Hyuuga Mari
Chuunin
Noch einmal gönnte sich Mari einen kurzen Blick in Richtung der beiden schlafenden Wächterinnen, musste sich erneut zusammenreißen, um sich nicht innerlich über diese Arbeitseinstellung aufzuregen oder die beiden älteren Damen dezent darauf hinzuweisen, dass Shinobi wie sie nicht gebraucht waren. Sie hatten höchstwahrscheinlich einen höheren Rang? Egal. Solange die Hyuuga es richtig verpackte, hätte das nicht einmal als respektlos eingestuft werden können. Außerdem war sie auf keiner Mission, während jener sie einer der beiden schlafenden Wächterinnen unterstellt war. Wäre auch noch schöner, das Mädchen hoffte nur, dass dies niemals geschehen würde, denn dann könnte sie die Leitung des Auftrages kaum ernst nehmen. Innerlich seufzte sie, riss sich endgültig vom Wachposten los und sah einfach nur über den Platz, hielt trotz der frühen Uhrzeit stoisch die Augen offen und spähte nach (sehr) langen schwarzen Haaren an einem Männerkopf, der sich eventuell auf dem Platz vor dem Westtor befand. Hatte hier in Shiro ja nicht gerade jeder zweite Kerl. Doch bisher nichts zu finden, gut, die Kunoichi war auch wie fast immer zu früh am Treffpunkt aufgetaucht, um die Gefahr zu umgehen, eine peinliche Verspätung entschuldigen zu müssen. Sie wartete demnach noch ein paar Minuten, inspizierte gelegentlich die Wetterlage – Wolken, noch immer – und setzte ein Lächeln auf, als der Suna-Nin tatsächlich wieder pünktlich auf der Bildfläche erschien. Er sah aus wie immer, außer.. hatte er abgenommen? Vielleicht bildete sie sich das ja nur ein... „Ohayo, Tatsumaki-kun“ Er verbeugte sich und man hätte davon ausgehen können, dass die gelegentlich etwas hochnäsige Hyuuga dies mit einem Nicken abschrieb – allerdings war dem nicht so. Auch sie löste sich von der Mauer hinter sich und deutete eine leichte Verbeugung an, denn egal ob sie erneut als Leiterin tätig sein würde, sie sah den Schwarzhaarigen mittlerweile als gleichgestellten Kollegen an, dem somit Respekt gezollt werden sollte. Oft genug hatte er bewiesen, dass er ein kluges Köpfchen und eine Bereicherung für ein Team sein konnte, wenn es denn darauf ankam. In Ordnung, bisher hatte es noch keine wirklich äußerst gefährlichen Situationen gegeben, wo dies auf Herz und Nieren geprüft hatte werden können, doch der bisherige Eindruck sprach dafür. Beispielsweise im Windreich. Auch er trug kein Stirnband, sehr schön, eigentlich hatte die Information, dass sich die beiden Ninja nicht offen als solche auszeichnen sollten, auch deutlich in dem Brief gestanden, den beide erhalten hatten, aber man wusste ja nie. Lustigerweise hatte Mari zu Beginn dieses Auftrages nicht einmal mehr die Unterlagen großartig durchsehen müssen, denn welche Missionen und kleinere Aufträge Hei bisher in seiner Ninjalaufbahn mit welchen Leistungen erfüllt hatte, wusste sie entweder aus eigener Hand – in den meisten Fällen – oder hatte es bereits vor der letzten Mission lesen können. Wichtigster Punkt war eigentlich, dass er bisher keine Misserfolge zu verschreiben hatte. Das sollte nach Möglichkeit auch so bleiben. „Hm..“ Träume? Nein, gut hatten die nicht sein können, denn andernfalls würde die 15-Jährige nun nicht daran denken, wie aufgeschreckt sie diesen Morgen in ihrem Bett gesessen hätte. Dumm nur, dass ihr Hirn nicht mehr alle Einzelheiten ihrer nächtlichen Vorstellung wusste – oder vielleicht gut so – sondern nur noch einzelne Bilder in ihrer Erinnerung geweckt wurden. Lauter ausgestopfte Hunde... eine böse lachende Yamada-san... und irgendetwas mit dem Tatsumaki war auch noch gewesen. Sie wusste, dass auch mit ihm etwas nicht gestimmt hatte, aber die genauen Details blieben aus. Die Mundwinkel wurden leicht angehoben, der Kopf neigte sich etwas, während die Arme wieder hinter den Rücken wanderten. „Ich würde sagen, dass es ausreicht, damit ich fit genug für den Auftrag bin. Und an einen Traum kann ich mich nicht erinnern.“ Stimme zwar nur zur Hälfte, aber dem jungen Mann ein paar zusammenhanglose Bilder an den Kopf zu werfen, die zudem mit der Hausfrau des Grauens zu tun hatten, war nun wirklich nicht wichtig, vor allen Dingen für die kommende Eskorte. „Du siehst noch etwas mitgenommen aus, wenn meine Augen sich nicht täuschen“ Byakugan, sehr witzig. „Aber es freut mich zu hören, dass es dir besser geht. Nach den Geschehnissen bei Yamada-san sahst du ja alles andere als gut aus. Habe ehrlich gesagt damit gerechnet, dass mir ein anderes Teammitglied zugeteilt werden würde, da du aufgrund der Folgen deiner Krankheit noch nicht teilnehmen kannst.“ Aber die Hyuuga war alles andere als unzufrieden darüber, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt worden waren. Lieber ging sie mit einem Menschen auf eine Mission, den sie einschätzen und dessen grobe Fähigkeiten – wie gedacht wurde – sie bereits kannte, anstatt mit einer völlig unbekannten Person, vielleicht hyperaktiv, faul oder allgemein zu nichts zu gebrauchen. Da war der Schwarzhaarige das eindeutig bessere Los.
