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Festival des Goldenen Drachen

Misumi Kimihiro

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Mit straffem Schritt näherte sich die Gruppe der Bühne, um die herum noch immer einiges an Aufruhr herrschte. Versprengte Milizen versuchten zwar so etwas wie Ordnung in das triste Chaos zu bringen, doch letzten Endes sah man nichts weiter als gerüstete Frischlinge, die planlos versuchten, sich um geschockte Festivalbesucher zu kümmern.
Kimihiro stieß ein unglückliches Schnauben aus, während er hinter Itoe her stapfte. Diese Einschätzung der Lage klang selbst in seinem noch immer etwas zerrütteten Geist doch um einiges zu hochnäsig. Wer war er, dass er die Bemühungen der Soldaten so herabwürdigte? Sicherlich versuchten sie alle auch nur, ihren Job zu machen, und wenn sie dabei wegen den Geschehnissen des Tages mental nicht recht dazu in der Lage waren… wer konnte ihnen das reinen Gewissens verübeln? Genau dasselbe hatte Kimihiro jedoch auch mit Arachino gemacht, hatte ihm vorgeworfen, seine Pflichten zu vernachlässigen, völlig fehl am Platz zu sein. Seine Worte gingen ihm im Kopf herum, und womöglich hätte der Künstler unter normalen Umständen in diesem Moment Schuldgefühle verspürt.
Bilder einer schmutzigen Leichenhalle, in der ein von Gicht geplagter Greis leblose Körper achtlos und nur sporadisch untersuchte, blockten solcherlei Gefühle jedoch. Yakusoku war wahrlich ein Musterbeispiel dafür gewesen, was alles passieren konnte, wenn genau die Leute in ihrer Funktion versagten, die für Recht und Ordnung zuständig waren. Ob aus Überforderung, Desinteresse, Angst oder reiner Unfähigkeit war dabei egal, denn letzten Endes lief es immer auf’s Gleiche hinaus: Eine Spirale nach unten. Arbeit bleibt liegen, häuft sich auf, und dann, wenn endlich jemand Richtiges die Stellung übernahm, war der Schaden schon nicht mehr auszumerzen.
Unglücklich schüttelte der Künstler den Kopf. Arachino hatte seine Käfer losgeschickt und war nun wieder einigermaßen bei Verstand. Mehr zählte für den Moment nicht. Um sich abzulenken, wechselte Kimihiro noch einmal durch die Blickwinkel seiner Vögel. Ein wenig Chakra, ein paar Tropfen, und seine Sicht verschwamm, löste sich von seinem Körper, und glitt auf leisen Schwingen nach oben, höher und höher, bis das Festival weit unter ihm lag.
Leider nutzte die Höhe allein nichts. Ja, er konnte einen Großteil des Festes überblicken, konnte sogar die Grenzen der Stadt erahnen, doch zu welchem Preis? Schwarze Ameisen drängten sich durch schmale, kaum sichtbare Linien, die in Wahrheit breite Straßen waren. Die Aussicht insgesamt war zwar grandios, doch ihrer Mission würde das nichts nutzen.
Ein stummer Befehl, und die fünf Vögel glitten wieder hinab. Einen ersten Eindruck über das Gebiet hatte sich Kimihiro machen können, also war es Zeit für Schritt Zwei. Der kleine Schwarm verteilte sich in Sternenform um seinen Schöpfer, der erdgebunden ihre Bewegungen verfolgte. Einer zog gen Süden, einer nach Norden, einer nach Westen, einer nach Osten. Der letzte begann dagegen, einen weiten Kreis über den Köpfen der Gruppe zu ziehen. Sicher würde diese Verteilung nichts nützen, wenn man anderen Ende des Festes jemand überfallen wurde, doch eine volle Überwachung des Festgeländes war mit den momentanen Ressourcen sowieso utopisch. Käfer hin, weiße Augen her, das Gebiet war schlichtweg viel zu groß. Etwas anderes, als sich vorübergehend ganz auf die Umgebung ihrer Gruppe zu konzentrieren, blieb ihnen somit kaum übrig. Und genau dafür war die Viererformation hervorragend geeignet: Wenn die kleine Gruppe Shinobi zum Beispiel angegriffen wurde, so würde es der zentrale Vogel sehen und die Verfolgung aufnehmen können, und egal wohin die Zielperson daraufhin flüchten würde, es gab mindestens einen weiteren Vogel, dem er fast vor den Schnabel lief.
Wieder im Hier und Jetzt verankert schritt Kimihiro mit festem Gang hinter Itoe die Bühne hinauf. Tatsächlich war die Ablenkung erfolgreich gewesen, doch sie sollte nicht lange währen, denn als sich der Künstler den Ort des Geschehens betrachtete, bot sich ihm ein Bild der völligen Inkompetenz: Schlümpfe mit nassen Mopps und Schwämmen, die Beweismaterial zerstörten, während die örtlichen Sicherheitskräfte keine zwei Schritte entfernt Däumchen drehten! Normalerweise war Kimihiro kein Freund von dieser ungesunden Angewohnheit, doch der Anblick ließ ihn grimmig mit den Zähnen knirschen. Musste es tatsächlich ein zweites Yakusoku geben? War das wirklich nötig?
Nachdem er sich ebenso wie seine Kollegin seinen Stirnschutz umgebunden hatte – untypisch für ihn direkt über die Augen, wie das Symbol traditionsgemäß getragen wurde – baute sich Kimihiro mit vor der Brust verschränkten Armen hinter Itoe auf, während diese sich an die örtliche Karikatur eines Sicherheitsmannes wandte. Dabei straffte Kimihiro ernst die Schultern, drückte den Rücken durch, und versuchte alles aus seiner Größe herauszuholen.
Es war gut, dass die Hyuuga in diesem Moment das Reden übernahm, denn der Künstler war sich selbst nicht ganz sicher, was er an ihrer statt getan hätte. Sicherlich hätte es deutlich weniger mit Diplomatie zu tun gehabt.
 
