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Trainingsgelände

Hyuuga Mari

Chuunin
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Die Dorfleitung konnte schon nett sein, oder? Vor noch gar nicht langer Zeit war Mari von ihrer letzten Mission zurückgekehrt, hatte sich aufgrund ihrer dort zugezogenen Verletzungen im Krankenhaus melden müssen. Ihr damaliger Gegner, Shuji, hatte sie ordentlich zugerichtet gehabt, das war ihr spätestens dort bestätigt worden. Was man nun hätte vermuten können? Urlaub, um sich entsprechend erholen zu können, was denn sonst? Aber nein, das hatte irgendwie nur halb geklappt. Zwar war die Hyuuga soweit wieder über den Berg, dass sie beispielsweise ihren linken Arm nicht mehr in einem Verband tragen musste und sie merkte auch nicht mehr bei jedem Schritt, dass ihre Knochen nicht mehr ganz an der rechten Stelle zu finden waren, doch nicht einen Tag länger hatte die Verwaltung dem Mädchen zur Genesung gönnen wollen. Zumindest in einer Hinsicht waren sie äußerst freundlich gewesen, denn die Braunhaarige war zu keiner erneuten Mission geschickt worden, man konnte ihre heutige Aufgabe nicht einmal unter die Rubrik 'Job' zählen. Anscheinend war ein anderer Ninja ausgefallen, daher war sich kurzfristig an Mari gerichtet worden, es wäre sehr nett von ihr, wenn sie doch bitte eine Weile ein wachsames Auge auf den Trainingsplatz der Akademisten haben würde. Hierbei musste sie sich sehr wahrscheinlich nicht körperlich anstrengen, sondern sich einfach auf irgendeine Bank im Schatten des Gebäudes der Akademie setzen, respektvoll aussehen und eines ihrer Sudokus lösen. Währenddessen würden die kleinen Akademisten ein wenig mit ihren nicht sonderlich scharfen Kunais und Shuriken um sich werfen, oder wie die Verrückten auf Trainingspuppen einschlagen. Hörte sich doch lustig an, nicht? Was die Ge'nin nicht wusste, dass sie auch noch einen anderen Shinobi am dortigen Ort antreffen würde, denn verständlicherweise waren ihr für diese kleine Beschäftigung keine größeren Informationen gegeben worden. Ehrlich gesagt rechnete die 15-Jährige auch gar nicht mit einem Kollegen, denn wozu sollten für diesen kleinen Trainingsplatz allzu viele Ninja abgestellt werden, die doch für viel wichtigere Einsätze gebraucht werden könnten?

Wie dem auch sei, gegen frühen Vormittag hatte sich die Hyuuga auf den Weg zur Akademie begeben. Schon interessant, wie lange sie diese Strecke nicht mehr hatte zurücklegen müssen, war es doch in der Vergangenheit ihr tägliches Brot gewesen. Da die Ausbildungsstätte der Ninja direkt im Zentrum Jôseis und gleichzeitig Shirogakures lag, musste Mari nur der Hauptstraße folgen, um zum entsprechenden Ort zu kommen. Da der Frühling allmählich in den Sommer überging und angenehme Temperaturen im Reich des Feuers herrschten, trug die 15-Jährige ein schlichtes, weißes Top zusammen mit ihren schwarzen Hotpants. Die Haare trug sie offen über die Schulter gelegt, das Abzeichen Konohas – an einem türkisfarbenen Band befestigt – glänzte um die Hüfte gebunden. Frisch poliert? Tja, Mari war einige Tage aufgrund ihrer Verletzungen beim Training ausgefallen, daher hatte sie zu viel Zeit übrig gehabt. Da war auch die erste Polierung ihres Abzeichens, seit sie es bekommen hatte, möglich gewesen. An der Akademie angekommen, trat die Braunhaarige durch den Haupteingang ein und schlenderte fast schon durch die Gänge ihrer alten Schule. Man hörte hier und dort Stimmen in den einzelnen Räumen, kein Wunder, zurzeit fand auch noch der Unterricht statt. Noch etwa eine halbe Stunde, dann würden die ersten Akademisten aus den Zimmern entlassen werden und ein gewisser Teil die freie Zeit auf dem Trainingsgelände verbringen, um die praktischen Kenntnisse zu erweitern. Aus diesem Grund begab sich Mari auch sogleich durch die nächste Nebentür, die sie direkt auf das Gelände führte. Die Sonne strahlte vom Himmel und belichtete jeden Quadratmeter des Platzes, höchstens die vereinzelt auftauchenden Bäume und Büsche spendeten ein bisschen Schatten. Da es bisher noch Nichts zu überwachen gab, begab sich die Hyuuga zu der nächstbesten Bank, von der aus sie sich einen guten Überblick erhoffte, setzte sich dort nieder und schlug die Beine übereinander. Danach holte sie ihr kleines Sudoku-Buch hervor, welches sich stets in der Hüfttasche der Kunoichi befand, und begann – wie immer vor diesen unwichtigen Aufträgen – ein paar Zahlen einzutragen.
 

Inuzuka Ara

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Was machte man mit einem Shinobi, welcher seinem Job nicht so richtig nachkommen konnte? Wenn ein vierzehnjähriger Genin es immer noch nicht schaffte sich auf eine Mission zu begeben, dann wurde er von anderen Menschen schon recht komisch beäugt. Man meinte ja, dass es irgendwann machbar wäre ein Trauma zu überwinden, oder nicht? Yurei jedenfalls tat sich damit immer noch sehr schwer. So langsam wurde es auch schwierig Aufgaben für den Genin zu finden, denn er war nicht mehr ein solcher Anfänger, dass man ihm solch einfachen Kram aufgab, aber die Tatsache, dass er das Dorf nicht verlassen wollte, erschwerte die Aufgabenfindung ungemein. Es war aber nicht so, dass Yurei nicht irgendwas machen wollte. Er tat gern etwas für sein Dorf und die Fraktion, dabei lehnte er es nur ab Gefahren einzugehen oder dabei die Stadt zu verlassen. Alles was also in keinster Weise für irgendjemanden besorgniserregend war, war auch gar nicht so schlimm. Immerhin machte er sich ja keine Sorgen um sich selbst, sondern viel mehr um seine Kollegen, denn Yurei war der Unglücksrabe schlecht hin, mit dem sicher auch niemand freiwillig zusammenarbeiten wollte…
Wieder einmal war der Junge bei der Verwaltung gewesen und hatte um eine Aufgabe gefleht. Dabei hatte man erneut versucht ihm eine Mission aufzuschwatzen und ihm diese schmackhaft zu machen. Es war egal mit was man versuchte ihn zu locken… Der Junge zeigte nicht einmal ansatzweise Interesse an solchen Aufgaben. Wie sollte man jemandem helfen, der sich nicht helfen lassen wollte? Das Einzige was ihnen also übrig blieb, war ihm irgendwas zu geben was kein Mensch machen wollte. Also suchte die Verwaltungsangestellte seufzend in ihren Ordnern herum und drückte ihm eine Sache in die Hand, welche normaler Weise nicht einmal als richtiger Job, sondern als eine Art Einstiegshilfe für komplette Anfänger galt. Ohne sich darüber zu beschweren, las er sich den Zettel durch und fragte sich warum man das überhaupt machen sollte. Akademieschüler bei ihrem freien Training beobachten? Er konnte sich nicht erinnern, dass es zu seiner Zeit Anstandswauwaus gab, aber gut… Wenn man glaubte, dass die Jugend von heute sich beim einfachen Training die Augen auskratzte oder den Kopf unter die Achsel klemmte, dann war es vielleicht gar nicht schlecht, wenn jemand dabei zusah. Viel zu tun hatte er da ohnehin nicht und da er generell nicht besonders auffiel, war es nicht ja auch nicht sonderlich wichtig, dass er überhaupt da war. Es reichte der Gedanke daran einigermaßen nützlich zu sein…
Nun war dies also abgeklärt. Allerdings hielt ihn die Dame vor dem Gehen noch einmal auf und wies ihn auf eine Kleinigkeit hin. Er hatte einen Kollegen bei dieser Aufgabe? Die Dame sprach von einer Person, die gesundheitlich bedingt gerade nicht besonders aktiv sein konnte und darum war sie dafür eingesetzt worden, obwohl sie, genau wie er, kein Anfänger war. Um wen es sich handelte, verriet sie nicht. Also ging er… Seufzend verließ der Braunhaarige das Gebäude der Verwaltung und machte sich auf den kurzen Weg bis hin zur Akademie. Arbeiten mit anderen Personen… Er hatte gehofft, dass er das allein machen konnte… Darauf war er nicht vorbereitet… Er sah aus wie ein Penner! Die lockige Mähne war ungekämmt, unter den Augen waren dicke, dunkle Ringe und die Klamotten die er gerade trug, waren auch nicht das Gelbe vom Ei… Ein viel zu großes, graues Shirt kombiniert mit einer Jogginghose und einem Paar dunkler Sneakers. Das Abzeichen von Sunagakure mehr oder weniger zufällig an einem weißen Band um seinen Hals, sodass man das Zeichen auf dem kaum berührten Metallstück fast schwer erkennen konnte. So sollte er einer neuen Person gegenübertreten? Was soll’s… Vielleicht bemerkte diese ihn ja gar nicht… Oder vergaß ihn ganz schnell wieder…

Angekommen am Akademiegelände blickte der Junge sich um. Es sah nicht sonderlich anders aus als er es in Erinnerung gehabt hatte. Fast wirkte es als hätte sich gar nichts verändert, abgesehen von der Stille die von dem Gebäude ausging. Dies lag sicher daran, dass noch Unterrichtszeit war und die Kids von strengen Zügeln gezähmt wurden. Während er im Schatten des Gebäudes zum Trainingsplatz lief, vergrub er die Hände in den Taschen und lauschte der lauten Stimme eines unbekannten Lehrers, welcher einen Schüler ermahnte. In ihm weckte das wenig Erinnerung, da er nie besonders aufgefallen war… Dennoch brachte die Akademie ein mulmiges Gefühl mit sich. Als er hier noch sorgenfrei in Richtung seiner Karriere lief, hatte er sich keine Gedanken über die Gefahren des Jobs gemacht, trotz dem ihm schon früh der Status des Unglücksbringers nachhing. Es war warm… Yurei zupfte sich nachdenklich an einer seiner Locken im Gesicht und lief auf das Trainingsgelände der Akademie. Als er gerade auf dem menschenleeren Platz angekommen war, hörte er das Läuten der Schulglocke. Allzu lang würde es hier nicht mehr still bleiben. Dies ließen auch die lauten Kinderstimmen aus dem Haus erahnen… Und was machte er nun hier? Gerade überlegte er wo er sich platzieren könnte, als etwas seine Aufmerksamkeit fing. Eigentlich hätte er mit dem Mädchen auf der Bank rechnen müssen und dennoch überraschte es ihn irgendwie. Sie war ein ziemlicher Blickfang mit dem seltenen Äußeren, selbst wenn man von der kurzen Kleidung absah. Ihre Haut war dunkel genug, um als Sunanin durchzugehen, doch ihr glänzendes Abzeichen ließ etwas anderes verlauten. Konoha? Als zweiter Punkt waren es wohl die Augen des Mädchens, welche der Junge mit seinen eigenen erspähte. Weiß? Das hatte er schon einmal gehört… Nur wo? Sie schien irgendwas zu lesen… Sollte er sie dabei stören? Er konnte auf den ersten Blick schwer einschätzen wie ihre Laune war… Wie sie wohl auf ihn reagieren würde? Manche Menschen hatten diese Fähigkeit völlig zu verschleiern was sie dachten, vor allem wenn sie sich auf etwas konzentrierten. Das war für den Yagami immer eine Qual, die in seinen Fingerspitzen kribbelte, denn das wollte er immer wissen! Plötzlich folgte eine unüberlegte Handlung. Er schritt heran, musterte sie erneut mit den schmalen, grünen Augen, räusperte sich und ließ mit der tiefen Stimme verlauten: „H-Hallo… Bist du hier um die Schüler zu beaufsichtigen?“ Was war das für ein blöder Einstieg? Kaum ausgesprochen, verbesserte sich Yurei im Kopf selbst. Mist. „Eh… Entschuldige die Unhöflichkeit… I-Ich bin Yagami Yurei und habe dieselbe Aufgabe…“ Was war das nun? Das war genauso dämlich! Du siehst so aus als wärst du hier um nach Kindern zu gucken mit deinem Buch und überhaupt… Sei lieber erstmal still Yurei, du reitest dich nur immer weiter in eine Situation mit der du nicht umgehen kannst…
 

Hyuuga Mari

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Wie bereits erwähnt, Mari rechnete nicht damit, mit irgendeinem anderen Ninja ihre Zeit verbringen zu können. Daher achtete sie gar nicht darauf, ob sich ihr irgendjemand näherte, sie kümmerte sich einzig und allein um ihre Zahlenrätsel. Sobald die Schulglocke läuten würde, würde das Mädchen wohl einmal aufsehen, betrachten, wie viele Akademisten sich wirklich auf dem Platz aufhalten wollten, doch danach hatte sie vor, weiterhin das angenehme Wetter und ihre Sudokus zu genießen. Zugegeben, eine Kunoichi sollte eigentlich stets aufmerksam sein und auch mit unerwarteten Dingen rechnen, aber nunja.. die Braunhaarige sah dies hier als keinen Auftrag an, eher als Freizeit. Da vernachlässigte sie ihre Tugenden als Ninja eben auch einmal. Die weißen Seelenspiegel hafteten an dem Buch, lösten sich schon fast überrascht davon, als eine Stimme sie ansprach. Erste Vermutung: Irgendein Akademist, der vor allen anderen das Gebäude verlassen hatte und etwas von der Ge'nin wollte. Aber war dafür die Stimme nicht ein bisschen zu tief geraten? Der musternde Blick hing sich an dem Jungen auf, der sich zu der Hyuuga gesellt hatte und schnell verriet das Abzeichen an seinem Hals, dass es sich ebenfalls um einen Shinobi handeln musste. Was zum Henker? Waren der Verwaltung die sinnvollen Aufgaben ausgegangen, oder warum wurde neben ihr auch noch ein anderer Shiro-Nin dazu degradiert, Aufpasser zu spielen? Der erste Eindruck Yureis war zugegeben nicht der Beste, fast schlich sich Mari der Gedanke an, der Braunhaarige sei krank. Die schlaksige Statur, die dunklen Augenringe und das ungekämmte Haar spielten hierbei eine große Rolle. Auch das Outfit des Jungen war so ganz anders, als das der Hyuuga. Sie trug – bei dem Wetter typisch – eher weniger und engere Kleidung, im Gegensatz dazu hatte der Yagami sich für bedeckendes Schuhwerk, eine lange Jogginghose und ein viel zu großes Shirt entschieden. Nicht unbedingt der beste Stil, das konnte sogar die 15-Jährige sagen, die eigentlich nicht sonderlich viel Wert auf die Outfits anderer Leute legte. Na, vielleicht hatte das ja einen Grund? Gut möglich, dass Yurei diese Aufgabe genauso unnötig fand wie Mari und sich daher dafür entschieden hatte, dies mit seiner Kleidung auch nach außen zu zeigen?

