannt blickte er auf Hei und versuchte zu erspähen, ob seinem Angriff Erfolg vergönnt war.


@Tatsumaki Hei

Soushouryu (Aufsteigende Zwillingsdrachen)

Typ:
Taijutsu
Rang: C
Chakrakosten: D + E*n (n = Wurfgeschosse)
Reichweite: Wurfweite

Voraussetzung: Kraft Stufe 3, Geschick Stufe 4, Chakramenge Stufe 2 Draht Stufe C, Tobidôgu, entsprechende Schriftrollen

Beschreibung: Beim Soshoryu positioniert der Anwender zunächst zwei Schriftrollen, in denen er zuvor so viele Waffen wie möglich versiegelt hat, auf dem Boden. Anschließend formt er eine kurze Kette von Fingerzeichen und springt hoch in die Luft. Die beiden Schriftrollen werden gleichzeitig mit dem Anwender durch dessen Chakra in die Luft geschossen und hüllen ihn dabei in einen dichten weißen Rauch, die Schriftrollen scheinen sich dabei wie zwei Drachen um den Anwender zu winden, was diesem Jutsu seinen Namen einbrachte.
Während der Anwender immer weiter in die Luft steigt, umkreisen ihn die Schriftrollen und er kann durch eine kurze Berührung eines der zahlreichen Siegel die darin versiegelte Waffe freisetzen, welche dann anschließend auf das Ziel geworfen werden.
Praktisch unmerklich verbindet der Anwender dabei jedoch jede geworfene Waffe durch einen hauchdünnen Draht mit seinen Händen und kann so bereits im Flug minimalen Einfluss auf die Bahn der Wurfgeschosse nehmen. Ihren eigentlichen Zweck entfalten die Drähte aber erst, nachdem die letzte Waffe geworfen wurde, nun kann der Anwender sämtliche Geschosse nämlich noch ein Mal anheben und ein zweites Mal auf seinen Feind schleudern, alternativ vereinfachen die Drähte auch das Aufsammeln der eigenen Waffen, sollte der Feind bereits den ersten Angriff nicht überstanden haben.


Gounage (Starker Wurf)

Typ:
Taijutsu
Rang: B
Chakrakosten: B
Reichweite: mind. doppelte Wurfweite

Voraussetzung: Chakrakontrolle Stufe 6, Chakramenge Stufe 5, Kraft Stufe 4, Geschick Stufe 6, Gouwan

Beschreibung:
Dieses Jutsu nutzt das Grundprinzip des Gouwans, einen Schlag durch explosionsartige Freisetzung von Chakra in der Hand zu verstärken, und wendet es auf das Werfen von Projektilwaffen, also Kunai, Shuriken und dergleichen, an. Zwei schnelle Fingerzeichen werden geformt, danach schnellstens das Projektil in die Hand genommen. Nun wird eine große Menge Chakra in der Hand des Anwenders gesammelt, was unerfahrene Anwender der Technik einige Momente benötigt. In dem Moment, in dem das Projekil die Hand verlässt wird das Chakra freigegeben, das so die Wucht des Wurfes deutlich verstärkt. Da dies ein hohes Maß an Koordination benötigt ist das Gounage immer nur mit einem Projektil möglich.