M

Mameha Junko

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Bevor man in dem Bestreben der Hyuuga weitermacht, ist es dem Verfasser dieses Beitrages wichtig, eine Geschichte zu erzählen. Dies ist die Geschichte des Wachmannes Yoshiro.
Als er klein war, wurde Yoshiro häufig von den anderen Kindern gehänselt und verprügelt, weil er kleiner und schmächtiger im Wuchs war und darüber hinaus auch noch in seinen nicht vorhandenen Kinderbart nuschelte, was die anderen Kinder davon überzeugte, er müsse von schwachem Verstand sein. Dabei war dies nicht der Fall; Yoshiro pflegt selbst jetzt im Erwachsenenalter noch in die Sterne zu schauen und sich via Astrologie darüber zu informieren. Er hatte Kenntnis vieler Sternbilder und hatte sogar bereits einen Kometen mit seinem kleinen Fernrohr entdeckt, worauf er sehr stolz war. Er war auch in der Lage, große Entfernungen akkurat abzuschätzen und konnte gut mit Zahlen umgehen, was dafür sorgte, dass er im Kopfrechnen schneller war als andere Menschen in den Taschenrechner tippen konnten. Dies hatte seinen Ursprung auch darin, dass die Eltern des jungen Yoshiro sehr arm waren und er gar keinen Taschenrechner zur Verfügung hatte, während seine Kleidung häufig als abgerissen bezeichnet werden konnte, was den Spott in der Schule nur noch verstärkte. Des Abends saß der kleine Yoshiro häufig auf einer Wiese und sah zu den Sternen, sich wünschend, er wäre eine Sternschnuppe am Himmelszelt.
Eines Abends setzte sich Shogo Koji zu ihm. Das Gespräch zwischen dem alten Mann und dem jungen Knaben dauerte Stunden, aber als sie aufstanden, wünschte sich Yoshiro nicht länger, eine Sternschnuppe zu sein; nach all den Geschichten, die ihm Shogo Koji erzählt hatte, wollte er sich beweisen und Spott und Hohn zum Trotz ein Ritter für die Gerechtigkeit werden, der dafür sorgte, dass die Schwachen – so wie er – nicht länger unterdrückt wurden.
Als er heranwuchs, wurde der idealistische Blick ein wenig verklärter, aber immer noch sah Yoshiro das Gespräch unter den Sternen mit Shogo Koji als inspirierend an. Als er in der Pubertät also zu einem kräftigen, großen Jungen mit breiten Schultern heranwuchs, hielt er sich an den Edelmut, den Koji ihn gelehrt hatte und sorte lieber dafür, dass Kleinere und Jüngere als er nicht eingeschüchtert wurden, so wie er es tat. Er machte sich einen Namen als Schwierigkeit unter den Lehrern, gefürchtet unter den typischen Schulprüglern und gemocht und geliebt von den Opfern der zweiten Gruppe. Als er Stadtwache wurde, war Yoshiro zufrieden; so konnte er seiner Bestimmung nachgehen, glaubte er. Er schaute immer noch gerne zu den Sternen, aber letztendlich war Yoshiro anspruchslos und vollkommen damit zufrieden, seine Pflicht zu erledigen. Er hatte eine nicht besonders hübsche, dafür umso liebenswürdigere Frau geheiratet und mittlerweile einen Sohn, der die Leidenschaft für die Sterne mit seinem Vater teilte. Sie waren heute in der Menge gewesen und Yoshiro war außerordentlich besorgt, dass beiden etwas passiert sein könnte. Und dennoch stand er hier Wache und versuchte, keinen Trübsal zu blasen, weil die Inspiration und der Ritter seiner Kindheit sich gerade selbst getötet hatte.