Da dies hier eher eine gemütliche Runde zu zweit werden würde, kein Beginn eines bezahlten Auftrages, stand die Ge'nin nicht extra auf, um sich vor dem Partner zu verbeugen. Ein Lächeln umspielte die Lippen der Hyuuga, als sie in die grünen Augen sah. Er stotterte? Wohl nicht der selbstbewussteste Genosse. „Mit einem Partner für diese Beaufsichtigung habe ich nun wirklich nicht gerechnet“, ließ die ruhige und freundliche Stimme des Mädchens den Yagami an ihren Gedanken teilhaben, die Augenbraue war ungläubig angehoben worden. Dann jedoch nickte sie und wandte sich von ihrem Sudoku vollkommen ab, um sich auch selbst vorzustellen. „Hyuuga Mari.“ Das Lächeln verfestigte sich etwas, als sie auf seine erste Frage einging. „Und ja, ich bin wegen der Akademisten hier. Da ich noch auf keine neue Mission geschickt werden, aber allem Anschein nach auch nicht auf der faulen Haut liegen soll, wurde ich ziemlich kurzfristig hierhin bestellt.“ Sie deutete auf den Platz neben sich, denn die Bank war breit genug, damit sich noch mehr Leute setzen konnten. Als sie das Symbol Sunagakures identifizierte, verspürte das Mädchen das Verlangen, den Braunhaarigen zu fragen, ob er rein zufällig auch mit Sandkugeln um sich schoss. Woher dies kam? Tja, reine Neugier. Glücklicherweise beließ die Hyuuga dies jedoch bei einer gedanklichen Frage, horchte auf, als die Tür zur Akademie aufgerissen wurde und die ersten kleinen Bälger hinausliefen. Hier und da verabschiedeten sie sich, doch wie erwartet, stürmte auch eine nicht zu verachtende Zahl an Kindern auf die Trainingspuppen zu. Nahmen sie in ihrem Eifer überhaupt wahr, dass sie von zwei Ninja in ihren Übungen beobachtet wurden? Schwer zu sagen, jedenfalls schenkten sie bisher weder Yurei noch Mari auch nur einen einzigen Blick. Vielleicht waren sie es auch schlicht und ergreifend gewohnt, im Training beobachtet zu werden, da hierfür immer irgendwelche Leute, die man sonst nirgends unterbringen konnte, abbestellt wurden. Nachdem die Kunoichi sich kurz wieder ihrem Sudoku zugewandt hatte, musterten die weißen Seelenpsiegel mit einem Seitenblick den Yagami, dessen Stirnband – in seiner momentanen Funktion eher ein Halsband – reichlich unberührt aussah „Hm.“ Die Kunoichi hatte nun die Möglichkeit, in ein dickes Fettnäpfchen zu treten, doch da es auch nicht so ungewöhnlich wäre, stellte sie die Frage, die ihr auf der Zunge lag. Natürlich stets freundlich, keinesfalls angreifend und ziemlich wertneutral. „Kommst du frisch von der Akademie?“ Sie drehte den Kopf zu ihm, dachte dann darüber nach, dass eine Ergänzung vielleicht nicht schlecht wäre. So als kleine Erklärung, wie sie überhaupt darauf kam. „Oder fällst du wie ich aus gesundheitlichen Gründen für einen richtigen Auftrag aus? Ich meine...“ Sie sah hinüber zu den Kindern, wobei eines laut herumposaunte, es würde der größte Shinobi aller Zeiten werden. Danach warf es seinen Shuriken, traf nicht einmal ansatzweise die aufgestellte Zielscheibe und musste sich von seinen Freunden auslachen lassen. Die Hyuuga zuckte mit den Schultern, als sie sich wieder zu Yurei drehte. „... das hier ist nicht wirklich ein Auftrag, dem ausgebildete Ninja nachkommen sollten.“
 

Inuzuka Ara

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Daran dass er den Eindruck machen könnte krank zu sein, aufgrund seines heute noch etwas besondererem Erscheinungsbild, hätte er vermutlich im Leben nicht gedacht. Der Grund für diesen Aufzug war vermutlich die Stagnation in der unangenehmen Position in der er sich befand plus der Tatsache, dass er nicht damit rechnete, dass man ihn noch irgendwelche Aufgaben in der Gruppe machen ließ. Die meisten von den Aufträgen, die so einfach waren, dass man sie in der Stadt erledigen konnte, waren so einfach, dass Yurei sie mittlerweile allein erledigen konnte. Er war ja keinesfalls körperlich, sondern vielmehr geistig unfähig größere Aufgaben zu bewältigen… Aber immerhin hatte er es nun geschafft einen Schritt auf eine neue Persönlichkeit, mit der er offenbar mehr oder weniger arbeiten sollte, zu zumachen und dazu sollten wir nun kommen, denn das Mädchen auf der Bank zeigte eine Reaktion auf den wandelnden Tod… Eh Yagami.

Das Erste was er von ihr sah, war ein Lächeln, als sie sich ihm zuwandte. Offenbar schien sie eine eher positive Grundstimmung zu haben, was an sich ein sehr gesunder Zustand war. Konnte er eigentlich auch mal normal von Menschen denken? Dass er gestottert hatte, war ihm gar nicht so bewusst gewesen. Es lag vermutlich mehr daran, dass er lange keinen Kontakt zu neuen Persönlichkeiten gehabt hatte, weswegen sein Gehirn doch ein wenig überstrapaziert wurde. Jedenfalls folgte nun eine Antwort der Dame und Yurei brauchte einen ganzen Moment um zu realisieren was sie meinte. Natürlich hatte sie nicht mit einem Kollegen auf dieser Aufgabe gerechnet, genauso wenig wie er auch. Allerdings wirkte sie da doch deutlich souveräner im Umgang damit. Yurei nickte zustimmend auf diese Aussage und kommentierte es knapp mit: „Ich habe das auch nicht erwartet, aber die Dame in der Verwaltung hat es mir gesagt.“ Die Braunhaarige erklärte kurz darauf warum sie hier war und es war einleuchtend. Sicher war sie bei einer vorangegangenen Mission eingeschränkt worden und musste sich erholen oder so. Dennoch schien sie einen Tatendrang zu haben. Das war sehr löblich, Yurei selbst konnte es jedoch nicht nachvollziehen, weil es für ihn an Suizid grenzte direkt nach einem Fehlschlag wieder ins Messer springen zu wollen. Als sie ihren Namen sagte, horchte der Yagami kurz aufmerksam auf und erinnerte sich an seine erste Mission. Damals war auch ein Hyuugamädchen dabei gewesen, welches er seither nie wieder sah… Daher schien er allerdings die weißen Augen zu kennen. Ich wusste doch, dass ich das schon einmal gesehen habe… Wieder brauchte das Gehirn des Jungen eine ganze Weile bis er begriff, dass das Mädchen mit ihrer Hand andeutete, dass er sich setzen sollte. Ohje… Da trat ein ganz kleines Problem auf. Eine Bank war nicht besonders groß und öffentlich. Wer weiß wer da vorher gesessen hatte und ob er nicht vielleicht eine Krankheit hatte? Wohlmöglich sogar ein Obdachloser oder ein Kind, welches seine körperlichen Bedürfnisse nicht im Griff hat? Man konnte nie nachverfolgen was Menschen so mit sich brachten und wann sie dies taten! Noch dazu kam, dass eine weitere Person auf der Bank saß. Zwischen ihnen würde kein Meter Abstand sein. Wenn sie niesen würde dann… Ein kalter Schauer lief Yurei den Rücken herunter. Er wollte gar nicht daran denken… Dennoch! Die Höflichkeit befahl ihm dies zu tun! Es war hart… unglaublich hart. Yurei schluckte und starrte kurze Zeit nachdenklich die Bank an. Dann lächelte der Yagami schlagartig leicht dankend und setzte sich auf das freie Stück Holz der Bank. Die Hose wurde sowas von nie wieder angezogen! Die Kinder, auf die er ja eigentlich aufpassen sollte, waren momentan völlig ausgeblendet. Da war es Jacke wie Hose ob sie sich lautstark anbrüllten oder gar Blut spritzte… So lang es ihm nicht nahe kam, war das ja kein Problem.
So langsam, nach einigen zermürbenden Sekunden schrecklicher Gedanken, hatte Yurei sich an seinen Sitzplatz gewöhnt. Wenn er einfach nichts berührte, dann war das Ganze schon halb so schlimm. Nur nackte Haut war anfällig für Keime… Also musste er sich um seine Hose keine Sorgen machen! Ja, das redete er sich krampfhaft ein. Dass er dabei alles andere aus den Augen verlor, zeigte nur erneut, dass er nicht unbedingt die Person war, die auf Missionen besonders nützlich war. Wenn es darum gehen würde jemandem ins Gesicht zu schlagen, würde sich der schlaksige Genin nicht nur die Hand brechen, sondern auch sterben, weil er davon überzeugt war, dass andere Menschen ihn verseuchten! Fast bemerkte er es gar nicht was das Mädchen für eine Frage stellte, doch es erschloss sich ihm schnell warum. Ein Fettnäpfchen? Naja, nicht unbedingt. Yurei nahm es keinem übel danach zu fragen, denn es war nur menschlich dies wissen zu wollen. Die Neugier kannte er ja selbst nur zu gut… Während sie ihre Frage ein wenig weiter ausbaute, folgte Yurei ihren Blicken in Richtung der prahlenden Kinder. Dieser Junge, der dort laut herumbrüllte, erinnerte ihn irgendwie an seinen ehemals besten Freund, in dessen Schatten er nur zu gern gestanden hatte. Was vorbei ist, ist vorbei… Vermutlich brauchten sie die Kinder hier nicht einmal und das war Beschäftigungstherapie. Dem war er sich sehr bewusst… „Ich bin schon ein paar Jahre Genin…“ Kurz überlegte er, wie man sein sehr spezielles Problem am besten beschrieb. „Aus gesundheitlichen Gründen trifft es vermutlich gut.“ Auch wenn es wie bei Mari nun keine körperliche Einschränkung war, hatte der Yagami eine Schranke auf einer anderen Ebene. Allerdings stimmte er mit ihr in einer Sache überein: „Es ist definitiv keine Arbeit für ausgebildete Shinobi. Wenn man es genau betrachtet, sind wir hier quasi ohne wirklichen Grund. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier irgendwas passiert, bei dem wir eingreifen müssten, ist schwindend gering…“ Ein wenig melancholische Stimmung? Ach was, nein. Nicht mal das. Yurei war sich seiner Situation nur ziemlich bewusst.
 

Hyuuga Mari

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Na, zu der Art von Mensch, die ständig nur sprach, um die eigene Stimme zu hören, gehörte der Yagami wohl wirklich nicht. Nicht, dass er überhaupt nicht auf die Anmerkungen der Hyuuga reagierte, das konnte man ihm nicht vorwerfen. Doch einen Anreiz, um ein richtiges Gespräch zu beginnen – beispielsweise eine Gegenfrage – kam nicht. Was Yurei auch hätte fragen sollen? Auch wieder wahr, musste man die Situation hinnehmen, wie sie kam. Mari war auf Missionen ohnehin ebenfalls nicht die größte Quasselstrippe, dann ergänzte sich dieses heutige Zusammenkommen doch ganz gut. Was die Braunhaarige noch aufmerksam machte, war das merkwürdige Verhalten des Suna-Nin, als dieser sich auf die Bank setzen wollte. Oder.. fühlte er sich eher gezwungen dazu, sich zu setzen? So lange, wie es dauerte, bis der Yagami auch endlich neben der 15-Jährigen Platz genommen hatte, konnte man fast davon ausgehen. Fragte das Weißauge deshalb nach? Nein, ging sie ja nichts an, ob der Kollege nun Probleme mit öffentlichen Bänken hatte oder nicht. Lustigerweise kam ihr sogar der Gedankengang, dass es daran liegen könnte, dass unzählige Bakterien auf solch einer Sitzmöglichkeit im Freien gefunden werden konnten – mit einem Menschen, der so dachte, hatte sie nämlich bereits Bekanntschaft gemacht. Demnach nicht einmal etwas Neues für die Kunoichi.

Nachdem sie die Antworten des Jungen aufgenommen hatte, kümmerte sich Mari wieder um ihre Zahlenrätsel, zuckte mit den Schultern, als sie zu einer weiteren Erwiderung ausholte. „Selbst wenn eines der Kinder ein Shuriken abbekommen sollte – was wohlgemerkt unter herangehenden Shinobi nicht passieren sollte – die Dinger hier sind abgestumpft. Außerdem könnten wir dann auch im Fall der Fälle nicht mehr machen, als sie zu mehr Vorsicht aufzufordern. Zumindest bin ich keine ausgebildete Medic-Nin, die in irgendeiner Weise Wunden heilen könnte.“ Die weißen Seelenspiegel wandten sich nicht von dem Büchlein ab, obgleich die Kunoichi ein klein wenig gespannt war, ob sich vielleicht hinter Yurei ein Mediziner verbarg? Bisher schien er ja eher passive Rollen einnehmen zu wollen. Doch einen Moment. Sunagakure... Yagami... das Mädchen war sich nicht sicher, ob es stimmte, doch ihr Köpfchen meldete sich. Hatte sie da nicht einmal etwas gelesen? „Yagami.. stammst du aus einem Clan? Ich glaube, mich zu erinnern, in einem Buch meines Vaters den Namen gelesen zu haben.“ Nun sah sie doch noch einmal zu dem – man musste es so sagen – unordentlich gekleideten Jungen. Soweit sie wusste, hatte sie dort nichts von irgendwelchen Sandgeschossen gelesen, damit wäre ihre erste Vermutung, es könnte sich bei dem 14-Jährigen um einen Bluterbler wie bei dem Tatsumaki handeln, umsonst gewesen. War es eben noch schön ruhig, die Kinder mit ihrem Training beschäftigt gewesen, drehte sich nun eines der Bälger zu der Bank um, bemerkte die Ninja und begann danach, etwas mit seinen Freunden zu bereden. Sollte einem das nun Sorgen machen? Mari konnte sich nicht vorstellen, dass die Akademisten sich auch nur trauen würden, gegenüber echten Ninja irgendeinen Streich oder dergleichen zu spielen. Vielleicht musste man dem Ganzen ja auch gar nicht mehr Aufmerksamkeit schenken.
 