Chakrakontrolle 6: Die Aufladezeit des Jutsus liegt noch bei gut zehn Sekunden ununterbrochener Konzentration, weswegen es im Kampf schwierig einsetzbar ist; auch der Effekt hält sich mit einer knappen Verdopplung der ursprünglichen Wucht und Reichweite noch arg in Grenzen. Außerdem lässt sich das in der Faust gesammelte Chakra nur für 5 Sekunden halten, hat man es in dieser Zeit nicht genutzt, verpufft es einfach wirkungslos. Die Zielgenauigkeit des Anwenders leidet unter der Technik, sodass sein Geschick für den Wurf um drei Punkte gesenkt wird.
Chakrakontrolle 7: Während sich die Aufladezeit nun auf fünf Sekunden reduziert hat, steigt die Zeit, die man das aufgestaute Chakra aufrechterhalten kann, auf satte 10 Sekunden und man kann nebenher sogar ein wenig reden, wenn auch keine großen philosophischen Überlegungen anstellen. Und zu guter Letzt ist auch der Effekt des Jutsus gestiegen: Ein geworfenes Projektil hat genug Wucht um Holzwände oder Bäume zu durchstoßen, Menschen werden in der Regel komplett durchdrungen, was zu schwerern Verletzungen führt. Die Zielgenauigkeit des Anwenders leidet unter der Technik, sodass sein Geschick für den Wurf um vier Punkte gesenkt wird.
Chakrakontrolle 8: Innerhalb dreier Sekunden kann man nebenbei - und vollkommen ohne Fingerzeichen - genug Chakra ansammeln und es für bis zu 15 Sekunden konzentriert halten. Beim Aufprall zersplittert das Projektil meist und richtet dabei auch an robusten Strukturen beachtliche Schäden an, ein Treffer gegen einen Menschen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich. Die Zielgenauigkeit des Anwenders leidet unter der Technik, sodass sein Geschick für den Wurf um fünf Punkte gesenkt wird.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Hmm. Hei verschwendete noch einen kleinen Gedanken an Joudans Erklärung, fand aber immer noch, dass es keine wirkliche Erklärung war. Irgendwie schien es, als würde Joudan noch etwas verbergen... so eine Technik generell zu haben, war schon ein unglaublicher Vorteil. Sie aber selbst zu erschaffen, das fühlte sich selbst für Hei wie eine Mammutaufgabe an. Er hatte sich bisher auf sehr praktische Einsatzgebiete beschränkt. Joudan schienen Informationen wichtiger zu sein als alles andere. Wie passend, aber andererseits half es ihm auch nichts bestimmte Dinge zu wissen - wenn er nichts dagegen tun konnte. Trotzdem: Sein Verständnis von Ninjutsu musste ziemlich absurd gut sein, um alles so einschätzen zu können wie er es sagte. Vielleicht war er auch einfach nur aus Glück Ninjutsu-Gold gestoßen und hatte - mehr durch Zufall - eine irre gute Technik entwickelt. Hm. 'Gramt Euch nicht' sagte er. Hätte Hei nicht gewusst, dass Joudan das so in die Gene eingebrannt war - er hätte darauf getippt, dass er gerade verspottet wurde. Hei ging nicht groß darauf ein, es war nur Geplänkel. Am Ende zählte ja auch nur eines: Nämlich ob Joudan seine Verteidigung durchbrechen konnte oder nicht. Im ersten Versuch war das schon sehr gut gelungen. Hei wartete ab, bis sein Gegenüber bereit war. Joudan schien ein wenig ernster als noch zuvor. Gut so.​