Huch. Beiläufig strich die junge Kunoichi mit dem Finger über ihre Wange, nur um wahrzunehmen, dass der Himmel es sich anders überlegt hatte und anstatt des vorhergesagten Sonnenscheins nun tatsächlich die Richtung eines Regenschauers einschlug. Wenn es beim Nieselregen blieb, war das halb so schlimm. Sollte es mehr werden.. würde Kusagakure durchnässt betreten werden. Gut, dass Mari dazugelernt hatte und ein dickeres Oberteil als sonst trug. Eine Mission war eben immer noch etwas anderes als ein kleiner Job innerhalb Jôseis. Aber Moment, nicht aus dem Konzept bringen lassen, als Leiterin musste die Braunhaarige nun zu aller erst die ihr bekannten Informationen mit dem Kollegen teilen, was zwar sicherlich nicht viel mehr war als das, was er wusste, aber das gehörte pro forma einfach dazu. „Die Verwaltung scheint mit dem Verlauf und dem Ergebnis unserer letzten Mission zufrieden gewesen sein. Gewisse nicht wichtige Details habe ich im Bericht jedoch auch ausgelassen.“ Sie lächelte unschuldig, was sich sowohl auf die Sache mit den Cowboys, als auch den Geschehnissen während der ersten Nacht in der Oasenstadt bezog. Man musste ja nicht immer alle Karten offen auf den Tisch legen. „Doch, es ist gut. Und die Prinzessin hat niemanden angeheuert und auch ihr Vater, der eigentliche Auftraggeber, hat nicht explizit auf zwei Shinobi bestanden. Das wurde viel eher von der Verwaltung so entschieden. Es wird mit keinem Überfall mit Ninjas gerechnet, daher ging man wohl davon aus, dass zwei Shinobi mit der Erfahrung von uns beiden ausreichen, um notfalls ein paar simple Banditen abzuwehren. Außerdem scheint das Dorf zurzeit wenig freie Ninja zur Verfügung zu haben, weshalb sie einsparen müssen, um der großen Nachfrage nachzukommen.“ Sie nickte für sich selbst, verlagerte das Gewicht von einem auf das andere Bein und zuckte mit den Schultern. Konnte man nichts dran ändern. „Was die Aufgabenstellung an sich angeht, keine Ahnung, was genau du bereits weißt. Wir sollen nach Kusagakure reisen und dort einen gewissen Nobunaga Shin treffen. Wieder eine reiche und recht bekannte Nummer, so wie Shinsou-san, aber um ehrlich zu sein.. mir sagt der Name nichts.“ Als hätte sich die Kunoichi auch jemals mit irgendwelchen Händlern aus einem Land beschäftigt, das nicht einmal ihrem Verbund angehörte. „Dort sollen wir uns der Eskorte seiner Tochter annehmen, zusammen mit ein paar wertvollen Geschenken, die mitgeschickt werden. Die haben wohl eine Heirat zwischen ihr und irgendeinem Kerl aus Iwagakure angeleiert, die in den nächsten Tagen im Erdreich stattfinden soll. Nobunaga-san hofft auf eine reibungslose Reise, weshalb wir unsere Identität als Shinobi nicht direkt offenbaren sollen. Wir reisen ins Erdreich, ein Land, das dem Shiroverbund feindlich gegenübersteht, deshalb sollen keine Angriffe provoziert werden. Ach und die Verwaltung betonte die Wichtigkeit dieses Auftrages, da die erfolgreiche Ausführung sich positiv auf das Verhältnis zwischen Kusa und dem Shiroverbund auswirken könnte. Schließlich hat sich Nobunaga-san bewusst dafür entschieden, keine Ninja aus Sora zu engagieren, weshalb dies als gute Chance angesehen wird.“ Endlich löste die Hyuuga die Verschränkung der Arme hinter ihrem Rücken, nahm nur beiläufig wahr, dass der Nieselregen eingesetzt hatte, und legte eine Hand ans Kinn. Soweit sie wusste, war kein weiterer Hintergedanke bei der Auswahl der Ninja gewesen. Zumindest war ihr nichts dergleichen mitgeteilt worden.