Inuzuka Ara

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Die weißen Augen der Hyuuga erinnerten den Yagami immer wieder an das Mädchen, welches ihn auf seiner ersten und einzigen Mission begleitet hatte. Mit den Clans der anderen Länder kannte sich der Genin nicht allzu sehr aus. Man hatte immer mal wieder einige wichtige Namen gelesen und solche Spezialitäten wie diese weißen Augen schon einmal irgendwo gesehen, aber es war schon etwas anderes einem Hyuuga persönlich zu begegnen. Auch wusste Yurei, dass die Hyuuga ein hohes Ansehen in Konoha hatten. Warum war ihm nicht bewusst, denn über ihr Erbe wusste man ja nicht unbedingt Bescheid, aber da er kein Konohanin war, hielt er es auch nicht für nötig sie wie eine Prinzessin zu behandeln. Im Fall der Fälle, dass sie sich darüber beschwerte, konnte er ja immer noch sagen, dass er als Sunanin keinen Schimmer davon hatte was der Name Hyuuga bedeutete. Dennoch machte das Mädchen nicht nur aufgrund ihres Clans Eindruck. Schon eine Weile war er ja nun in ihrer Nähe und es fiel ihm mehr und mehr auf, dass sie eine offenbar sehr selbstsichere Persönlichkeit war. Entweder das oder sie war einfach ziemlich locker in der momentanen Situation. Yurei selbst merkte ja wie er sich im Leben immer den Kopf über alles zerbrach und sie war im Vergleich dazu seelenruhig, lächelte hin und wieder, aber machte ansonsten einen selbstbestimmten Eindruck. Immerhin hatte er das Glück, dass sie nicht danach fragte, warum er sich nicht einfach gesetzt hatte. Es war ihm recht peinlich zugeben zu müssen, dass er solche Probleme mit diesen eigentlich lächerlichen Situationen hatte. Verzweifelt an einer Parkbank… Wer konnte das schon von sich behaupten? Dass es tatsächlich noch andere Menschen gab die solche Sorgen hatte, hätte ihn vermutlich erschrocken, denn er war noch niemandem begegnet der so war.
Offenbar hatte Yurei mit seiner Vermutung Recht, denn weiterhin zeigte sich die junge Frau sehr locker in dieser Situation. Für sie schien das so ganz alltäglich zu sein hier zu sitzen und das machen zu müssen. Yurei war lang allein unterwegs gewesen, da war es irgendwie komisch doch mal wieder mit jemandem gemeinsam etwas zu tun. Obwohl… Eigentlich machten sie hier ja nichts bisher, abgesehen von ein wenig Smalltalk. Sie stimmte wohl mit ihm überein, dass sie bei einer solchen Aufgabe vermutlich gar nichts tun würden, denn sie hatte auch Recht, dass sie vermutlich ohnehin einen Lehrer dazu holen müssten, wenn etwas passierte. Yurei war ein klasse Genjutsuka und konnte sich auch Gegner mit einem bisschen Wind vom Leib halten, aber sich um die Wunden anderer kümmern, war wohl nicht so sein Spezialgebiet. Also nickte er zustimmend auf ihre Aussage hin und fügte hinzu: „Ich weiß zwar wie man mit Verletzten umgeht, aber dagegen machen, kann ich auch nichts.“ Kurz darauf schien die Hyuuga sich jedoch über etwas anderes den Kopf zu zerbrechen. Es kam nicht allzu häufig vor, dass jemand den Namen seines Clans so gut kannte, dass er ihn zuordnen konnte. Darum war er doch leicht über die folgende Frage überrascht. Demzufolge wanderten die grünen Augen zu ihr rüber, auf das Zahlenrätsel und leise sagte er: „Ja, mein Clan lebt etwas abseits von Sunagakure und ist nicht besonders präsent… Da sind die Hyuuga sicher bekannter.“ Auch Yurei schielte nun zu den Akademieschülern, welche sich gruppierten und tuschelten. Dass sie ihnen einen Streich spielen könnten, kam ihn gerade nicht so in den Sinn, aber es war auffällig, dass sie sich so anhäuften. Was sie wohl vorhatten? Sie schienen sich noch eine Weile damit zu befassen, aber Yurei hatte ein Auge auf sie… Worüber könnte man noch so sprechen? „Sag mal, bist du sonst viel unterwegs auf Missionen oder Jobs?“ Wenn sie so war wie man es bei den ehrenhaften Hyuuga erwartete, dann war sie sicher sehr pflichtbewusst und immer dabei… Gut, dass man bei den Yagami nicht einen allzu großen Wert auf das äußere Erscheinungsbild des Clans legte, denn so interessierte es nur wenig was Yurei so machte… So langsam löste sich die Kindergruppe auf… Was sie wohl nun vorhatten? Sie stürmten wieder auf dem Platz umher und trainierten wie wild. So als wäre gar nichts passiert…
 

Hyuuga Mari

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Selbstbewusst? Ja, so konnte man die Hyuuga nennen. Locker? Kam ganz auf die Situation an, in der sie sich befand. Das konnte schwanken, je nachdem war sie auch schon einmal ein verbissenes Biest. Doch bei der heutigen Aufgabe, die zum Genießen des Sonnenscheins genutzt werden konnte, gab es keinen Grund, in irgendeiner Weise besonders ernst und zielstrebig zu sein. Die Aufregung, die sie zu Beginn ihrer Karriere mit dem Abzeichen Konohas vor jedem noch so kleinen Auftrag gehabt hatte, war schon lange nicht mehr vorhanden. Heute ging Mari das alles ruhiger an, höchstens vor Missionen, die zum Beispiel in andere Reiche führten, war die Braunhaarige auch einmal angespannter. Zumindest ein wenig, wenn sie leiten musste. Gut, egal, wo waren wir gewesen? Ach, der Yagami antwortete auf die Anmerkung, dass die 15-Jährige keine Iryonin war – leider stellte sich heraus, dass Yurei ebenfalls nicht wirklich viel Ahnung von diesem Gebiet hatte. Nicht, dass sie ihm deshalb einen Vorwurf machte, das wäre in ihrer Position auch sehr anmaßend gewesen. Doch falls die beiden Genin irgendwann einmal gemeinsam auf eine Mission geschickt werden sollten, wäre es immer praktisch, zu wissen, dass ein Medic dabei war. Dafür, dass die Hyuuga schon eine ganze Weile im Geschäft war, hatte sie nämlich bedenklich wenige dieser Vertreter kennengelernt. „Hm.“ Die weißen Seelenspiegel musterten den Jungen, der nach der Anmerkung des Yagami-Clans auf das Zahlenrätsel starrte. Dann setzte sie wieder ihr sanftes Lächeln auf. „Die Hyuuga werden so ziemlich überall identifiziert.“ Wie sich spätestens auf ihrer letzten Mission herausgestellt hatte. Vielleicht gingen einige Leute davon aus, dass dies ein großes Glück wäre, dass man in diesem Fall überall Respekt erhalten würde. Pustekuchen. Wären die weißen Augen der Braunhaarigen nicht so bekannt, hätte ihr dies beim letzten Auftrag eine Menge Ärger erspart – genauso wie Verletzungen. Dann zuckte Mari mit den Schultern, sah in die grünen Augen Yureis. „So, wie es sich für einen Genin gehört.“ Dass sie damit den Suna-Nin indirekt angriff, konnte die Hyuuga nicht wissen. Sie sprach wie selbstverständlich, ging sie davon aus, dass der Yagami genauso seine Aufträge erledigte. „Ich werde schon für recht viele Aufträge eingesetzt, doch muss man dazu sagen, dass Einige wirklich kaum erwähnenswerte Jobs sind. Kellnern, Ratten fangen, Schafe hüten, Theater spielen, größenwahnsinnige Gauner auf den Boden der Tatsachen zurückbringen... solche Dinge eben.“ Sie wog den Kopf zur Seite, überlegte ein wenig, was es da noch zu ergänzen geben könnte. „Nur in letzter Zeit war ich aus dem Verkehr gezogen, was sich jetzt auch wieder ändert, wie mir scheint.“ Sie wollte zu einer Gegenfrage ausholen, wie es denn in dieser Hinsicht um den Yagami stand – wurde aber in jenem Vorhaben unterbrochen.

Einer der Akademisten hatte sich hinter die Bank geschlichen, während seine Freunde mit ihrem eifrigen Training für Ablenkung gesorgt hatten. Er schubste Yurei mit einem kräftigen Ruck von der Sitzgelegenheit, erhob sich dann aus seiner versteckt kauernden Position und zeigte mit dem Zeigefinger auf den Genin, wobei die Hyuuga der Szene verwundert folgte. Was wollte der Pimpf denn bitte? „DAS soll ein Ninja sein? Der hat ja nicht einmal meinen Angriff voraussehen können!“ Der blonde Junge hechtete mit einem eleganten Sprung über die Bank, musterte das Weißauge. Vielleicht erkannte er den Clan, der sich dahinter verbarg, oder aber er wusste, dass er es mit zwei Gegnern nicht aufnehmen konnte. Jedenfalls konzentrierten sich seine braunen Augen wieder auf Yurei. „Guckt euch doch mal an, was für ein dürres Gestell der ist. Wahrscheinlich war er bisher nie auf einer Mission zu gebrauchen und deshalb muss er jetzt die niedersten Arbeiten eines Shinobi erledigen, anstatt sich in Gefahren zu begeben und andere Dörfer vor boshaften Ninja zu retten!“ Die restlichen Akademisten hatten sich spätestens jetzt von ihren Zielscheiben, Trainingspuppen und Holzstämmen fortbewegt und sich ein Stückchen näher an das Szenario zwischen dem blonden Akademisten und dem Suna-Nin getraut. Mari für ihren Teil hatte mittlerweile das Sudoku-Buch in ihrer Hüfttasche verstaut, machte aber noch keine Anstalten, aufzustehen. Der Yagami war kein Kleinkind mehr, er war ein Ninja, der sicherlich alleine mit einem aufmüpfigen Akademisten klarkommen konnte. Davon ging die Hyuuga zumindest aus, weshalb sie das Kinn auf der Handfläche abstützte und gespannt mit den weißen Augen verfolgte, wie sich die Situation noch weiter entwickeln würde. Und wie der 14-Jährige vorhatte, zu reagieren. „Sicherlich kannst du im Kampf nicht einmal gegen mich bestehen! Oder traust du dich das auch nicht?“, brauste der blonde Junge weiter auf, der zugegeben fast einen Kopf größer als der Ge'nin war. Riesenbaby eben.
 

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Tatsächlich gab es nur wenige Shinobi und Kunoichi, welche sich wirklich dauerhaft dem Training von Heiljutsu und Ähnlichem widmeten. Dies lag wohl mitunter daran, dass das Bestreben der jungen Ninja darin lag erst einmal stark zu werden, um sich selbst zu verteidigen. Klar dachten viele auch an die anderen und gerade je öfter man ein Team leitete, desto wichtiger wurde dies wahrscheinlich, aber für einen unerfahrenen Jungspund wie den Yagami war dies noch absolut von keiner Relevanz gewesen. Er konzentrierte sich noch sehr stark auf das was ihm wirklich lag und das war sein Talent, welches sein Erbe mit sich brachte. Zugegebenermaßen hatte Yurei sich kaum mit etwas anderem als seinem Doujutsu oder Genjutsutechniken beschäftigt… Vermutlich würde ihn eine richtige Aufgabe erstmal darauf stoßen, wie unfähig er eigentlich in den anderen Bereichen war. Doch so lange er es nicht wagte einen Fuß aus Shirogakure heraus zu setzen, würde er ganz bestimmt nicht merken, dass er gerade auf der Stelle trat…

Und mal wieder war es seine eigene, dumme Frage gewesen, die ihn wieder daran erinnerte, dass er kein richtiger Genin war… Zumindest kein üblicher und generell tat er nicht das, was sich für einen solchen gehörte. Nervös zupfte er sich an einer der Locken, welche zwischen seinen Augen herum baumelte und fragte sich, woher dieses Mädchen das Bewusstsein dafür hatte, dass es so zu sein hatte… Und warum sie es nicht in Frage stellte, würde ihn auch interessieren. Schon oft hatte er sich die Frage gestellt, ob andere Menschen einfach blind den Anforderungen ihres Vorgesetzten folgten und gar nicht realisierten in was für Situationen sie katapultiert wurden… Nein, sie begaben sich ja zum Großteil auch selbst dorthin. Hatte er hier den Schaden… Oder waren es die anderen? Wenn man von einer Mehrheit ausging, dann lag die Macke vermutlich bei ihm. Aufmerksam nickend hörte der Shinobi zu, wie sie erklärte, was sie alles für Aufgaben auf sich nehmen musste. Schon bei den für sie kaum erwähnenswerten Dingen wäre der Yagami vermutlich gescheitert… Kellnern? Na klar, er konnte kaum sein eigenes Körpergewicht tragen… Wie dann Speisen oder Getränke? Vor allem als ungeschickter Pimpf… Nicht unbedingt das Wahre. Ratten fangen? Schon der Gedanke an die Keime, welche dieses ranzige Ungeziefer mit sich brachte, trieb ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Schafe hüten? Bei seinem Glück griffen ihn die Biester an… Theater spielen? Er war nicht besonders gut darin Emotionen zu zeigen. Vermutlich taugte er nur zu einem Baum. Und mit größenwahnsinnigen Gaunern müssen wir gar nicht erst anfangen. Es gab immer einen Haken. Einfach immer… So kam er wohl nie zu seiner Lebensaufgabe, zumindest nicht von ganz allein…
Während er also seine eigene Unfähigkeit gerade mit einer scheinbaren Vorzeigekunoichi verglich, bemerkte er erst spät, dass sich hinter ihm jemand befand. Bewusst reagierte der Yagami erst einmal nicht darauf, denn was brachte es jemanden in seiner Selbsterfüllung aufzuhalten? Wenn dieser Jemand meinte versuchen zu müssen sich hier irgendwie zu beweisen, dann sollte er das tun… So lange er dabei keine Grenze überschritt, war Yurei gewillt das über sich ergehen zu lassen. Und genau bei dieser kamen sie an, als sich die noch recht kleinen Kinderhände gegen Rücken des Yagami drückten und ihn nach vorn weg von der Bank stießen. Er musste zugeben, dass dieses Kind recht kräftig war, obwohl das bei seinem Körpergewicht nun auch keine Kunst war, aber vermutlich hatte er sich selbst ein wenig mit nach vorn gestoßen, um den dreckigen, keimverseuchten Kinderhänden zu entkommen! Einige Schritte nach vorn tapsend, fing der Junge wieder sein Gleichgewicht, schüttelte sich und drehte sich nach dem Kind um. Dieser zeigte mit dem Zeigefinger auf den Genin und blaffte ihn energisch an. Leider waren Kinder grausam ehrlich und Yurei stritt für keinen Moment ab was dieser Bengel zu ihm sagte. Stattdessen kratzte er sich am lockigen Kopf und sah ihn mit seinen grünen Augen an. „Man, man…“, murmelte er leise. „In deinem Alter hätte ich mir so etwas nicht erlaubt… Wer weiß was wäre, wenn du dich mit jemand Stärkerem angelegt hättest? Das könnte mächtig Ärger geben…“ Das Kind schnaubte wütend, weil er, wie der Yagami schätzte, sich eine andere Reaktion des Genin erwartet hatte. Statt sich über das Verhalten des Kindes zu echauffieren, wählte Yurei lieber den Weg sich mit ihm auf eine Ebene zu begeben. Es machte ohnehin nicht viel Sinn ihm die Stirn zu bieten. Immerhin wollte er sich ja nur vor seinen kleinen Freunden profilieren. Nun begann er jedoch Yurei bewusst herauszufordern. Das Kind, welches offenbar auch noch ein ganzes Stück größer als er selbst war, zog das Ganze auf eine Schiene, der Yurei nicht mehr ausweichen konnte.
„Wie du willst… Für deine weitere Laufbahn würde ich dir davon abraten ein Buch nach seinem Einband zu beurteilen…“ Der Yagami stellte sich hin und zeigte durch eine offene Körperhaltung, dass er bereit war. Kaum hatte er dies deutlich gemacht, sprang das Kind hinter der Bank hervor und stürmte auf den Genin zu. Dieser jedoch brauchte nur wenige Fingerzeichen, um das Kind zu stoppen. Offenbar kein Genjutsuass… Denn schon im Laufen begann das Kind zu taumeln, kippte zur Seite, wankte hin und her, bis es auf seinem eigenen Hintern landete. Erschrocken sah der Junge den Genin mit seinen braunen Augen an. „Du schummelst!“, fluchte er laut, während der Yagami den Kopf schüttelte. „Ich würde darum bitten, dass du mich nun wieder in Ruhe lässt, wenn es okay ist?“ Der Bengel meinte allerdings noch nicht genug zu haben, stand auf und versuchte nach Yurei zu treten. Dieser ließ sich das sogar gefallen, knickte ein wenig ein, doch das hinderte ihn nicht daran zwei weitere Fingerzeichen zu machen, welche den Jungen in seiner Haltung einfrieren ließen. Diesmal war die Technik aber ein wenig gemeiner als ein einfacher Gleichgewichtsverlust… Das Riesenbaby begann nun zu zittern und starr in seiner Körperhaltung stierte Yurei mit vor Angst aufgerissenen Augen an. Keinen Zentimeter bewegte sich der Junge mehr und sah einfach nur in Richtung des Genin, dem er nun völlig ausgeliefert wäre. „Jetzt ist aber Schluss.“, sagte er nun deutlich sicherer und weniger einfühlsam als zuvor. Yurei hatte mal gehört, dass Kinder klare Grenzen brauchten… Machte er das richtig? „B-Bitte… H-Hör auf!“, wimmerte das Kind, woraufhin der Genin das Jutsu fallen und das Kind erneut auf den Hintern fallen ließ. Wenig später erhob sich dieser jedoch wieder und stampfte zornig von dannen… Was hatte er auch erwartet? Der Yagami wandte sich jedenfalls wieder der Bank zu und meinte fast beiläufig zu Mari: „Weniger ereignislos als ich gedacht hatte…“ Er war ja noch nie der Liebling an der Akademie gewesen. Was hatte er selbst da auch etwas anderes erwartet?
 