Dann ging es los. Joudan legte sich ins Zeug und fing an, ernsthafte Siegel zu bilden - und sprang hoch in die Luft. Was war das für eine Technik? Aufsteigender Zwillingsdrache? Hei meinte, mal etwas von dieser Technik gelesen zu haben, aber sein Interesse an dieser Art von Jutsu hielt sich in Grenzen. Er verfluchte sich ein wenig dafür: Joudan kämpfte so anders als er es gewohnt war, dass der Wüstensohn Schwierigkeiten hatte, sich darauf einzustellen. Bisher war er es gewohnt gewesen, dass Gegner ihm entweder eine aufs Maul hauen wollten (Taijutsu) oder ihn eben mit Bällen jeglicher Elemente bewarfen (Ninjutsu). Das was Joudan tat war irgendwas dazwischen und Hei war sich nicht ganz sicher, wie gut sich das in einem echten Kampf bewies... aber hier war es gerade gar nicht so einfach, sich darauf einzustellen. Waren es wirklich nur Shuriken und Kunai, die da geflogen kamen? Es fing simpel an, aber nachdem Hei die ersten Metallwaffen aus der Luft gewischt hatte, wurden es immer mehr, mehr und... mehr. Das Problem war nicht, dass er diese nicht abwehren konnte. Sein Sand huschte durch die Luft, folgte mehr seinen Gedanken als seinen Händen, bewegte sich fast wie eine Peitsche, wehrte die Angriffe ab, und um ihn herum wurde es immer voller - mehr Waffen, immer mehr Waffen die sich in den Sand verabschiedeten, während Hei seinen Gegner noch immer im Auge behielt. Das war sicher nicht alles, was diese Technik konnte. Kunai und Shuriken verloren ab einem gewissen Maß an Fertigkeit im direkten Kräftemessen einfach ihren Wert: Sie waren einfach den Gewalten nicht gewachsen, die hochrangige Ninja entfesseln konnten. Hei wartete also noch auf den 'Knall' - würden all diese Waffen irgendwie heimlich Sprengsiegel tragen? Würden sie sich nochmal erheben und alle auf ihn fliegen? Er rechnete mit sowas. Als zwei weitere Kunai auf seinen Kopf zuflogen, wischte er diese so schnell weg, dass sein Sichtfeld kaum beeinträchtigt war - und er guten Blick darauf hatte, was Joudan tat. Wie in Zeitlupe holte Joudan auf, warf noch ein Kunai, machte irgendwas, wurde von der Wucht seiner eigenen Technik ein wenig weggewirbelt und - ein einzelnes Kunai flog auf den Tatsumaki zu. In bahnbrechender Geschwindigkeit. Hei hatte kaum Zeit nachzudenken was zu tun war. Trotz allem war es doch nur ein Kunai, oder? Für den Bruchteil einer Sekunde lang spielte Hei mit dem Gedanken , es einfach darauf ankommen zu lassen und das Kunai mit seinem Sandschild abzuwehren. Doch es kam ihm zu risikoreich vor. Außerdem hatte er das Gefühl, Joudan auch ein wenig zeigen zu müssen, was er draufhatte - ein paar Kunai abzuwehren war ja nun keine große Kunst. Zwillingsdrache, dachte sich Hei. Dass ich nicht lache. Das war doch in sich schon eine Herausforderung! Er ließ seinen Sand fallen, legte den Kopf in den Nacken, Flammen umspielten seine Mundwinkel, während er Fingerzeichen formte. Feuer war ihm schon so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, es war kaum ein Funke Konzentration dafür nötig. Das Chakra mobilisiert hatte er ja sowieso. "Katon", hörte man laut und deutlich. "Gouryuuka!" Mit Getöse, fast einem Brüllen gleich, brach ein hellgelb, fast weißlich flimmernder Drachenkopf aus Hei hervor, deutlich Hitze abstrahlend, und flog dem Kunai entgegen. Grimmig schlug Hei die Zähne aufeinander, und grade als das Kunai und der Drachenkopf sich berührten...​

... erschütterte eine laute Detonation die Umgebung. Hitze breitete sich aus, einer Druckwelle folgend, und der Knall hallte noch ein- zweimal über das Wasser, dann kehrte wieder Stille ein. Hei atmete kleines Hitzeschwaden aus, löste seine Finger aus dem letzten Fingerzeichen. Das Kunai war vermutlich weggeschleudert worden - oder pulverisiert. So genau hatte er das nicht sehen können. "Du bist nicht der einzige Drache hier", meinte er grinsend. "Angriff ist manchmal die bessere Verteidigung." Der Chunin sah zu seinem Gegenüber und war etwas überrascht über den Anblick. War das... so ein anstrengendes Jutsu gewesen? Gut, er selbst hätte so ein Manöver wahrscheinlich kaum hinbekommen, aber Joudan sah recht fertig aus. Hm. "Selbes Prinzip wie bei dem Schlag vorhin, oder?" Eins wurde Hei aber klar: Seine Verteidigung war lange nicht so gut, wie er gedacht hatte. Ja, er hätte locker noch zwei, drei oder vier Dinge tun können um sich zu schützen, aber... es war nur ein verdammtes Kunai gewesen und er hatte eine B-Rang-Katon-Technik eingesetzt um es einfach wegzusprengen. Ertrag und Aufwand stimmten nicht. Das musste er verbessern. "Sehr beeindruckend, wie sehr du mit den ganzen Siegeln, Waffen und Taijutsu im Einklang kämpfst. Das habe ich so noch nie gesehen", merkte der Schwarzhaarige an und sah zu Mari. "Was sagst du dazu, Prinzessin? Gibt es in Konoha nicht auch Leute, die so kämpfen? Ein wenig erinnert es mich an deinen Stil, aber dann auch wieder überhaupt nicht. Es ist zumindest viel Chakraeinsatz für ein Taijutsu."