Und dieser nuschelnde Ritter der Rechtschaffenheit und Güte im Kostüm einer einfachen Stadtwache sah zu, wie ein fünfzehnjähriges Mädchen sich gerade das Stirnband eines Ninjas umband und verlangte, dass man ihr gefälligst bei den Ermittlungen half, während ihre Kollegen finster im Hintergrund lauerten. Yoshiro stieß die Sache unangenehm auf – am liebsten hätte er sich in eine Ecke verkrochen und einige wenige männliche Tränen um Shogo Koji vergossen, danach seine Frau und seinen Sohn gedrückt und sich den Tag über frei genommen, um die ganze Nacht die Sterne zu betrachten und seinem kleinen Sohn von dem alten Mann und seiner ganz eigenen Tapferkeit und Weisheit zu erzählen. Er fühlte sich unangenehm an die Schuljungs aus seiner Kindheit erinnert, als dieses junge Ding sich vor ihm aufbaute, zwang sich aber selbst, zivilisiert zu bleiben.
„´N andr’es jung’s Mädch’n spricht grad’ mit ihnen.“, nuschelte er vor sich hin und musste sich zwingen, nicht ärgerlich zu werden. Das Mädchen mit diesen seltsamen weißen Augen erledigte nur seine Arbeit, genau wie er, der Wachmann, der unwichtige. Das gab den Shinobi aber noch lange kein Recht, sich hier wie die Könige der Welt aufzuführen, so zumindest Yoshiros Meinung, der auch noch nicht ganz angetan davon war, dieses merkwürdige silberhaarige junge Mädchen beobachtet zu haben, während es nach genau den Dingen, die die weißäugige Dame da verlangte, ebenfalls zusammen mit einer Besprechung des Rats kommandiert hatte. Aber letztendlich siegte die Vernunft bei ihm zusammen mit der Trauer, sodass er sich entschied, der Shinobi da nicht weiter im Weg zu stehen. Es machte keinen Sinn, einen Drachen zu ärgern, so zumindest Yoshiros Meinung, auch wenn es ihm nicht so recht schmeckte, vor einer Fünfzehnjährigen zu katzbuckeln.
„Meine Mein’ng, Frollein: Koji-s’ma hätt’ des nie g’macht.“ Für einen Moment schien tatsächlich die tiefe Trauer durch, die der Wachmann empfand, als er sich (ungefragt) dazu äußerte. Zugleich wallte aber auch kalte Wut in ihm auf, die er gedachte, eben NICHT an dem Fräulein vor ihm auszulassen. Dann wäre er ja nicht besser als seine bösartigen Klassenkameraden von damals gewesen.
„´S wär nich’ passiert, wenn d’e Shinobi richt’g aufg’passt hätt’n.“ Nur seine zwei Pennies zu der ganzen Misere. Im Ernst, ein lebenslustiger Mensch wie Shogo Koji brachte sich selbst nicht einfach so um; dafür kannte ihn Yoshiro zu gut. Er versuchte wirklich, diese Einschätzung nicht wie einen Vorwurf klingen zu lassen, was aber nichts daran änderte, dass es ein schmerzlicher Vorwurf war.
Arachino indes durfte sich darüber freuen, dass seine Käfer sich langsam in der Stadt ausbreiteten. Sie hatten tatsächlich schon vier größere Chakravorräte gefunden und sich unauffällig in der Kleidung versteckt. Einer dieser Chakraansammlungen bewegte sich gerade im Rathaus, eine andere war ganz in der Nähe, zwei bewegten sich von dem Geschehen weg. Wer es war und wie sich das äußerte – nun, das müsste Arachino per pedos mobiles herausfinden. Gleichzeitig stellte er fest, dass sich die Bevölkerung relativ zivilisiert und eher traurig als aufgeregt verhielt. Man zog sich einfach bedrückt zurück, um in Ruhe um ein Mitglied der Gemeinde zu trauern.
Falls sich Kimihiro die Mühe machte, durch die Augen seiner Tierchen zu schauen, dann würde er eine schattenhafte, vermummte Gestalt eines Shinobis entdecken, der gerade in ein Haus einbrach. Falls er denn schaute, nicht wahr? Das war übrigens eine der Chakraquellen, auf dem sich ein Käfer Arachinos niedergelassen hatte.
 