Hyuuga Mari

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Wenn Mari in den Kopf des jungen Genin hätte blicken können oder hätte er gar seine Gedanken bezüglich der von ihr bereits erledigten Jobs geäußert, so hätte sich das Mädchen wohl gefragt, ob der Kollege wirklich die richtige Berufung ausgesucht hatte. Rein von diesen Informationen her – der Hintergrund fehlte natürlich – wäre es vielleicht besser gewesen, wenn der Yagami sein Stirnband abgegeben und sich für einen sichereren Beruf entschieden hätte. Oder war er durch seinen Clan gezwungen, weiterhin als Ninja tätig zu sein? Zumindest so mehr oder weniger, wie man eben davon sprechen konnte, wenn der Shinobi keinen einzigen Fuß in irgendeine auch nur ansatzweise gefährliche Situation setzen wollte. Das Dorf konnte man auf viele Arten und Weisen unterstützen, da musste man nicht zwangsweise mit irgendwelchen Jutsu um sich schießen. Wie wäre es mit Handwerker? Ach nein, bei Yurei sollte es sich um einen Tollpatsch handeln. Die Verwaltung! Das war doch ein Job, der höchstens mit Zettelwirtschaft zu tun hatte. Die suchten doch ständig irgendwelche Sklaven, die sie einstellen konnten – weil keiner die Arbeit so wirklich gerne erledigen wollte. Vielleicht weil sie eher langweilig, dafür aber auch völlig ungefährlich war? Keine Ahnung, so genau hatte sich die Hyuuga dann doch nie damit beschäftigt. Aber da sie die Gedanken des Suna-Nin wie bereits erwähnt nicht lesen konnte, fielen diese Vorschläge ohnehin flach, auch wenn die Kunoichi mittlerweile zu merken schien, dass es sich bei dem Braunhaarigen um keinen gewöhnlichen Genin handelte. Wie er sich auf ihren Kommentar hin nervös an der Haarsträhne zupfte, wie er abwesend auf ihr Zahlenrätsel geblickt hatte – natürlich auch, wie er sich bei der Bank verhalten hatte und die Tatsache, dass er diesen unliebsamen Job des Aufpassers mit ihr erledigen musste. Hinter dem Yagami steckte etwas, was ihn von anderen Ninja unterschied. Um genauere Aussagen diesbezüglich treffen zu können, fehlte es Mari dann aber doch an Informationen – sie hatten sich prinzipiell gerade eben erst kennengelernt und ein paar Sätze ausgetauscht.

Da alle Gedankengänge ohnehin zu keinem befriedigendem Ergebnis führen konnten, sollte sich lieber wieder der Sache mit diesem Akademisten gewidmet werden, war auch im Augenblick viel interessanter. Wie schon beschrieben worden war, stützte sich die 15-Jährige auf ihrer Handfläche ab und beobachtete sowohl interessiert wie auch entspannt, was alles passierte. Ob Yurei sich provozieren lies? Davon ging die Hyuuga nicht wirklich aus, hätte nicht in das bisherige Bild gepasst, wenn der Yagami angefangen hätte herumzuschreien. Er begab sich also mit ihm auf eine Ebene, hm? Auch eine Variante, die Mari so wohl nicht ausgesucht hätte – sie war aber auch eher eine impulsive Taijutsuka, was das anging. Zwar versteckte sie dies meist hinter einem sanften Lächeln, was sie unschuldig erscheinen lies, doch dann hätte sie diesen aufmüpfigen Akademisten schneller, als dieser hätte gucken können, wortwörtlich wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Als es dann aber an die offizielle Herausforderung ging, der selbst der Suna-Nin mit seiner ruhigen Wortwahl nicht ausweichen konnte, wurde es doch noch ein Stückchen spannender. Was Yurei wohl vorhatte, zu wählen? Die weißen Seelenspiegel der Kunoichi weiteten sich etwas, auch wenn sie immer noch ihre entspannte Haltung zeigte. Der Akademist begann wie von Geisterhand zu taumeln und umzufallen, nachdem der Yagami einige Fingerzeichen geformt hatte. Keine Frage, mit aktiviertem Byakugan hätte Mari sicherlich eine Genjutsu erkennen können, die das Riesenbaby beeinflusste. Wäre der namenlose Schüler auch nur einigermaßen klug gewesen, hätte er spätestens zu diesem Zeitpunkt erkennen müssen, dass er keine Chance gegen den braunhaarigen Shinobi hatte. Hinderte ihn das an einem weiteren Angriff? Eben nicht. Die Hyuuga konnte diese Riesenmäuler, die ja doch trotz vieler Ansagen dann nur auf die Nase fielen, schon zu Zeiten der Akademie nicht leiden. Demnach hatte sie auch kein Mitleid mit ihm, als er nach einer weiteren Genjutsu zitternd seinem Gegner entgegen sah. Aus dem würde niemals ein richtiger Ninja werden. Wenn er überhaupt durch die Geninprüfung kam, würde er auf seiner ersten richtigen Mission sterben. Davon war Mari bereits jetzt beim ersten Anblick überzeugt. „Stimmt. Solch aufmüpfigen Akademisten begegnet man aber auch nicht täglich.“ Das Mädchen hob die Mundwinkel an, löste ihr Kinn von der Handfläche und begab sich in eine gerade Haltung. Die weißen Äuglein sahen noch einmal prüfend in die Richtung, in der die Trainingspuppen standen – aber allem Anschein nach, wollten die restlichen Schüler gerade keinen neuen Ärger anfangen. Ob es ihnen eine Lehre gewesen war, bei der eben stattgefundenen Aktion auch nur zusehen zu können? „Du bist ein Genjutsuka“, stellte Mari fast schon unnötigerweise fest, als das inaktive Byakugan sich wieder auf den männlichen Partner konzentrierte, ihn einen Augenblick interessiert musterte. Genauso wie die Hyuuga bisher kaum Iryonin kennengelernt hatte – Shika mal ausgeschlossen – waren auch ihre Bekanntschaften mit Illusionen kaum vorhanden. Kannte sie da überhaupt irgendeine Person? Ihr fiel niemand auf Anhieb ein. „Ich hab in dem Bereich noch nicht viel Wissen ansammeln können, doch deine letzte Jutsu gegen den Jungen sah ziemlich hart aus. Unbeweglichkeit? Hast ihm eine ziemliche Angst eingejagt.“ Die 15-Jährige überlegte, kam wieder auf den Gedankengang, den sie gehabt hatte, bevor der nervige Pimpf aufgetaucht war. Ihr war es nicht entgangen, wie der Suna-Nin nervös an seiner Locke gespielt hatte, als sie ihre Aufträge aufgezählt hatte. In dem Zusammenhang konnte man das doch passend verpacken. Mari lehnte sich auf der Bank zurück, lächelte freundlich. „Du hast nach meinen Aufträgen gefragt, wie sieht es eigentlich bei dir aus? Einen Genjutsuka habe ich noch auf keiner Mission im Team gehabt, es würde mich interessieren, wofür ihr so alles eingesetzt werdet. Bist du in dem Gebiet schon sehr weit?“ Na, vielleicht gab das der neugierigen Hyuuga ja Auskunft darüber, was den Yagami von anderen Ninja abhob. Sie hatte nicht das Gefühl, irgendetwas gefragt zu haben, was zu weit gehen würde. Oder doch?
 

Inuzuka Ara

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Ob dies der richtige Job für Yurei war? Irgendwie war das schon fragwürdig, wenn man seinen Werdegang betrachtete. Wenn man ihn direkt fragen würde, hätte er wahrscheinlich nicht einmal eine ausschlaggebende Antwort auf die Frage, wieso er überhaupt Shinobi geworden ist. Eigentlich hatte man ihm nicht wirklich die Wahl gelassen zu entscheiden wohin es mit ihm gehen sollte, doch er hatte ohnehin nie etwas in Frage gestellt. Das Doujutsu, welches er schon recht früh gezeigt hatte, war etwas Rares und ganz Besonderes. Daraufhin schickte man ihn an die Akademie und es ging seinen Gang. Es gab Yagami, welche ihre Kenntnisse über die menschliche Gefühlswelt so nutzen konnten, dass sie allseits beliebt und populär waren… So ein Mensch war Yurei aber nicht. Irgendwie war er immer das Gegenteil von dem was er sein sollte… Warum hatte er es dann noch nicht einfach aufgegeben und sich etwas anderes gesucht? Der Yagamiclan erwartete Großes von Kindern mit dem Taragan und so saß er da fest, während alle darauf warteten, dass der Junge aus seinem Schneckenhaus wieder herauskam. Schwierig, schwierig…
Diesmal kostete es nicht ganz so viel Überwindung sich der Bank zu nähern und auch wieder zu setzen. Vielleicht, bei ganz genauer Betrachtung, mochte auffallen, dass Yurei sich haargenau wieder auf dieselbe Stelle und in die gleiche Sitzposition begeben hatte wie zuvor. Wenigstens wusste er da ja, dass da zuvor nur sein Allerwertester geruht hatte. Yurei beobachtete, wie sich der Junge noch ein wenig zittrig wieder aufrichtete und beleidigt fluchend langsam davon schritt. Nun hatte er sich sicher vor seinen Freunden ziemlich blamiert… Das tat Yurei irgendwie ein wenig Leid, denn er wollte ihn ja nicht bloßstellen. Der Junge hatte ihm auf der anderen Seite kaum eine andere Wahl gelassen und nun bekam er sicher Probleme mit seinen Freunden. Soziale Gruppenstrukturen waren vor allem bei Kindern sehr hart und wenig herzlich. Yurei selbst war nie großartig darin involviert worden, aber er merkte immer, dass die Kinder über andere spotteten, um von sich selbst abzulenken. Was man mit ihm natürlich gut machen konnte, denn in der Regel hatte er sich kaum gegen so etwas gewehrt. Hätte er nicht einen guten Freund gehabt, der ihn immer wieder aus solch ausweglosen Situationen holte, dann hätte er wirklich große Probleme an der Akademie bekommen… So war Maris Aussage, dass man solchen Kids nicht jeden Tag begegnen würde, für Yurei schon ein bisschen unglaubwürdig. Aber natürlich traute sich niemand einer Hyuuga mit einem solch sicheren Auftritt entgegenzustellen. Dann lieber der dürre, lange Junge, der ohnehin weder weinte noch lachte. „Du vermutlich nicht.“, sagte er auf diese Aussage hin und schmunzelte leicht, weil es doch ein wenig ironisch war. Dass sie erkannte, dass er Genjutsu genutzt hatte, wunderte ihn nicht sonderlich. Es gab nichts Vergleichbares, was die Psyche so sehr angriff ohne körperlichen Schaden zu hinterlassen. Das Schöne an Genjutsu war aber tatsächlich, dass sie, sobald sie gelöst wurden, jeglichen Schaden wieder mit sich nahmen. Klar gab es einige Illusionen, die Menschen auch auf längere Zeit in Träumen oder Ähnlichem verfolgen konnten, doch auf dem Niveau war Yurei noch nicht wirklich und ob er das tun würde, war auch fraglich. „Das Genjutsu hatte mit seiner Unbeweglichkeit nichts zu tun. Mit seinem Körper ist alles in Ordnung, auch so lang wie das Jutsu steht. Seine Reaktion ist reine Kopfsache und das ist das Ziel dieser Techniken.“ Yurei wusste aus seiner Mission mit einem Mädchen dieses Clans, dass sie irgendwoher wusste wie diese Jutsu funktionierten. Mari hatte also vermutlich wirklich das Pech noch nie eines gesehen zu haben. „Das macht es auch so nützlich: Sobald es gelöst wird, fällt die Illusion und das Einzige was dann noch gefürchtet wird, ist dass ich das nochmal tun könnte.“ Da Yurei die strengen Regeln seines Clans kannte, sagte er lieber nicht, dass eines dieser Jutsu eng mit seiner Familie und seinem Erbe zusammenhing. Hyuuga hausierten ja auch nicht unbedingt mit dem Byakugan… Obwohl Yurei sich gern mit anderen Menschen über die besonderen Fähigkeiten der Einzelnen unterhalten würde, wusste er aus der Geschichte seiner eigenen Familie, dass das großen Ärger und viel Kummer geben konnte. „Ich bin auch keinem anderen Genjutsuka in unserem Alter begegnet. Junge Shinobi und Kunoichi begeistern sich vermutlich eher für körperliche Überlegenheit oder die Bändigung von Elementen…“ Damit konnte man sicher besser prahlen und sich messen. Für Yurei war das nicht unbedingt ein Nachteil, denn kaum jemand konnte seine Techniken dadurch erkennen oder lösen. Auf Kämpfe oder Kräftemessen war der Yagami aber nicht wirklich aus, weswegen ihm dieser Vorteil bisher wenig gebracht hatte. Kurz darauf kam die Hyuuga jedoch auf ein Thema zurück, welches bei Yurei sofort eine körperliche Reaktion auslöste. Er selbst hasste es, wenn er so große Emotionen verspürte, dass er sie kaum bändigen konnte. Es war schon ziemlich beschämend über diese Schande zu sprechen. Warum es überhaupt eine war, lag wohl daran, dass es nicht üblich war und andere in seinem Alter hatten schon viel mehr erlebt und, und, und… Die besagte Körperliche Reaktion war zunächst eine Gänsehaut, die man, wenn man nicht besonders aufmerksam war, sicher gar nicht bemerkte und das nervöse Zupfen an der Haarsträhne, die etwas weiter in seinem Gesicht hing. Was sollte er tun? Yurei konnte, wenn er wollte, lügen ohne sich die typischen Merkmale dafür anmerken zu lassen. Aber das war er nicht… Vielleicht zeigte sie ja Verständnis dafür? Vermutlich nicht… „Meine erste Mission ist gescheitert. Der Rest meines Teams kehrte nicht nur kampfunfähig zurück, sondern fünfzig Prozent davon mussten aufgrund seelischer und körperlicher Schäden ihre Arbeit aufgeben. Seitdem bin ich nicht mehr zu Missionen angetreten.“ Sogar Yurei fiel es schwer das ohne einen Ausdruck von Gefühlen mitzuteilen. Da wurde sogar das sonst so emotionslose Gesicht des Genins ein wenig trüb. „Ich bin nicht schwach auf meinem Fachgebiet, aber ich trete nur kleine Aufgaben in Suna- oder Shirogakure an.“ Oh man… Was sie nun von ihm dachte? Sicher war er nun wieder der Feigling… Aber was wussten die schon, die dies behaupteten? Wenn er wüsste, dass das nicht seine Schuld war, dann könnte er vermutlich weitermachen… Aber er wusste, dass es wegen ihm allein passiert war. Also war es besser, wenn er die Kinderaufgaben machte…
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Du vielleicht nicht? Was wollte der Yagami damit denn sagen? Mari widersprach bei seiner Aussage nicht, dennoch, sie hatte in der Vergangenheit auch den einen oder anderen Akademisten in die Mülltonne transportieren müssen – manchmal sogar wortwörtlich zu verstehen. Die 15-Jährige kannte eher keine Schüler, die es sich wagten, gegen echte Ninja vorzugehen, denn dass Yurei einer war, das bestätigte spätestens das Suna-Abzeichen, das er bei sich trug. Mit so etwas hatte sie in ihrer Kindheit nicht wirklich Bekanntschaft gemacht, viel eher waren die 'echten' Shinobi, die bereits die Genin-Prüfung bestanden hatten, bestaunt und geliebt worden. Nun, die Zeiten änderten sich eben. Eigentlich war die Hyuuga wirklich noch nicht in dem Alter, um so etwas zu sagen, aber da kam man doch glatt auf das Sprichwort 'Früher war alles besser' oder eher 'Also wir hätten uns das damals nicht so getraut'. Mit höherem Interesse verfolgte die Braunhaarige dann allerdings die Erläuterungen des Kollegen über Genjutsu und deren Wirkung. Tatsächlich, was dieses Gebiet anging, war Mari noch äußerst grün hinter den Ohren. Bisher hatte sie weder versucht, eine solche Technik zu erlernen, noch war eine Illusion auf sie im Kampfe angewandt worden – was auch besser für die Genin war. Denn ehrlich, sie hatte keinerlei Techniken, die sie gegen so etwas schützen könnten. Selbst wenn sie mit dem Byakugan erkennen konnte, ob der Chakrakreislauf durcheinandergebracht wurde – eine Genjutsu lösen war noch einmal ein ganz anderes Kapitel. „Ja, das stimmt. Die meisten Leute besuchen die Akademie auch nur mit dem Gedanken, später irgendwelche Stürme erschaffen zu können, Berge zu versetzen oder einen Blitz zu beschwören. Zusammengefasst mächtige Krieger zu werden.“ Dabei nahm sich die 15-Jährige selbst gar nicht aus, auch sie hatte niemals mit dem Gedanken gespielt, sich im Kampf auf Illusionen zu verlassen. Dazu passte erstens ihr Clan, zweitens ihr Charakter nicht. Ein Hyuuga aus dem Haupthaus konzentrierte sich eben auf das Taijutsu, wenn dieses gemeistert war, dann dachten einige Angehörige noch über eine zweite Spezialisierung nach. Aber da Mari noch sehr weit von Perfektion entfernt war, stand dies noch gar nicht zur Debatte. Und selbst wenn – wie bereits erwähnt, charakterlich eignete sich die Kunoichi nicht für das Geschäft einer Genjutsuka. Dazu war sie im Kampf viel zu stürmisch, vermutlich auch zu hochnäsig und unachtsam. Das Erbe ihres Vaters, der hatte sich auch nie sonderlich für das Geschäft des Iryonin oder des Illusionisten begeistern können, obwohl er alleine anhand seiner Chakrakontrolle und des Chakrapensums sicherlich viel Talent dafür gehabt hätte. Gut, der alte Herr von Mari schien auch irgendwie überall ein gewisses Können vorzeigen zu können, ein Hyuuga aus dem Haupthaus, wie man es sich eben nur wünschen konnte. Hohe Messlatte, ja.