Katon: Gouryuuka (Großer Feuerdrache)

Element: Feuer
Typ: Ninjutsu
Rang: B
Chakrakosten: B
Reichweite: 100 Meter

Voraussetzung: Chakrakontrolle Stufe 5, Chakramenge Stufe 5

Beschreibung: Nach dem Formen der nötigen Handzeichen stößt der Anwender ein drachenkopfförmigen Feuerball aus, der mit etwa sechzig Stundenkilometern wie ein Geschoss auf sein Ziel zurauscht - soweit nicht ungewöhnlich, aber die Besonderheit dieses Feuerballs besteht darin, dass er beim Einschlag nicht primär brennt, sondern explodiert - am Zielort verbreitet er nicht bloß heftige Hitze, sondern produziert auch eine Druckwelle, die in bis zu fünf Metern Radius Steine zersprengen und Knochen zerschmettern kann - eine ideale Waffe, wenn man schwere Hindernisse aus dem Weg räumen oder feurresistente Dinge angreifen möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kushou Joudan

Well-Known Member
Beiträge
557
Alter
22 Jahre
Größe
>Natsu
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Hei war zu schnell und zu schlau, um Joudans Wuchtprojektil einfach abzuwehren. Dass ein besonderer Angriff folgte, und es eben kein Kunai wie die zuvor waren, hatte er erkannt. Als der Wüstensohn einen Feuerdrachen entfesselte, der mitten in der Luft auf das Kunai traf und beide Projektile in einem gewaltigen Knall detonierten, riss Joudan den Arm vor's Gesicht. Eine Welle aus heißer Luft fegte über ihn hinweg und seine Ohren rasselten einen kurzen Moment. Als der erste Schreck überwunden war, drehte der Blondschopf sich hastig, panisch fast, zu seiner Schwester um. Sie war doch hoffensichtlich in Sicherheit, oder?

"WUUUUH YEAAAH!!", jubelte Rin begeistert. Die junge Kushou hatte sich mittlerweile auf der Sonnenliege aufgesetzt und hatte dem kurzen Aufeinandertreffen der beiden Männer gebannt gefolgt. Und auch, wenn sie natürlich für ihren Brider war, konnte sie ihn das ja nicht einfach so wissen lassen. "Er ist außer Atem, Hei-san, mach ihn fertig!!", ermutigte sie stattdessen den gutaussehenden Suna-Nin. Dass es gar nicht darum ging, irgendjemanden fertig zu machen, war egal. "Hast du das gesehen, Mari-san? Das war voll rießig!!" Rins Augen funkelten voll Begeisterung.