Huch. Beiläufig strich die junge Kunoichi mit dem Finger über ihre Wange, nur um wahrzunehmen, dass der Himmel es sich anders überlegt hatte und anstatt des vorhergesagten Sonnenscheins nun tatsächlich die Richtung eines Regenschauers einschlug. Wenn es beim Nieselregen blieb, war das halb so schlimm. Sollte es mehr werden.. würde Kusagakure durchnässt betreten werden. Gut, dass Mari dazugelernt hatte und ein dickeres Oberteil als sonst trug. Eine Mission war eben immer noch etwas anderes als ein kleiner Job innerhalb Jôseis. Aber Moment, nicht aus dem Konzept bringen lassen, als Leiterin musste die Braunhaarige nun zu aller erst die ihr bekannten Informationen mit dem Kollegen teilen, was zwar sicherlich nicht viel mehr war als das, was er wusste, aber das gehörte pro forma einfach dazu. „Die Verwaltung scheint mit dem Verlauf und dem Ergebnis unserer letzten Mission zufrieden gewesen sein. Gewisse nicht wichtige Details habe ich im Bericht jedoch auch ausgelassen.“ Sie lächelte unschuldig, was sich sowohl auf die Sache mit den Cowboys, als auch den Geschehnissen während der ersten Nacht in der Oasenstadt bezog. Man musste ja nicht immer alle Karten offen auf den Tisch legen. „Doch, es ist gut. Und die Prinzessin hat niemanden angeheuert und auch ihr Vater, der eigentliche Auftraggeber, hat nicht explizit auf zwei Shinobi bestanden. Das wurde viel eher von der Verwaltung so entschieden. Es wird mit keinem Überfall mit Ninjas gerechnet, daher ging man wohl davon aus, dass zwei Shinobi mit der Erfahrung von uns beiden ausreichen, um notfalls ein paar simple Banditen abzuwehren. Außerdem scheint das Dorf zurzeit wenig freie Ninja zur Verfügung zu haben, weshalb sie einsparen müssen, um der großen Nachfrage nachzukommen.“ Sie nickte für sich selbst, verlagerte das Gewicht von einem auf das andere Bein und zuckte mit den Schultern. Konnte man nichts dran ändern. „Was die Aufgabenstellung an sich angeht, keine Ahnung, was genau du bereits weißt. Wir sollen nach Kusagakure reisen und dort einen gewissen Nobunaga Shin treffen. Wieder eine reiche und recht bekannte Nummer, so wie Shinsou-san, aber um ehrlich zu sein.. mir sagt der Name nichts.“ Als hätte sich die Kunoichi auch jemals mit irgendwelchen Händlern aus einem Land beschäftigt, das nicht einmal ihrem Verbund angehörte. „Dort sollen wir uns der Eskorte seiner Tochter annehmen, zusammen mit ein paar wertvollen Geschenken, die mitgeschickt werden. Die haben wohl eine Heirat zwischen ihr und irgendeinem Kerl aus Iwagakure angeleiert, die in den nächsten Tagen im Erdreich stattfinden soll. Nobunaga-san hofft auf eine reibungslose Reise, weshalb wir unsere Identität als Shinobi nicht direkt offenbaren sollen. Wir reisen ins Erdreich, ein Land, das dem Shiroverbund feindlich gegenübersteht, deshalb sollen keine Angriffe provoziert werden. Ach und die Verwaltung betonte die Wichtigkeit dieses Auftrages, da die erfolgreiche Ausführung sich positiv auf das Verhältnis zwischen Kusa und dem Shiroverbund auswirken könnte. Schließlich hat sich Nobunaga-san bewusst dafür entschieden, keine Ninja aus Sora zu engagieren, weshalb dies als gute Chance angesehen wird.“ Endlich löste die Hyuuga die Verschränkung der Arme hinter ihrem Rücken, nahm nur beiläufig wahr, dass der Nieselregen eingesetzt hatte, und legte eine Hand ans Kinn. Soweit sie wusste, war kein weiterer Hintergedanke bei der Auswahl der Ninja gewesen. Zumindest war ihr nichts dergleichen mitgeteilt worden.