Dann kam der Yagami aber auf die Frage zu sprechen, die mit seinen bisher absolvierten Missionen zusammenhing. Natürlich, selbst wenn die Hyuuga arglos lächelte, so hatte sie bewusst ihre Frage formuliert und achtete mehr auf ihren Partner, um dessen Antwort und auch Reaktion im Einzelnen mitzubekommen. Zwar rechnete sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht damit, dass sich etwas so 'Ungewöhnliches' hinter der Sache verbarg, aber dass es etwas Besonderes war, damit hatte Mari bereits gerechnet. Die weißen Augen hefteten sich neugierig an den Jungen, als dieser nicht nur eine Gänsehaut bekam – wie gesagt, die 15-Jährige war gerade sehr auf Yurei fixiert – sondern auch wieder damit begann, nervös und aus dem Blickwinkel Außenstehender abwesend an seiner Locke zu spielen. Würde er überhaupt etwas sagen? Ja, das tat er. Und was der Shinobi da erzählte, war wirklich alles andere als das, was die Hyuuga gerade so eben erwartet hätte. Sein erster Auftrag war also gescheitert und nicht nur das, die Hälfte seines Teams hatte infolge dessen das Amt als Ninja niederlegen müssen. Okay, zuerst einmal musste sich Mari ernsthaft fragen, auf was der Yagami damals für eine Mission geschickt worden war. Bestand die erste Mission nicht meist aus Babysitting, Tiere einfangen oder eben spionieren, so wie es bei der Hyuuga eben gewesen war? Das muss ja wirklich mächtig schief gegangen und hinzukommend auch noch ein Auftrag mit hohem Rang gewesen sein. Merkwürdig, was dachte sich die Verwaltung dabei, neue Ninja zu solchen Aufträgen zu schicken? „Hm.“ Im ersten Moment war sich das Mädchen nicht sicher, was sie von diesen Erzählungen halten sollte. Dann sprach sie aber ganz offen heraus, ohne das übliche Lächeln, sondern mit einem nüchternen Gesichtsausdruck. „Warum bist du denn dann noch als Shinobi unterwegs? Kleine Aufgaben kann man auch ohne das Abzeichen da absolvieren und es scheint dich ja sehr zu belasten.“ Dass dies einfach nur eine Feststellung, keine böse Unterstellung war, konnte man deutlich aus der Stimme der Braunhaarigen heraushören. Sie war einfach nicht der Typ Mensch, der plötzlich mit Mitleid um sich warf und dem Suna-Nin verständnisvoll auf die Schulter geklopft hätte. „Trainierst du denn noch? Beziehungsweise warum trainierst du genau, wenn es dann niemals zum Einsatz kommen soll. Respekt gegenüber deinem Clan?“ Mari zuckte mit den Schultern, zwang sich dann doch dazu, zumindest ein wenig die Mundwinkel zu heben, um freundlicher auszusehen. „Versteh' mich nicht falsch, natürlich ist es deine Entscheidung, nur ich verstehe den Sinn dahinter nicht so ganz. Hast du vor, irgendwann wieder den eigentlichen Tätigkeiten eines Ninja nachzugehen? Und bildest dich deshalb weiter? Denn das, was wir hier machen, sind ja normale Minijobs, die auch von jedem Zivilisten übernommen werden können, der Geld benötigt.“ Sie legte eine Hand an ihr Kinn, erinnerte sie das nicht an etwas? Gab es da nicht noch jemanden, der in seiner Vergangenheit einen großen Fehler gemacht hatte, mit dem er hatte lernen müssen, umzugehen? Stimmte, sie wusste, an wen sie dachte. Aber sein Verhalten war anders. Er war wieder aufgestanden und hatte sich konkret damit auseinandergesetzt.
 

Inuzuka Ara

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Es war immer unangenehm über Situationen zu sprechen, die nicht ganz üblich oder normal waren. Im Prinzip konnte man nicht einmal sagen, dass Yurei auf seiner ersten Mission einem Risiko ausgesetzt war, welches für frische Genin nicht angebracht war. Sie wurden von einem erfahrenen Jounin angeführt und sollten einen sicheren Part der Grenzen des Landes abstecken. Etwas ganz Übliches eben. Dass man dabei auf Feindkontakt stoßen kann, ist zwar nicht völlig unmöglich, aber damit hatten weder der Leiter noch die Verwaltung gerechnet. Und so liefen die Anfänger direkt ins Messer und Yurei lernte gleich mit einem Schlag ins Gesicht, dass dieser Job nicht immer ungefährlich war. Man konnte eben Glück haben, oder auch nicht, wie es in Yureis Fall eigentlich immer war, denn er brachte das Unglück, seiner Ansicht nach, ja mit sich. Der Yagami hatte momentan damit zu kämpfen seine natürliche Fassung zu behalten und keine Emotionen nach außen dringen zu lassen. Das Mädchen, mit dem er gerade kommunizierte, machte ihm dies aber relativ einfach. Sie selbst wirkte sehr beherrscht und nüchtern, weshalb er sich keine Gedanken darüber machen musste, dass sie ihn wohlmöglich wegen dem Thema in eine Ecke drängte, mit der er nicht umgehen musste. Es war erstaunlich. Yurei vermutete, dass die Hyuuga kaum älter war als er selbst und doch zeigte sie sich wesentlich sicherer und erwachsener in ihrem Verhalten als die meisten Teenager.
Statt ihm eine der Reaktionen zu geben, mit denen er nicht umgehen konnte, wie beispielsweise Mitleid oder Hohn, reagierte sie also ziemlich neutral und schaffte es dennoch keine Grenze zu überschreiten, sodass es gänzlich unerträglich wurde. Warum er noch Ninja war? Sie hatte sehr wohl Recht damit, dass er das, was er gerade tat, auch ohne sein Abzeichen hätte tun können, aber wollte er das so wirklich? Das Mädchen war ziemlich direkt und nahm kein Blatt vor den Mund, aber Yurei merkte für sich selbst, dass das deutlich angenehmer war, als jemanden vor sich zu haben, der dem Thema ausweicht oder sich seinen Teil dazu denkt. Wenn er selbst so darüber nachdachte, dann lag einer der Hauptgründe seines Handelns vermutlich darin, dass er eine Entscheidung vor sich herschob, weil er damit überfordert war. Man konnte einer Sache erstaunlich lang aus dem Weg gehen und eine Alternative finden, bevor man etwas tat, was man vermutlich bereuen würde. Im Sitzen beugte er sich ein wenig nach vorn und ließ seine Schuhe langsam über den staubigen Boden schlittern. „Ich weiß es nicht.“ Er blickte auf zu dem Mädchen, weil er wusste, dass es unhöflich war sie nicht anzusehen, wenn er mit ihr sprach. „Vermutlich ist der Beweggrund die Verantwortung.“ Wenn er ehrlich war, lief er davor weg eine solche Entscheidung zu treffen und das jedes Mal wieder, wenn er einen Brief erhielt, dass er zu einer Mission sollte. Nicht einmal seiner selbst wegen, sondern wegen den anderen… „Jeden Tag trainiere ich dafür irgendwann wieder voranzukommen.“ Was er wollte und wann stand dabei außer Frage, denn die Hyuuga wollte eine Antwort auf ihre Fragen und ob er dabei alles sagen wollte, lag ja in seiner Hand. Das Ziel war auf jeden Fall das was er gesagt hatte… Das was er hier gerade tat, war nur dazu da den Schein zu wahren, dass er seinen Job noch machen wollte. Für seine Familie und diejenigen, die er sonst enttäuschen würde, wenn er aufgab. Ob er das auch irgendwann wieder schaffen würde? Vermutlich musste man ihn erst einmal zwingen, denn momentan sträubte sich alles in ihm gegen diesen Gedanken. Er war nicht mehr so schwach, dass ihn jemand retten müsste und auch sein Erbe war etwas, was er nicht verschwenden durfte, denn dazu war es zu rar. Gerade kam ihm ein Gedanke zu dem Thema. So richtig hatte er mit keinem Gleichaltrigen darüber gesprochen. Er hatte ja auch keine Freunde mehr mit denen er reden konnte… „Denkst du nicht vor oder bei einer Mission darüber nach was alles schief laufen oder dir und deinen Kameraden passieren könnte? In diesem Beruf hat man doch den Druck, dass einem alles zustoßen könnte. Wie gehst du damit um?“ Sicher gab es Leute, die sich darüber einfach keine Gedanken machten oder davon ausgingen, dass es ihnen schon nicht passieren würde. Yurei schätzte aber das Mädchen nicht als eine solche Person ein. Entweder sie war so sehr von sich und ihrem Team überzeugt, dass sie nichts zu fürchten hatte oder sie hatte ein anderes Geheimnis… Es wäre schon interessant darüber etwas zu erfahren…
 