Erleichtert atmete Joudan auf, Rin ging es offensichtlich ausgezeichnet. Ihre Sticheleien nahm er mit einer ordentlicher Portion Humor, sicherlich waren sie auch so gemeint. Da er sich also um seine Schwester keine weiteren Sorgen machen musste, wandte der Blondschopf sich zu Heim um. Mit dem Katon-Jutsu hatte er dem Kräftemässen ein imposantes Ende bereitet und Joudan damit den Rang als Drachen abgelaufen. Schmunzelnd sah Joudan zu den beiden Schriftrollen, die nun um ihn herum in einem chaotischen Wirrwarr auf dem Sandboden verteilt lagen.
"Dem scheint so.", antwortete er Hei, noch immer ein wenig schwer atmend, zuckte die Schultern und von einem Augenblick auf den anderen kehrte Joudans Grinsen wieder zurück auf sein Gesicht. "Das Feuer-Speien habt Ihr mir definitiv voraus." Dieses Eingeständnis kostete den Händlersspross keinerlei Überwindung.
Hei fragte Joudan danach, ob seine Technik dem selben Prinzip folgte, wie seinem Schlag zuvor. Das ließ den Blondschopf erkennen, dass Hei wohl ein ausgeprägtes Verständnis für Jutsus und Chakra hatte - oder eine gute Intuition. Da der Sora-Nin nicht vorhatte, mit irgendetwas hinter dem Berg zu halten, nickte er ihm stattdessen zu.
"Sehr richtig. Man sammelt eine ausreichende Menge Chakra in seiner Hand und lässt diese explosionsartig frei. Im Nahkampf verstärkt dies Faustschläge um ein Vielfaches und wenn man beim Werfen den richtigen Moment abpasst, kann man einem Projektil damit zusätzlichen Schwung verpassen. Dass beide Anwendungsarten, beherrschte man sie so sehr wie Joudan, absolut tödlich waren, erwähnte der Blondschopf besser nicht. Das wäre Prahlerei. "Noch arbeite ich daran, die Technik unauffälliger zu gestalten. Sieht der Wurf wie jeder der duzenden zuvor aus, wird hoffentlich keine besondere Verteidigung dagegen aufgefahren."
Was Hei danach zu sagen hatte, konnte Joudan gar nicht anders als ein großes Lob auffassen. "Beeindruckend" hatte Hei gessagt, das würde Joudan sicher ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn da nicht ohnehin schon eines wäre. Er nahm Heis Einschätzung mit einer knappen Verneigung wahr.
"Not macht erfinderisch, Hei-san. Mir wurden weder besondere Augen, ein Bluterbe oder ein Chakraelement vergönnt, darum ist es für mich umso wichtiger, die wenigen Techniken, die ich überhaupt erlernen kann, gut zu beherrschend und untereinander zu kombinieren, um deren Effekt zu maximieren." Joudans Angriff hätte deutlich anders ausgesehen, wenn er nicht gegen Hei sondern einen Fernkämpfer oder einen Nahkämpfer angetreten wäre. Das Soshouryuu hatte noch ein, zwei andere Anwendungsmöglichkeiten, die gegen Hei nicht effektiv, gegen andere Ninja wiederum sicherlich verheerend waren. Joudan sah sein Jutsu-Repertoire nicht als eine Liste voller Techniken, sondern wie Bausteine an, aus denen er in jeder Situation die passende Strategie zusammenstellen konnte. Seine Sensorik-Technik half ihm, herauszufinden, was nötig und erfolgsversprechend war, welche Stärken und Schwächen es zu überwinden oder auszunutzen galt. "Gishi de Senjin - Der Ingeneur auf dem Schlachtfeld". Das war Joudans Kampfstil. Interessiert blickte er zu Mari, als Hei die Braunhaarige nach vergleichbaren Kampfstilen fragte. Vielleicht konnte Joudan ja ein wenig nützliches Wissen aufschnappen? "Mari-san scheint irgendwie bisher jedes Mal zum Zuschauen verdammt zu sein, wenn Ihr und ich uns messen, Hei-san.", fiel Joudan auf. In Kurobu im Finale hatte sie ebenso wie heute nur observiert. Ob sie wohl etwas zu sagen hatte?
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Mari hatte sich in genügend Entfernung begeben, um das Aufeinandertreffen gut verfolgen zu können, gleichzeitig aber auch nicht im Weg zu stehen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah einmal zu Hei, danach zum Kushou. Joudan erklärte, dass er eine Technik entwickelt hätte, mit der er Jutsus untersuchen könnte. Oh? Was sollte das für eine Technik sein? Als der Schlag des Blonden in den Sandschild ihres Freundes traf, sah das… wenig spektakulär aus. Langweilig? Schon ein bisschen, zumindest für jemanden, der nur ein normales Auge besaß. Mari entschied sich daher spontan um, konzentrierte schnell ihr Chakra und keine Sekunde später bildeten sich unbemerkt von allen anderen Anwesenden dicke Adern um ihre Seelenspiegel, die sich ihre Schläfen entlangzogen. Die junge Frau stutzte, als sie mithilfe des Doujutsus das Chakra erkannte, das von der Faust des Kushous ausging und sich quer durch den Sandschild zog. Es erinnerte die Braunhaarige auf Anhieb an die Sensorik-Spezialisten, denen sie in Shirogakure zum Teil bereits bei ihrer Arbeit hatte zusehen können. Funktionierte die Analyse von Joudan ähnlich? Um auch bei der weiteren Auseinandersetzung keine Details zu verpassen, entschied sich die Hyuuga, das Byakugan aktiv zu halten… und bereute es sehr schnell wieder. Hei pumpte plötzlich eine Masse an Chakra aus seinem Körper und erstrahlte für das Byakugan wie die helle Mittagssonne im Hochsommer. Eine Sonne, in die Mari besser nicht direkt hineinblicken sollte. Reflexartig schlossen sich die Augen, die Adern im Gesicht der Kunoichi verschwanden und sie biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte durch die schnelle Reaktion gerade so verhindert, für mehrere Minuten zu erblinden... Leider verpasste Mari dadurch einen kleinen Teil des Kampfes! Als sie die Lider vorsichtig wieder anhob, befand sich Joudan bereits in der Luft und schleuderte unzählige Waffen auf Hei. Und dann… nochmal ein Kunai, das jedoch eindeutig irgendwie verstärkt worden war. Die Hyuuga musste sofort an ihr Hakke Kūshō denken (und an die unglaubliche Ähnlichkeit des Techniknamens mit dem Nachnamen von Joudan). Und jetzt, wenn sie weiter darüber nachdachte, hatte der brachiale Faustschlag des Sora-Nin starke Ähnlichkeit mit ihrem Hakke Hasangeki. Parallelen zu gleich mehreren Jutsus des Hyuuga-Clan?