A

Aburame Arachino

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So, man hatte den Körper weggeschafft, das erleichterte es Chin doch extrem hier zu sein. Auch wenn er es nicht verstand. Bei einem mord könnte er ja verstehen, dass es wohl eine Angelegenheit der Shinobi werden könnte, aber warum ein Selbstmord dies zu erfordern schien, das überstieg sein verständnis. Sicher, schön war es nicht und Gründe gab es mit ziemlicher Sicherheit, niemand ging diesen Schritt ohne Gründe aber war das nicht eher die Sache der Angehörigen? Eventuell von einem Detektiv? Oder rechneten die anderen damit, dass er zu diesem Schritt gezwungen wurde? Das war ihm alles irgendwie unklar, was würde Itoe wohl tun, wenn sie erst einmal hand an seine Sachen gelegt hatte, eventuell einen Abschiedsbrief gefunden hatte, der bestätigen würde, dass er Probleme hatte, mit denen er nicht klar kam... Dann wäre die Sache wohl gegessen. Und wenn nicht... Na ja, er war selber Ninja, er wusste durchaus, dass es Mittel und Wege gab, jemanden in eine Solche Tat zu treiben... Dann müsste aber ein ninja seine Hand im Spiel haben. Und Chin hatte auch schon eine bestimmte Person in Verdacht.

Der Schwarm von kleinen schwarzen Insekten hatte sich inzwischen auf dem ganzen Gelände verteilt, es gab keinen Stand, an dem nicht mindestens ein knappes dutzend dieser kleinen schwarzen Punkte hingen. Ihren Augen entging nichts, ihren Sinnen blieb kein starkes Chakra in der nähe verborgen. So war es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis sie Opfer fanden, die genau der Beschreibung ihres Auftraggebers entsprachen: Körper mit sehr viel und sehr starkem Chakra. Die Arbeitsteilung der kleinen Insekten war kollektiv geregelt und daher sehr schnell auszuführen. drei Stück stürzten sich auf die Quelle, hafteten sich an die Hose, das Oberteil, die Schulter... während ein weiteres Mitglied des Staates sich zurück zur Heimat machte: Dem Wirt Arachino. So dauerte es nicht lange, bis vier ausgesandte Käfer zu ihrem Meister zurückfanden.