Hyuuga Mari

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Er wusste es also nicht, hm? Als Mari die erste Antwort des Yagami vernahm, spitzte sie ordentlich die Ohren, vernachlässigte für den Moment ihr antrainiertes Lächeln – wirkte durchgehend freundlich – und wandte den Kopf ein bisschen weiter zu dem Suna-Nin. Er erwiderte den Blick aus reiner Höflichkeit und ergänzte noch etwas an seine Aussage, was die Hyuuga durchaus nachdenklich stimmte. Die Verantwortung sollte also der Beweggrund sein, interessant. Fraglich natürlich, was dies brachte, wenn man im Endeffekt sich völlig verbog, ständig vor Dingen fliehen musste und Auswege suchte. Die Braunhaarige konnte sich nicht vorstellen, dass die Verwaltung einen Genin herumlaufen ließ, der nicht nur erfahren war, sondern auch aus einem Clan stammte, ohne ihn mit Missionen zu belästigen. Sie konnten ihn nicht zwingen, das Land für einen gefährlicheren Auftrag zu verlassen, doch sie konnten ihm im Nacken hängen, bis sich Yurei entweder dafür entschied, nachzugeben, oder aber bis er sein Abzeichen niederlegte. Kein schöner Gedanke, da fühlte man sich sicherlich in die Ecke gedrängt. Das Köpfchen Maris verarbeitete die Vorstellung noch ein wenig, doch da kam der Kollege gar aus sich heraus und stellte eine Frage seinerseits. Sie musste unweigerlich wieder die Mundwinkel anheben, als sie kurz gen Himmel gesehen hatte, danach den Yagami wieder mit ihren weißen Seelenspiegeln fixierte. „Es stimmt, man hat den Druck, dass einem alles passieren kann. Das musste ich auch schon am eigenen Leib erfahren und zugegeben verfolgt es mich noch immer ein wenig.“ Mari wechselte die übereinandergelegten Beine miteinander, stütze dann das Kinn auf der Handfläche ab und dachte nach. Sie sicherte ihr kleines Lächeln auf den Lippen, als sie den Blick der grünen Augen erwiderte, die sie immer noch ansahen. „Es hängt bei mir mit meiner gesamten Erziehung zusammen. Mit dem, was mein Vater und vor allen Dingen mein gesamter Clan mich gelehrt hat.“ Sie zuckte mit den Schultern, legte den Kopf etwas schiefer. „Ich denke darüber nach, was schief gehen kann – überlege mir im gleichen Atemzug aber auch, was man alles unternehmen könnte, um das zu verhindern. Dabei bin ich mir im Klaren darüber, dass es unmöglich ist, alle Möglichkeiten durchzuspielen, was dann noch übrig bleibt, ist Vertrauen.“ Sie begab sich in eine gerade Haltung, lächelte aufrichtig, als sie sich daran erinnerte, was ihr bereits im Kindheitsalter eingebläut wurde. Immer wieder, damit wurde es zu einem Leitspruch für Mari, von dem sie auch nicht mehr abwich. „Mein Vater hat mich gelehrt, dass man stets nicht nur in die eigenen Fähigkeiten, sondern auch in die Fähigkeiten der Teammitglieder vertrauen muss. Bringt man gegenseitiges Vertrauen auf, setzt sich füreinander ein, kann jede Mission zu einem positiven Ende gebracht werden. Erst wenn Zweifel aufkommen, egal in welcher Art und Weise, werden wir bewegungsunfähig, handeln nicht mehr richtig.“ Natürlich konnte die Hyuuga nicht wissen, in was für einer Mission sich Yurei befunden hatte, als all diese schrecklichen Geschehnisse mit seinen Teammitgliedern passiert waren, doch sie hätte wetten können, dass Zweifel aufgekommen waren. Ängste. Das Vertrauen war brüchig geworden, was alles nur noch verschlimmert hatte. Die Braunhaarige musste ein wenig durchatmen, als sie eine Hand an ihr Kinn legte, aufmerksam den 14-Jährigen an ihrer Seite musterte. „Ich habe doch eben erwähnt, dass ich auch selbst schon damit konfrontiert wurde, dass mir auf einer Mission etwas Schlimmes passiert ist. Dennoch habe ich darauf vertraut, dass mein Teamkollege richtige Entscheidungen treffen würde. Obwohl es wirklich nicht gut aussah, hat er nicht gezweifelt und nichts in der Hinterhand behalten, ohne ihn würde ich jetzt vermutlich nicht mehr hier sitzen.“ Ja, ohne Frage, zum Geschäft des Ninja gehörte eine gewisse Portion Selbstbewusstsein, ob man diese besaß oder zumindest im gegebenen Zeitpunkt mobilisieren konnte, musste jede Person für sich selbst beantworten können. Noch einmal musste Mari sich auf den Suna-Nin konzentrieren, sie hatte eigentlich genug über sich selbst gesprochen, oder? Wie stand es denn nun mit ihm, was das anging? „Du trainierst, um eines Tages wieder voranzukommen. Du bist nicht schlecht in deinem Gebiet, sagst du. Was fällt dir dann so schwer daran, einfach selbst diese Aussage ernst zu nehmen und daran zu denken, dass du verhindern kannst, dass etwas schiefgeht, anstatt das genaue Gegenteil zu erwarten? Du bist doch schon längst nicht mehr auf dem Stand, auf dem du bei deiner ersten Mission warst, würde ich vermuten. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass nicht nur dir, sondern auch der Verwaltung eine Menge Ärger erspart bleiben würde, wenn du dahingehend eine Entscheidung treffen würdest.“
 

Inuzuka Ara

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Sehr gespannt blickte der Yagami in die Richtung des Mädchens, welches neben ihm auf der Bank saß. Er wollte wissen was sie darüber dachte und wie sie mit der Unsicherheit ihrer Arbeit umging, denn er selbst hatte ja damit bekanntermaßen große Schwierigkeiten. Gerade deshalb sah er Mari sehr ernst an und folgte ihren Worten besonders aufmerksam, als sie zu begann eine Reaktion zu zeigen. Tatsächlich zeigte sie zunächst ein Lächeln, wobei sich der Yagami momentan eher unsicher war, ob es wirklich als ein Ausdruck der Freude zu deuten war. Kurz wandte sie sich ab, schien für einige wenige Sekunden ihre Gedanken zu fassen, war aber dann doch wieder sehr gefasst. Offenbar hatte Yurei sie richtig als ziemlich selbstsichere Person eingeschätzt, denn selbst von unangenehmeren Gedanken ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Dies bewies sie, als sie darüber zu sprechen begann, dass es ihr auch nicht auf jeder Mission gut ergangen war. Trotz allem lächelte sie, als wäre es das normalste der Welt… Es wirkte nicht unbedingt makaber, aber schon ein wenig abwegig in Anbetracht der Tatsache, worüber sie gerade sprachen. Als sie erzählte, wurde Yurei bewusster aus welchem Grund der Hyuugaclan so bekannt und geschätzt war. Denn wenn sie wirklich ihre Sprösslinge alle zu solch reservierten Personen erzogen, waren sie sicher perfekt funktionierende Mechanismen in dem Beruf. Ein wenig lächerlich, wenn man die Yagami im Vergleich dazu betrachtete… Nicht, dass es kein bedeutsamer und starker Clan wäre, aber sie waren weder so bekannt oder berühmt, geschweige denn hatten sie einen so starken Hintergrund. Yagami waren abergläubisch und teilweise auch sehr fantastisch neben ihren Fähigkeiten… Und je weiter Mari mit ihren Erzählungen ausholte, desto deutlich wurde, dass sein Problem ganz schön tief lag… Yurei dachte stets darüber nach was schief gehen könnte, so sehr sogar, dass er teilweise gelähmt war. Er konnte nicht eine Möglichkeit auslassen oder sich auf etwas einlassen und dementsprechend reagieren, weil er sich immer vorher unzählige Gedanken machte. Während er dem Mädchen zuhörte, konnte man nahezu sehen, wie es im Kopf des Jungen hin und her ging, doch dabei verzog er keine Miene, lächelte nicht, guckte nicht betroffen… Einfach gar nichts. Dass es ihn dennoch interessierte, sah man aber ganz sicher daran, wie ernst und konzentriert er die Hyuuga nahezu anstarrte.
Vertrauen… Es war nicht so, dass Yurei nicht auf andere vertraute. Im Endeffekt war er ja immer der Ohnmächtige und alle anderen griffen ihm unter die Arme. Die anderen waren nicht das Problem, sondern er. Zweifel… Das war es vermutlich. Nein, ganz sicher. Yurei zweifelte zu viel an sich, an der Situation, an dem was er tun konnte, um es zu ändern. Er war zu steif… Da konnte er locker, freundlich und höflich tun wie auch immer er wollte. So war er eben nicht… Wie sollte er Maris Blicke werten? Sie nahm nahezu immer ähnliche Positionen ein. Nicht unbedingt verschlossen, aber auch nicht wirklich offen… Es war schwer einzuschätzen, denn sie schien immer einen gewissen Abstand zu wahren und trotzdem in der Tiefe zu bohren. Raffiniertes Mädchen… Aber dennoch schien sie offener zu sein, als ihre Körperhaltung preis gab, denn sie erzählte nicht nur oberflächlich von sich selbst, sondern zog einen Vergleich zu dem Genin. Mittlerweile war der Yagami sich sicher, dass das Mädchen trotz ihres augenscheinlichen Gleichmuts eine relativ gutmütige Persönlichkeit hatte. Sein Erbe war anstrengend manchmal… Sogar jetzt, wo es ja eigentlich um ihn ging, beobachtete er mehr sie als alle anderen Blickwinkel, mit denen er sich ursprünglich befassen sollte. Konnte auch eine Art Ausweichhandlung sein… Blödes Gehirn.
Auf ihre letzte Ausführung hin, machte der Yagami für einen kurzen Augenblick ein angespanntes, verzerrtes Gesicht. Wieso? Sie sagte, dass er sicher bald eine Entscheidung treffen musste… Dass es besser für ihn wäre… Er seufzte, ging aber wieder in seine übliche, Position und verschränkte nachdenklich die Arme vor dem Bauch, während er die weißen Augen fixierte. Es war ein bisschen komisch einen Menschen ohne Pupille anzusehen, denn man wusste nie wo genau der Fixpunkt ihres Blickes lag. Die Augen wirkten nahezu leer. Sicher machte das auch viel ihres Abstandes aus… Nicht so leicht ablenken lassen! „Ich vermute, dass man mir nicht ewig die Zeit lassen wird eine Entscheidung zu treffen.“ Kurz pausierte er und warf einen hastigen Blick auf die Akademieschüler, welche unbesorgt auf dem Platz tobten. „Sie schicken mir, trotzdem sie von meinen Bedingungen wissen, regelmäßig Post mit Missionsinformationen. Es kann passieren, dass ich nicht ablehnen darf. Du kennst sicher Missionen, bei denen es dringend ist und die nötigen Kräfte so schnell wie möglich mobilisiert werden müssen. Ich kann mir vorstellen, dass man Verweigerern in solchen Fällen diese Entscheidung abnimmt.“ Was er meinte? War eigentlich recht deutlich, oder? Wenn er nein sagte, obwohl man ihn unbedingt brauchte, dann konnten sie ihm seinen Status wegnehmen und damit erübrigte sich diese Entscheidung. Aber wollte er das? „Ich weiß woran es liegt und was mir fehlt. Mein Problem ist, dass es kein richtige oder falsche Antwort gibt, weil ich beim Abwegen auf keine eindeutige Antwort komme.“ Yurei lehnte sich nach vorn, stützte die Ellenbogen auf die Oberschenkel und das Kinn auf die Hände. Dann blickte er die Hyuuga an: „Was macht dich so sicher, dass du richtig entscheidest? Woher nimmst du das Vertrauen in dich selbst?“
 

Hyuuga Mari

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Die ganze Geschichte ging dem Yagami wirklich näher, als ein Außenstehender im ersten Moment wohl vermutet hätte. Er verbarg seine Gefühle hinter einer emotionslosen Maske, kein Lächeln, keine Trübung der Augen, dennoch erkannte Mari, dass ihr Gesprächspartner sich intensiv mit ihren Worten auseinandersetzte und darüber nachdachte. Woran das lag? Ganz einfach, der konzentrierte und fixierte Blick der grünen Seelenspiegel lag auf der Hyuuga, nicht eine Sekunde erlaubte es sich Yurei, während der gesprochenen Worte seine Aufmerksamkeit abzuwenden, vielleicht noch einmal zu den Akademisten zu blicken, auf die die Genin aufzupassen hatten. Sein Kopf arbeitete, beziehungsweise er verarbeitete die Einstellung, welche die Kunoichi vertrat, ihre Erziehung und die Meinung über das gegenseitige Vertrauen, bestimmend dafür, ob eine Mission erfolgreich verlief oder eben nicht. Es stimmte durchaus, dass die Art und Weise der Hyuuga etwas Außergewöhnliches hatte, auch eine Sache, die sie vom Kindheitsalter an erlernt hatte und was sie vermutlich niemals vollkommen ablegen könnte. Aber hey, es hatte sich schon einiges gebessert, früher wäre Mari nicht in der Lage gewesen, mit einer neu kennengelernten Person so zu sprechen, wie sie es mit dem Suna-Nin tat. Mittlerweile hatte sich ein gesundes Gleichgewicht zwischen Distanz und Offenheit eingestellt, so, dass sie mit ihrem Umfeld gut klarkommen konnte. Als Mari ansprach, dass der Yagami bald eine Entscheidung treffen sollte, verzogen sich seine sonst so neutralen Gesichtszüge kurzzeitig und auch der Blick veränderte sich. Hatte sie da etwas einen Volltreffer gelandet? Wie die folgenden Worte bestätigten, wusste Yurei, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er sich endgültig für oder gegen seine Berufung entscheiden musste. Man konnte Dinge eine Weile aufschieben, keine Frage, aber nicht für immer. Irgendwann holte es einen ein, meist schneller, als man es erwartete.

Die Fragen Yureis sorgten durchaus dafür, dass die Hyuuga mehr über sich und ihre eigenen Beweggründe sprach, als sie es für gewöhnlich tat. Gut, normalerweise fragten ihre Kollegen auf Jobs und Missionen auch niemals so genau nach – sie hatten aber auch keine solchen Hintergrundgeschichten wie der Yagami. „Es wäre falsch ausgedrückt, wenn ich behaupten würde, dass ich mir immer sicher bin, dass alle meine Entscheidungen absolut richtig sind“, begann sie auf die Frage des 14-Jährigen zu antworten, sicherte ihr Lächeln, während die weißen Seelenspiegel natürlich weiterhin konzentriert waren. Die Stimme war ruhig und freundlich, wenn auch überlegend. Schon ein merkwürdiges Gefühl, so von sich zu sprechen. „Ich würde eher sagen, dass ich zu meinen Entscheidungen stehe.“ Wieder musste sie mit den Schultern zucken, es war auch schlicht etwas, mit dem sie erzogen worden war. Dass sie durchaus mit ihren Aktionen daneben lag, war ihr schon gelegentlich bewiesen worden. Irgendwelche Zivilisten bedrohen – keine besonders tolle Leistung. „Ich gebe mein Bestes und selbst, wenn ich einmal daneben liegen sollte, gebe ich deshalb nicht auf, sondern arbeite daran, den Fehler auszubügeln. Ansonsten würde ich beginnen zu zweifeln, damit würde sich Nichts verbessern, nur verschlimmern – und so etwas kann ich weder mir selbst, noch meinem Team gegenüber leisten.“ Gab es dazu noch groß etwas zu sagen? Eigentlich nicht, es war schwer, etwas zu erklären, das aus reiner Überzeugung geschah. Mari hatte auch nicht vor, den Suna-Nin in irgendeiner Weise zu 'belehren' oder zu 'verbessern', so etwas lag überhaupt nicht in der Macht des Mädchens. Außerdem wusste sie, dass mit einem einzigen kurzen Gespräch niemals eine solch tief verankerte Furcht Yurei ausgetrieben werden könnte. Er würde nicht nur Zeit zum weiteren Nachdenken brauchen, auch brauchte er eine Situation, in der er einer Entscheidung nicht mehr aus dem Weg gehen konnte. Einen neuen Moment, bei welchem er auf die Probe gestellt werden würde – das Vertrauen in sich selbst wie auch in die eigenen Fähigkeiten und die Gruppe, mit der er unterwegs war. Wenn er nicht plötzlich freiwillig aufgab – wobei Mari das nicht erwartete – käme der Yagami sicherlich irgendwann in eine solche Situation. Was dann wohl passieren würde? Die Braunhaarige lehnte sich zurück, musterte den Jungen an ihrer Seite, als sie so darüber nachdachte, doch zu keinem endgültigen Schluss kommen konnte. War es ihr Vertrauen in die Shinobi ihrer Fraktion, dass sie glaubte, er würde – falls er auf eine Mission geschickt werden würde – seine Teammitglieder nicht einfach im Stich lassen können? „Es wundert mich ehrlich gesagt ohnehin, dass dir bereits so lange Zeit von der Verwaltung gegeben worden ist. Mein Vater hat mir erzählt, dass zurzeit wieder zu viele Aufträge auf zu wenig Ninja kommen. Keine Ahnung, wie hartnäckig die Verwaltung sein wird, aber du solltest dich im Fall der Fälle darauf einstellen, bereits in nächster Zeit irgendwohin geschickt zu werden.“
 