Hei wehrte das Geschoss mit einem flammenden Drachenkopf ab und eine riesige Detonation erfüllte den Sandstrand. Auch Mari hob ihren Arm schützend an, brachte sich in eine stabile Grundposition und widerstand damit der heißen Druckwelle, die auch an ihr vorbeizog und sowohl ihre Kleidung als auch ihre Haare ordentlich in Bewegung brachte. Diese Detonation hatte man mit Sicherheit auch noch in einigen Kilometern Entfernung gehört… Zuerst ging Mari davon aus, es würde noch weitergehen, aber als das Wort direkt an sie gerichtet wurde, schien es fast so, als wäre das Kräftemessen zwischen Hei und Joudan beendet. Oder nur eine Pause, auch möglich. „Ihr werdet es kaum glauben, aber tatsächlich ist es für mich sehr ungewohnt, die Rolle als Zuschauerin einzunehmen. Und dann sogar mehrfach“, gestand sie auf die Frage des Sora-Nin und schmunzelte. Der Tatsumaki war eher derjenige, der im Hintergrund blieb. Beim Wettbewerb in Kurobu hatten sie diese Rollen erstmalig getauscht. „Ich gebe zu, als Außenstehende nochmal ganz andere Eindrücke gewinnen zu können. Aber ich favorisiere in der Regel doch lieber das Sammeln von Erkenntnissen in der direkten Konfrontation. Taijutsuka eben.“ Dann drehte sie sich zu Hei, denn auch er hatte eine Frage gestellt. „Der Kampfstil hat tatsächlich Ähnlichkeiten mit den Hyuuga“, räumte die junge Frau nachdenklich ein und musterte Joudan genauer. Sie legte eine Hand ans Kinn und setzte ein schiefes Lächeln auf. „Auch wenn es im Gesamteinsatz deutlich brachialer zu sein scheint als das Repertoire des Jyuuken.“ Dennoch. Die hellen Augen huschten zu dem Krater nahe dem Wasser, den Joudan zu Beginn des Tages mithilfe seines chakraverstärkten Faustschlags erzeugt hatte. Mittlerweile hatte sich der Krater vollständig mit Wasser gefüllt, war zu einer Vergrößerung des Sees geworden. Allerdings war Form und Größe noch gut zu erkennen. Aus Neugier trat die junge Frau auf den Krater zu, stellte sich dann knapp daneben… plötzlich schoss ihre flache Hand – eben nicht die Faust – ohne Vorwarnung gen Boden und genauso, wie es zuvor bei dem Kushou ausgesehen hatte, explodierte das Chakra aus ihrer Handfläche und der Sand wirbelte in die Luft, bevor er breit gefächert wieder herunterrieselte. Der Krater, den Mari hinterlassen hatte, sah ähnlich aus wie jener von Joudan – abgesehen davon, dass ihr Krater noch nicht mit Wasser gefüllt war, versteht sich. Das war die erste ernsthafte Hyuuga-Technik, die die Kushou-Geschwister zu sehen bekamen und dazu eine der wenigen Techniken ihrer Familie, die auf äußerlichen Schaden ausgelegt waren. Die Braunhaarige drehte sich mit einem seichten Lächeln auf den Lippen zu Hei und Joudan. „Die Auswirkungen sehen zumindest im Sand sehr vergleichbar aus“, fasste sie zusammen. Der Sora-Nin und sie kämpften zumindest in gewisser Weise ähnlich. „Ich habe noch keinen Ninja – außerhalb der Hyuuga – kennengelernt, der sein ureigenes Chakra so für sein Taijutsu einsetzen kann. Ich… bin beeindruckt. Auch ein wenig besorgt, dass Sora über solche Fähigkeiten verfügt. Aber meine Faszination überwiegt.“ Rein durch den Vergleich der Krater im Sand konnte man nicht herausfinden, welche der beiden Techniken mächtiger war. Vielleicht verhielten die Techniken sich bei einem direkten Aufeinandertreffen auch anders? Mari machte sich ihre Gedanken, vermutlich sollte man das aber nur im absoluten Ausnahmefall ausprobieren. Man konnte zumindest ahnen, was bei einem solchen Zusammenstoß mit mindestens einem von zwei Armen geschehen würde, wenn nicht mit beiden. Dann fiel ihr noch etwas ein und sie wandte sie fast schon tadelnd an ihren Freund. „Oh und Hei, warn mich das nächste Mal vor, wenn du wieder deine Chakramassen zur Schau stellst. Irgendwann sorgst du noch dafür, dass ich erblinde", äußerte sie streng, auch wenn der Schalk im Unterton zu hören war. Spätestens jetzt konnte sich mindestens der Tatsumaki denken, dass sie ihr Byakugan eingesetzt hatte, um dem Kampf besser folgen zu können.