Inuzuka Ara

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Mit sich selbst muss man ehrlich sein, denn wer sich selbst belügt, setzt seine Schritte stets in die falsche Richtung. Dieser Tatsache war Yurei sich sehr bewusst, weshalb er sich gar nicht erst vormachte, dass er kein Problem hatte. Auch wusste er, dass er niemanden brauchte, der die Furcht aus ihm austrieb, ihn belehrte oder zurechtbog. Es lag an ihm selbst seinen Weg zu finden und die richtige Entscheidung zu treffen, doch da ihm dies sehr schwer fiel, brauchte er hin und wieder ein gutes Wort von anderen, verantwortungsvollen Personen, die ihm vielleicht ein paar neues Sichtweisen offenbarten. Vermutlich hing es damit zusammen, dass der Yagami so gespannt, nahezu schon gefesselt, in die weißen Augen der Hyuuga blickte, wenn sie mit ihm sprach. Er war hoch konzentriert und auch etwas fasziniert davon, wie sie als Hyuuga aufgezogen wurde. Keine Sekunde zweifelte er irgendwie an der jungen Dame, denn in ihrer Art zu planen, wo doch der letzte Schliff zur Perfektion komplett fehlte, hatte sie für sich eine Möglichkeit gefunden, bei der sie gerade stehen konnte, ohne an sich zu zweifeln. Das bewunderte er, denn bisher konnte er niemals überwinden, dass eine Situation in seinem Kopf auch nur die Möglichkeit zur Niederlage zuließ. Sie konnte von sich aus sagen, dass sie sich selbst nie sicher war, ob sie richtig entschied und dennoch konnte sie ihre eigene Wahl würdigen und vertreten. Was ihn jedoch noch mehr erstaunte, als die Tatsache, dass sie zu ihren Entscheidungen stand, war auch die, dass sie ihre eigenen Fehler nicht zur Verzweiflung brachten, sondern ihr scheinbar nur noch mehr Mut dazu gaben eine Lösung für jedes Problem zu finden. Es war ein wenig, als würde man in die absolute Dunkelheit schreiten und dann erst nach einem Lichtschalter suchen, wenn es nicht von allein irgendwann wiederkam. Aber würde er das jemals können? Vermutlich war es gesund so zu denken, zu arbeiten und zu leben… Wie oft würde es wohl vorkommen, dass Yurei solche Entscheidungen treffen musste? Sicher hatte er Zeit abzuwägen, so wie er es immer tat. Doch wenn eine Entscheidung von Nöten war und die ins Dunkle ging, was tat er dann? Konnte er zu seinen Entscheidungen stehen?
Da kam ihm ein ausschlaggebender Gedanke. Woher sollte diese Selbstsicherheit auch kommen? Yurei war vertraut mit der Funktion des menschlichen Geistes, seinen Stärken und seinen Schwächen. Dementsprechend wusste er auch, dass ein großer Teil der Selbsteinschätzung und Selbstwirksamkeit daher rührte, dass man Erfahrungen sammelte. Er würde nie sagen können, ob er eine richtige oder falsche Entscheidung getroffen hätte, wenn er es nie getan hatte! Und selbst wenn er einmal etwas falsch machte, dann brauchte er nur den Mut dazu es wieder auszubügeln. Es war verdammt egal wie er dies anstellte, aber für das Schicksal konnte man keinen perfekten Plan schmieden. Er musste also lernen spontan zu sein und ohne Übung würde er nie begreifen was richtig oder falsch ist… Mari schien ein unwahrscheinlich reservierter und nüchterner Charakter zu sein und dennoch hatte sie auf ihre eigene Art ein gutes Herz. Warum sonst sollte sich eine scheinbar so begabte Hyuuga mit einem Versager wie ihm befassen und noch versuchen zu helfen? Sie hatte ihm nicht wirklich etwas erzählt, was er noch nicht gewusst hatte, aber es half ihm dabei noch einmal eine andere Sichtweise für seine Entscheidung zu finden. Er hatte auch das Gefühl, dass sie versuchte ihm irgendwie auf ihre subtile Weise Mut zu machen. Sie wirkte nicht so, als würde sie sonderlich an ihm zweifeln. Da hatte er schon anderes erlebt…
Als sie jedoch wieder auf das Thema mit dem Zwang der baldigen Entscheidung kam, horchte er umso mehr auf. Richtig… Es gab nicht mehr viele Leute und viel zu viel zu tun. Yurei war eine Person, die sicher benötigt wurde… Vielleicht sollte er diesen Mut machenden Anstoß für sich nutzen, um zumindest ein wenig mehr in die Gänge zu kommen… Oder nicht? Kurz starrte er Mari an, oder eher durch sie hindurch, weil er darüber sinnierte. Dann nickte er sich stumm selbst zu und erhob sich von der Bank. „Du hast Recht. Aber ich sollte nicht darauf warten, bis jemand mein Schicksal in die Hand nimmt, sondern selbst dazu stehen, oder?“, kurz pausierte er und zog aus seiner Hosentasche eine Schriftrolle, „Ich hoffe du kannst es mir verzeihen, wenn ich dir diese Aufgabe allein überlasse. Die Kinder werden sich sicher ohnehin bald vom Acker machen.“, fuhr er fort und entsiegelte etwas aus der Rolle, welches sich zunächst hinter einer Staubwolke verbarg. Es war ja nicht so, als hätten sie bei dieser Aufgabe viel Arbeit leisten müssen. Das würde Mari sicher nur mit Worten ganz einfach lösen können. Da wäre Yurei sicher sowieso kaum hilfreich gewesen. Als sie vergangen war, streckte der Yagami dem Mädchen eine feuerrote Blüte entgegen, die er mal irgendwo in seiner Heimat aufgegabelt hatte, weil er sie als besonders schön empfand. „Hab Dank für dein Gehör. Solltest du mal die Meinung eines Außenstehenden brauchen, lass es mich wissen.“ Nein, er brauchte wirklich niemanden, der ihm seine Hemmungen und Zweifel abnahm, denn das konnte er nur selbst. Aber vielleicht ein kleines Wort der Anerkennung: „Übrigens denke ich, dass unter deiner Führung jeder Shinobi, sogar so hoffnungslose Fälle wie ich, sicher aufgehoben wären Hyuuga Mari-san. Dass du mit dir selbst so im Reinen zu sein scheinst, macht viel Eindruck und weckt Vertrauen, auch ohne emotional oder persönlich zu werden. Ich empfinde das als sehr bewundernswert.“ Eigentlich war er nicht der Typ, der seine Gedanken über andere offen äußert, aber da es nur positiv war, gab es ihr vielleicht ein gutes Gefühl. Er hatte das Gefühl, dass es ihr für ihre Zeit etwas schuldete. Mit diesen Worten, einer Blume und einem Winken verabschiedete sich der Junge. Vermutlich würde sie ihm gar nicht widersprechen wollen, oder? Gerade wirkte er sich dem so bewusst, dass er sein eigenes Leben in den Griff bekommen wollte, da konnte man ihn doch nicht aufhalten! Im Fall der Fälle würde er natürlich noch ein paar Worte mit ihr wechseln, man war ja nicht unhöflich! Yurei war dem Mädchen jedenfalls sehr dankbar, weil er sich einfach selbst durch das Gespräch einen klaren Kopf verschaffen konnte.

[Ooc: Ich dachte mir, dass ich zumindest die Situation mal langsam in Richtung Ende führe. Falls du noch eine Runde posten willst, bin ich natürlich auch noch da. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit dir zu posten und das können wir gern mal wiederholen!]
 

Hyuuga Mari

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Yagami Yurei – als Mari am Anfang dieses Tages seinen Namen gehört hatte, hätte sie nicht vermutet, dass eine solch tief greifende Sorge in ihm wohnte und ihn gar davon abhielt, seinen Tätigkeiten als Shinobi im normalen Sinne nachzukommen. Nein, etwas in dieser Art hatte die Hyuuga noch nicht erlebt, allerdings war sie auch nie in eine Situation gekommen, in der sie ernsthaft an sich und ihrer Berufung gezweifelt hatte. Die weißen Seelenspiegel musterten den etwas jüngeren Kollegen, sie konnte ihm ansehen, wie er darüber nachdachte, wie sein Kopf arbeitete. Er sah glatt durch sie hindurch, während er seinen Gedanken nachhing. Die Hyuuga gab ihm diese Zeit, vergewisserte sich gelegentlich, dass die kleinen Akademisten auch weiterhin brav und ohne Komplikationen ihrem Training nachgingen. Als die Kunoichi allerdings erwähnte, dass Yurei sicherlich bald für eine Mission auserkoren werden könnte, kam der Suna-Nin endgültig zurück in das Hier und Jetzt, ehe er sich doch glatt von der Bank erhob und somit wieder die wirklich ungeteilte Aufmerksamkeit der Hyuuga erhielt. Sie hatte ihre seichtes Lächeln aufgesetzt, blieb ruhig auf ihrem Platz sitzen, während sie nun zuhörte, zu welchem Schluss der Yagami nach diesem Gespräch gekommen war. Wie bereits erwähnt, Mari hatte in keinerlei Weise vorgehabt, den jungen Mann zu belehren, hätte ohnehin albern gewirkt, waren sie vom Alter nicht weit auseinander. Es hatte gereicht, dass sie schlicht ihre Beweggründe offenbart hatte, damit Yurei mit einer neuen Sicht an die Dinge herangehen konnte. Stumm nickte das Mädchen, als der Shinobi damit begann, eine Aussage darüber zu tätigen, dass er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen wollte. Es hörte sich überzogen an? Nein, nicht wirklich, wenn man den gesamten Zusammenhang des Gespräches betrachtete. Dass der Suna-Nin die restliche Aufgabe Mari alleine überlassen wollte, störte diese nicht sonderlich. Wie er richtig feststellte, war es ohnehin nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kinder verschwanden und es sah nicht danach aus, als würde noch irgendetwas Besonderes passieren. Da reichte es, wenn einer der beiden Genin hier noch eine kleine Weile saß und den Aufpasser spielte, die Zeit könnte sich die Braunhaarige sicherlich vertreiben. Die weißen Äuglein blinzelten allerdings überrascht, als der 14-Jährige aus der hervorgeholten Schriftrolle eine rote Blüte zauberte und diese der Hyuuga übergab. Zuerst stumm nahm sie das Geschenk entgegen, musterte es noch kurz – eindeutig kam diese Blume nicht aus dem Feuerreich, zumindest hatte Mari eine solche Pflanze hier noch nie gesehen. Immer noch schwieg das Mädchen, hatte sie nicht damit gerechnet, für ein paar Worte eine solche Anerkennung zu erhalten. Nicht nur das Angebot für ein offenes Ohr folgte, Yurei eröffnete Mari auch noch, dass er sie nicht nur als Kunoichi anerkannte, sondern auch ihrem Können als potenzielle Leiterin einer Mission vertraute. Ob dies ein schönes Gefühl auslöste? So gerne sich die 15-Jährige auch als professionell und nicht zu beeinflussen betitelte, dies war in dieser Art einfach nicht der Fall. Es freute sie sichtlich, dass eine gerade erst kennengelernte Person so von ihr dachte, sagte das nicht einiges aus? „Arigatou“, erwiderte die Braunhaarige zum Schluss endlich, ihre gehobenen Mundwinkel hatten sich gefestigt, wobei die weißen Seelenspiegel sich nicht von dem Kollegen abwandten. „Auch für das Angebot der Meinung eines Außenstehenden. Ich werde es im Hinterkopf behalten.“ Sie sah ihm noch nach, wie er nun seines Weges ging, machte jedoch keine Anstalten, ihm zu folgen. Es war ein interessantes Gespräch gewesen, sogar für beide Seiten, nicht nur für den Yagami. Mittlerweile war sich Mari recht sicher, dass der Suna-Nin vor seiner nächsten Mission nicht kneifen würde, doch wie er sich dort wohl anstellen würde? Nun, vermutlich würde die 15-Jährige dies nie erfahren, war es doch sehr unwahrscheinlich, dass gerade sie ein Teilnehmer von genau jenem Auftrag werden würde. Die weißen Seelenspiegel sahen auf die feuerrote Blüte hinab, noch einen Moment dachte sie darüber nach, dann atmete sie lautlos aus, schlug die Beine erneut übereinander und holte ihr Sudoku-Buch hervor. Noch ein wenig musste sie sich die Zeit vertreiben, bis auch sie diesen Ort verlassen würde. Mit dem Wissen, einen recht außergewöhnlichen Shinobi kennengelernt zu haben – mal sehen, wann sich ihre Wege erneut kreuzen würden.


[So, mit einer kleinen Verspätung. Wollte das nicht so in der Luft hängen lassen. Hat mir auch sehr viel Spaß gemacht mit dir zu schreiben :-)]
 

Yamasaru Souta

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Ein Brennen, das sich von den Schulterblättern bis hin zu den Armen erstreckte, die Bewegungen erschwerte. Dazu das Zittern, welches er mit aller Kraft zu unterdrücken versuchte. Doch das war nicht schlecht, viel eher war es genau das, was er wollte; erst in diesem Moment begann die tatsächliche Herausforderung, erst wenn er soweit ging, brachte es überhaupt etwas. Und ja: Erst jetzt machte es Spaß! Souta atmete tief ein. "Noch einer!" So zog er sich nach all den Malen, die er das bereits getan hatte, ein weiteres Mal den Ast hinauf, atmete dabei laut aus und stoppte erst, als er mit dem Kinn darüber war, hielt sich kurz dort oben. Erneut atmete er tief ein, ließ sich den gleichen Weg herunter. "Noch einer!", motivierte er sich innerlich, während eine Schweißperle sein Gesicht herunterrann. Diese ignorierend, denn eine Pause würde er bestimmt nicht machen, zog er sich wieder hoch, die Schultern dabei breit, die Arme weit nach außen aufgestellt. Sein Atmen wurde langsam zu einem Prusten, nach weiteren Wiederholungen stieß er schließlich Laute aus, über die sich Mädchen gerne lustig machten. Doch das war ihm egal, wie er dabei aussah oder klang war nicht von Bedeutung, er trainierte für sich selbst, hatte seine Umgebung vollkommen abgeschaltet, den Fokus auf sich selbst gelegt. Es ging nicht darum, den eigenen Körper zu stählern, vielmehr trainierte man den Geist. Wo das schwache Fleisch versagte, schaffte der Geist schließlich Unglaubliches. Heute sorgte er dafür, dass der Junge seinen bisherigen Rekord übertrumpfen konnte, doch das reichte ihm noch nicht. Inzwischen war er an dem Punkt angelangt, an dem sein Körper so stark brannte, dass ihm selbst der eisernste Wille keine Befehle mehr geben konnte. Deshalb schaukelte er mit den Beinen nach vorne, dann nach hinten, nahm den Schwung mit, um sich so nach oben zu befördern. Das wiederholte er noch ein Mal, ehe er das Bein über den Ast legte, um sich schließlich kurz auf diesem auszuruhen, dabei neuen Atem zu sammeln.
Viel Schweiß musste er sich nicht aus dem Gesicht wischen, war der Großteil angesichts der glänzenden Sonne doch längst eingetrocknet. Dass er sein Stirnband in die Hosentasche gesteckt hatte, war aufgrund der Hitze wohl nicht verwunderlich. Sein Mantel befand sich währenddessen an der Seite des großen Feldes, fein gefaltet auf der Bank, die vorher noch von Staub und Schmutz befreit worden war. Wo er sich gerade befand? Auf dem leersten und auch größten der vielen Trainingsfelder der Akademie. Ein großer Platz, stark an einen solchen erinnernd, auf dem man auch Ballsportarten hätte spielen können. Weder Trainingspuppen, an denen man den Nahkampf üben, noch Zielscheiben, mit denen man seine Fertigkeiten am Shuriken verbessern konnte. Lediglich ein paar Bäume, um sich hinter diesen zu verstecken, ansonsten nur der Dreck auf dem Boden und der Bach ein wenig weiter weg. Dieses Gelände erinnerte nicht nur stark daran, es war auch explizit dafür errichtet worden, den Kampf Mann gegen Mann zu üben. Souta erinnerte sich an viele Kämpfe, die er hier mit seinen Mitschülern ausgetragen hatte. Doch noch war es Vormittag und die Akademisten somit gelangweilt in ihren Klassenräumen - er hatte also den ganzen Platz für sich.
"Zeit, weiterzumachen!", sprach sich der Junge selbst zu, während er gerade wieder aufstand, um vom Ast zu springen. Beim Training war keine Zeit zum trödeln!
 