Hakke Hasangeki (Acht Triagramm zerstörerische Bergfaust)

Element: Keines
Typ: Taijutsu
Rang: B
Chakrakosten: B
Reichweite: Berührung

Voraussetzung: Souke, Hakke Kūshō, Chakrakontrolle Stufe 7, Chakramenge Stufe 4

Beschreibung: Bei dieser Technik sammelt der Anwender eine große Menge Chakra in seiner Handfläche und entlädt dieses in einem Handflächenschlag. Anstelle einer gezielten Druckwelle löst der Anwender jedoch am Ort seiner Hand eine Chakraexplosion aus, die bei einem direkten Treffer Gegenstände und Fleisch zerfetzen kann, weshalb auch eine sehr hohe Chakrakontrolle nötig ist, um sich dabei nicht selbst zu verletzen.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Na immerhin eine Person hier war begeistert von dieser Demonstration eines Ninjutsus, das seinen Namen auch verdient hatte! Hei verschränkte die Arme vor der Brust und grinste die Schwester seines 'Gegners' kurz an, beließ es aber dabei. Er wollte nicht sagen 'Zu einfach' - trotz allem war das ja der Grund warum sie nicht wirklich gekämpft hatten. Wenn Hei auch nur in etwa richtig einschätzte wie schnell und geübt Joudan war, würde er einem Wüstensarg höchstens drei Sekunden entkommen können. Die Zeit reichte nicht, um Hei auszuknocken - und dann hätte der Blondschopf sowieso verloren. Das war die Ambivalenz seines 'Kampfstils' - es war nämlich kein echter. Wenn jemand schnell genug war, zu ihm zu kommen, würde er gegen Hei gewinnen. Ansonsten würde dem hypothetischem Ihm innerhalb von Sekunden der Körper zerquetscht werden. Das war auch der Grund, warum Hei es sehr schätzte in seinem Team Taijutsuka dabei zu haben. Er war eine Glaskanone. Das hatte selbst Joudan wieder bewiesen. Es gefiel Hei nicht. Und er hatte sich wirklich genug zurückgehalten - der Tatsumaki seufzte leise und warf dem Blonden einen Blick zu, während er anfing zu erklären. Der Wüstensohn unterdrückte den Impuls noch einen Moment, presste die Lippen aufeinander und griff dann fast ein wenig zu schnell in seine Kleidung. Einen Augenblick später zauberte er ein kleines Notizbuch hervor, in das er anfing hineinzukritzeln. Er hatte lange genug so getan als wäre er kein Nerd. "Interessant", murmelte er und kratzte sich mit dem Bleistift am Kinn. Kurz schwieg Hei und runzelte die Stirn, sah zu Mari und grinste leicht. "Mein Fehler. Ich habe mich damals nach vorne gedrängt, weil..." ... ich mich beweisen wollte. Das sprach Hei nicht aus, weil ihm die Erinnerung daran mehr oder weniger peinlich und unangenehm war. Ja, es war ihm wichtig gewesen. Aber im Nachhinein... seine Gier danach, auch mal was zu machen war zu groß. Er ging davon aus das keiner der Anwesenden wusste, wie es war, ein wandelnder Chakragenerator zu sein. Es hatte ihn selbst überrascht, als es so weit gewesen war. Der Drang, damit etwas zu tun, war wie ein konstanter Kopfschmerz. "Na, jedenfalls kannst du von mir nichts mehr lernen", merkte der Tatsumaki an, während er Mari dabei zusah wie sie zum Wasser ging. "Mehr kann ich nicht. Nur ein paar Ninjutsu."