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Die Sonne stand hoch am Himmel und warf ihre mächtigen Lichtstrahlen auf die Erde, erfüllt von Hitze und Energie. Genau der richtige Tag und die richtige Zeit für ein Powertraining der harten Sorte, hatte der Kajiya doch die letzten Tage kaum Zeit gefunden seinen Tempel namens Körper aufzubauen und diesen ordentlich auszupowern. Das lag vor allem mal wieder daran, dass seine kräftigen Arme in der Schmiede benötigt wurden. Durch die gehäuften Aufträge in letzter Zeit musste auch viel Material beschafft werden. Dann wird von Morgens bis Abends geschmiedet und geschmiedet, bis die Glut irgendwann in der Dunkelheit der Nacht erlischt. Zugegeben, das Tragen der unendlich vielen Metallbarren bringt mit der Zeit ordentlich Muckis auf die Hauer, jedoch besteht der Körper aus weit mehr und Wichtigerem als ein paar dicken Armen. Wenn man dann auch noch von seiner Schwester genervt wird, die sich ein neues Kartenspiel zugelegt hat und dieses so lange spielen möchte, bis auch die letzte Karte vom Gebrauch zerfleddert ist, dann hat man wirklich kaum eine Chance einen körperlichen Ausgleich zu finden. Ein Kartenspiel mit abgebildeten Schweinen, bei dem es das Ziel ist, die Summe der Kringel in den Schweineschwänzen von der eigenen Karte und der, der nicht sichtbaren Karte des Gegenspielers richtig zu schätzen. Wer am ehesten richtig mit seiner Schätzung liegt, darf sein Schwein behalten und bekommt noch das seines Mitspielers. Das geht so lange, bis man alle zwanzig Schweine zusammen hat und zur "Ebersau" wird, welches auch den Titel des Spiels darstellt. Wer denkt sich denn bitte so einen Mist aus? Wenn man dieses Spiel satte neun mal hintereinander spielen musste, fängt man neben der Begleitung von Halluzinationen im Form von Kringeln am Hintern anderer Menschen zwangsläufig an, nach jedem mal weinerlich zu quieken und einen immensen Hunger auf Fleisch zu verspüren. Die momentan öde Arbeit in der Schmiede, das Verlangen nach einem richtigen Training und das grausame "Ebersau"-Spiel dürften zwar genug Gründe sein, um auf das meist einsame große Trainingsgelände zu flüchten, doch da war noch etwas anderes: Himitsus Vater. "Ich bin positiv von deiner Entwicklung überrascht Himitsu. Du scheinst endlich verstanden zu haben, wie ein Shinobi denken und leben sollte. Aber nur der Wille allein stark zu sein, macht dich noch nicht stark. Ein stählerner Geist verlangt einen stählernen Körper. Mit einem stabilen Schwert, dass aber stumpf ist, kämpft es sich schwer. Und ein scharfes Schwert, das leicht zerbricht ist genauso nutzlos. So wie ein Schwert Stabilität und Schärfe benötigt um eine gute Waffe zu sein, so brauchst du geistige und körperliche Stärke. Deine Fähigkeiten sind eines Kajiyas bei weitem noch nicht würdig. Mach mich stolz und entwickle dich weiter. Schärfe deine Klinge!" Wie eine Tonaufnahme spielten sich seine Worte immer wieder in Himitsus Kopf ab, während er Richtung Trainingsgelände lief. Er hatte recht, er musste besser werden, viel besser.

Es dauerte nicht lange, da kam er endlich an. Warum er sich gerade das leerste aller Trainingsfelder herausgesucht hatte, bei dem ihm keine Trainingsgeräte angeboten wurden? Himitsu trainierte einfach am liebsten für sich alleine. Hier war keiner der ihn ablenkte oder mit komischen Blicken begutachtete. Also was sagt das Programm? Der Fokus lag heute auf Taijutsu, sicherheitshalber hatte er aber noch ein paar Metallbarren mitgenommen, um anschließend noch etwas Ninjutsu trainieren zu können. Außerdem konnten sie ihm beim Training stark unterstützen. "Dann wollen wir mal aufbauen." Mit einem Fingerzeichen aktivierte der junge Kajiya das Kinzoku Henka und begann langsam Metall aus dem Boden zu ziehen. Er hoffte wirklich, dass er gerade kein wichtiges Metall aus dem Boden entzog, wie z.B Abwasserrohre oder sowas. Aber das Training war nun mal wichtig! Tatsächlich floss ein wenig Metall aus der Erde, dass er strecken konnte. So war in einigen Sekunden ein kleines Gerüst aufgebaut, dass super für Klimmzüge benutzt werden konnte. Zu guter letzt wurden zwei Metallbarren noch zu Hanteln geformt. "Das dürfte zum warm werden erstmal reichen." Vorher wollte sich der kreative Schmiedelehrling jedoch noch mal hinsetzen und sich innerlich ordentlich fürs heutige Training motivieren. Das machte er immer so und hatte das Gefühl, dass er dadurch bessere Erfolge erzielte, was das Durchhaltevermögen im Nachhinein betraf. Er musste nicht lange suchen, bis er eine Bank etwas abseits des Platzes fand. Aber etwas störte ihn. Da lag etwas drauf! Ein Kleidungsstück! Ein äußerst hässliches Kleidungsstück! Mit runzelnder Stirn faltete Himitsu den Mantel auseinander und sah sich nach der Person um, der das gehören könnte, doch auf den ersten Blick war niemand sichtbar. Das machte die Sache einfacher. Schwupps und schon war das Modeverbrechen beim anderen Müll auf dem Boden, sodass der junge Genin sich endlich auf die Bank legen und gen Himmel blicken konnte. "Ich will der allerbeste sein, wie keiner vor mir war. Ganz allein kämpf ich mit mir, ich kenne die Gefahr. Ich streife wenn nötig durch das ganze Land, um das zu finden, was mir Macht verleiht! Egal wie schwer mein Weg auch ist, ich nehme es in Kauf. Ich will den Platz, der mir gehört! Ich gebe niemals auf! Ehre! Ich schnapp sie mir! Ehre! In allem was ich auch tu! Mit Ehre verbessere ich die Welt! Ehre! Mein höchstes Gut! Ich vertrau auf meinen Mut! Ich lern von dir und die Welt von mir, Eeeeeehhreeee!" Mit dieser Adrenalin angereicherten Selbstmotivation sprang der Kajiya auf und hing sich an seine selbstgebastelte Klimmzugstange um sich immer wieder hoch zu ziehen und runterhängen zu lassen. "1...2...3...4...5...6...7..."
 

Yamasaru Souta

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Während Souta sich gerade aufrichtete, um mit seinem Training fortzufahren, dabei mit einem Bein ein wenig auf dem Ast herumwippte, erblickte er etwas in der Ferne. Zu Beginn blendete ihn das Sonnenlicht so stark, dass er lediglich einen verschwommenen, blauen Punkt ausmachen konnte, der sich langsam, durch die Büsche raschelnd und an den Bäumen vorbeilaufend, auf ihn zubewegte. Mit zugekniffenen Augen hielt er sich die Hand über die Stirn, um so für ein wenig Schatten und eine bessere Sicht zu sorgen. Erst wusste der Blondschopf nicht, was für einem Lebewesen er das verschommene Etwas zuordnen sollte, ehe er den Mund vor Staunen leicht öffnete und sich die Augen stark weiteten. War es.. konnte es... das musste er überprüfen! Mit der größtmöglichen Sorgfalt, die ihm in dieser Situation möglich war, musterte er den verschwommenen Fleck weiter, ehe sich der offene Mund zu einem breiten Lächeln verzog. Rot! Undzwar direkt auf seinem Kopf! "Das muss seine Zipfelmütze sein!", stellte der Junge überzeugt fest und kam deshalb zum einzig möglichen Schluss. Um wen es sich beim blauroten Fleck handelte? "Onkel Strumpf!" Leise, doch gleichzeitig in Euphorie, flüsterte er sich diesen Namen zu. "Das sind nur Fantasiewesen, Souta-baka...", "Du weißt schon, dass das fiktiv ist, ja?" und "Es gibt keine Strümpfe!" Alles lächerliche Aussagen, an die er nie geglaubt hatte und die er nun auch endlich widerlegen konnte! Erwartungsvoll sah er sich deshalb nach anderen Personen um, hatte angesichts des starken Sonnenlichts jedoch Probleme, eine blonde Schönheit in der Nähe ihres Onkels auszumachen.
Und als wäre die Enttäuschung, heute nicht auf Strumpfnina zu treffen, nicht bereits groß genug, stellte sich, während der blaue Fleck das Feld betrat, auch noch heraus, dass es sich nicht etwa um die weise Onkelfigur der Strümpfe, sondern lediglich um einen anderen Jungen handelte. Souta entwich ein lauter Seufzer, woraufhin sich sein rechter Mundwinkel leicht nach unten verzog. Das Blau? Das entstammte nicht nur dem langen Umhang, den er trotz der sengenden Hitze trug, sondern auch seinem Haar. Und das Rot? Bei diesem handelte es sich um ein Tattoo, welches sich im Gesicht des Jungen befand. Um ein ziemlich cooles noch dazu, wie der Blondschopf fand! Zwar war der Fremde keine beliebte Comicfigur, aber interessant sah er allemal aus! Gerade als Souta ihm zurufen wollte, fiel dem Blondschopf förmlich die Kinnlade herunter, als er dem Unbekannten dabei zusah, wie er erst einige Fingerzeichen formte und dann tatsächlich Metall aus der Erde zog, nur um daraus schließlich ein ganzes Gerüst zu erschaffen! "Boah", kommentierte er die Situation, nachdem er mit dem Staunen fertig war, "das muss ich auch lernen!"
Dass es sich bei ihm um einen Shinobi handeln musste, war selbst dem Blondschopf schnell klar, doch als so cool, wie er ihn sich eigentlich vorgestellt hatte, entpuppte er sich zu Soutas Leidwesen dann doch nicht. Er guckte erst leicht vorsichtig, als sich der Fremde seinem Mantel näherte, verfiel in einen leichten Schock, als er ihn entfaltete und dann schließlich in eine Starre, als er es tatsächlig wagte, Shugo in den Dreck zu werfen und dann auch noch die Dreistigkeit besaß, ein Lied über Ehre zu singen!
"Shugo!", rief er laut und mit sorgendem Unterton, bevor er mit beiden Fäusten voran rettend zur Hilfe sprang und sich auf dem staubigen Boden abrollte. Zwar wälzte er sich mit dem schwarzen Unterhemd, das abgesehen von seinen Armen und einem kleinen Ausschnitt seinen Oberkörper bedeckte, im Dreck, achtete jedoch penibel darauf, nicht auf seinem Mantel selbst zu landen, sondern die Knie etwas weiter außen zu positionieren. Alles durfte schmutzig werden, nur nicht Shugo selbst! "Alles klar bei dir?!", fragte er das Kleidungsstück sorgenvoll, hob es in die Luft und verbrachte einige Zeit damit, den ganzen Dreck aus ihm herauszuklopfen. "Es tut mir leid, ich hätte früher eingreifen sollen!" Bedauern und Enttäuschung darüber, ihn nicht vor diesem Angriff beschützt zu haben, schwangen in seiner Stimme mit. Der Mantel war dem Jungen heilig, ihn einfach so herumwerfen zu lassen, glich ihm gegenüber deshalb fast schon einem Verrat. Shugo hustete erst leicht, "Bitte nicht so fest!" "Oh, oh, tschuldigung! Das war keine Absicht!"
Und als er schließlich fertig war, richtete sich der Genin auf, warf dem Shinobi einen unglaublich wütenden, nahezu schon hasserfüllten Blick zu und ging zurück zum Baum, von dem er kam. Erneut nahm er sich die Zeit, seinen Mantel fein säuberlich zu falten und ihn dann auf einen möglichst sauberen Stein zu legen, denn das hatte eindeutig Priorität. Die Aufgabe eines Helden war es zwar auch, sich um die Bösen zu kümmern, doch um das zu tun, musste man erst die Schwachen, die es zu beschützen galt, in Sicherheit bringen. Einfach nur den Schurken besiegen und sich dabei nicht um seine Opfer kümmern? Das war unverantwortlich, hatte nichts ehrenvolles, gar heldenhaftes an sich! Genauso unverantwortlich wäre es auch, ihn einfach so davonkommen zu lassen. So ging der Junge wieder auf den Fremden zu, behielt seinen ernsten Blick dabei bei, spannte seine Arme an, schnaubte leicht vor Wut und hob dann einen Arm, um auf ihn zu zeigen. "Du bist ein Shinobi, oder? Also kannst du kämpfen! Entweder du entschuldigst dich dafür, meinen Mantel angegriffen zu haben oder wir klären unser Problem hier, wie Shinobi ihre Probleme nun mal klären!" Nicht nur wollte Souta, dass der Blauschopf seinen Fehler einsah, sondern gleichzeitig ging es hier auch um seine Ehre, die er nicht einfach mit den Füßen treten ließ und die Gerechtigkeit, der genüge getan werden musste. Dass er ein wenig überempfindlich reagierte, weil es sich um Shugo handelte, das eine Kleidungsstück, die eine Person, die er über alles stellte, wollte er sich dabei nicht so ganz eingestehen.
 
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