Nachdenklich drückte er den Bleistift in seinen Kinn. Stimmte ja wirklich. Nur weil man Feuer speien konnte - und dann noch mehr, war das ja lange nichts 'anderes'. Es sollte sich von selbst verstehen, dass Hei 'wenig', 'mehr' und 'viel' Sand nutzen konnte, das würde so jemanden wie Joudan nicht wundern. "Prinzessin, ich lasse dir das nächste Mal sehr gern den Vortritt", merkte er amüsiert an. "Ich bin eh nicht geeignet für Übungskämpfe." Was das Jyuuken auch nicht war. Aber das brauchte Joudan ja nicht wissen. Hei legte den Kopf schief, als Mari sich neben den Krater stellte - und plötzlich mit einer Technik einen ebenso großen Krater produzierte. Vielleicht sogar größer. Hei stemmte die Arme in die Hüfte. Hm. Hatte sie einfach nur beweisen wollen, was sie konnte? Vielleicht war es auch nur eine Demonstration für ihn gewesen. Der Wüstensohn tappte mit seinen nackten Füßen über den Sand, und er kniete sich neben dem Krater hin und studierte ihn einen Moment. Dann kritzelte er noch ein paar Sachen in sein Heftchen. "Ich gehe nicht davon aus, dass er es so nutzt wie du", murmelte er nachdenklich und wand sich dann in Richtung Joudan. "Man sagt, nur Hyuuga können Chakra außerhalb ihres Körpers schmieden", stellte er seine Prämisse vor. "Es ist also 'normales' Taijutsu was du verwendest. Nur auf spezielle Art und Weise." Woher kam der 'Auslöser'... hm. Joudan war in der Luft umhergewirbelt worden. Die Bewegung seines Armes... nun, dass es einen Rückstoß gab bewies, dass es nicht so war wie das Jyuuken. Es war immer noch 'Außen'. "Ich vermute mal eher, dass die Auswirkungen in seinem Körper zu sehen sein würden", mutmaßte Hei und nickte zu Joudan. Er ging stark davon aus, dass diese Techniken trotz allem nur ein 'normales' Kunai gewesen waren und ein 'normaler' Schlag. Nur halt sehr... kräftig. Sehr, sehr kräftig. Dann richtete er sich wieder auf und sah seine Freundin fast ein wenig empört an. "Typisch. Die Frau, die ebenso schummelt wie der da beschwert sich darüber, dass man auch etwas gegen die Schummeltechniken machen kann." Er streckte ihr frech die Zunge raus. "Es gibt Leute, die müssen noch darüber nachdenken, was der Gegner tut, und können es nicht einfach sehen!" Er rümpfte spielerisch die Nase und hob dann die Schultern. "Außerdem kennst du mich gut genug um es schnell genug zu sehen", ergänzte der Ninjutsuka und sah nachdenklich auf seine Arme. Die schwarzen Pünktchen und haarfeinen Linien machten ihm immer noch ein wenig Sorgen, wenngleich es physiologisch wohl kein Problem darstellte. Ein paar Kritzeleien im Büchlein später steckte er sein Werk wieder zurück in seine Kleidung. "Aber habe ich das richtig verstanden?" Er sah zu Joudan. "Kein Chakraelement? Das habe ich noch nie gehört. Kein Bluterbe oder Hiden ist ja nicht ungewöhnlich, aber... sicher, dass es nicht einfach unentdeckt ist?" Der Wüstensohn legte den Kopf schief. "So oder so, du steckst voller Überraschungen", behauptete der junge Mann neutral. Das war ja schon wieder eine seltsame Aussage. Hei war sich - nach aktueller Faktenlage - sicher, dass Joudans Talent für ein Element einfach unentdeckt war. Er nahm sich vor, darüber nachzulesen, ob es solche Fälle wirklich gab... und, ob das mit anderen Fähigkeiten einherging. "Du wendest Siegel an. Neutrales Ninjutsu scheint dann ja kein Problem zu sein", stellte er mehr fest als er fragte. Hei war im Forschermodus. "Hast du versucht, ein Element zu lernen? Ich kann auch mehr als nur ein Element nutzen."
 
Oben