Auf seiner Handfläche lies Chin seine kleinen Boten landen, bevor er ihnen die Informationen entlockte, die sie mit sich trugen. Alle vier stammten also von einer Gruppe, die fündig geworden war. Vier? Natürlich... sie waren hier nicht die einzigen Ninjas, das war schon klar. jetzt blieb nur zu hoffen, dass eine der Spähergruppen auch wirklich den richtigen gefunden hatte. Wer war überhaupt "Der Richtige"? Na ja, das würde man schon bald klären, aber jetzt musste erst einmal Itoe ihre Sehstärke beweisen.
"Itoe!" fing er an, während er sich von hinten näherte. "könntest du uns kurz mal deine Augen leihen? Vier Käfer sind zurückgekehrt. Ich habe sie erst einmal auf ungewöhnlich starke Chakraquellen gesetzt, weil ich irgendwie das Gefühl habe, unser Gesprächspartner von vorhin könnte etwas über die Gründe dieses... na ja... Zwischenfalls wissen. Würdes du mal eben..." Er hielt die Handfläche auf und die Käfer flogen wieder. richteten sich um Itoe herum aus, genau in die Richtung, in der ihre Freunde sich befanden. "Ja, in diese Richtungen gucken. ich kann dir leider nicht sagen, wie weit, aber ich denke, du wirst die richtigen Personen schon erkennen..."
 
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Misumi Kimihiro

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*Ein anderes Mädchen?*
Aufmerksam, die Arme vor der Brust verschränkt, musterte Kimihiro den simplen Wachmann, den Itoe angesprochen hatte. Insgesamt machte der Kerl zwar nicht den Eindruck, als würde er dem ungleichen Trio bei den Ermittlungen helfen können, doch die Erwähnung eines anderen Mädchens beantwortete zumindest einmal eine von zahlreichen Fragen: Wo sich Junko herumtrieb.
Ungeduldig begann der Künstler, mit den Fingern seiner rechten Hand auf dem linken Oberarm herum zu trommeln. Junko war schon hier, hatte einen Vorsprung, und das nur weil sie sich von ihren unnützen Kollegen losgesagt hatte. Statt sich um sie zu kümmern hatte sie sich alleine auf den Weg gemacht, um die Märtyrerin zu spielen und all die Aufgaben, die nach dem „Selbstmord“ vor den Shinobi lagen, allein zu lösen, während Itoe, Arachino und auch Kimihiro eine Pause einlegen sollten.
Beim Gedanken daran legten seine Finger in ihrer Bewegung einen gehörigen Zahn zu.
Den Blick noch immer auf den Wachmann geheftet war sich Kimihiro deutlich darüber im Klaren, dass er sicherlich keinen freundlichen Eindruck machte – und das war schließlich auch richtig so. Nur weil klein Milizenmännlein eine Frage beantwortet hatte hieß das nicht, dass es sich mit weiteren Worten beliebig viel Zeit lassen konnte. Trotzallem dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis aus dem Aushilfssheriff das nächste Quäntchen Information sickerte. Und was für ein nützliches noch dazu! Ja, die Einschätzung des Wachmanns bezüglich der geistigen Verfassung Kojis war wahrlich Gold wert!
Eine Veränderung im Gesicht des Wächters ließ Kimihiro innehalten. Wo er vorher unterdrückte Wut und Gereiztheit zu erkennen geglaubt hatte, lag nun waschechte Trauer. Dieser Anblick ließ augenblicklich einen Großteil der Ungeduld des Künstlers verpuffen.
*Letztendlich machen sie wohl doch auch einfach nur ihren Job. Und… es ist immerhin ein Anfang. Die ganzen Wachtposten haben sicherlich eine längere Zeit Kontakt mit Koji gepflegt, besonders kurz vor der Tat. Sie könnten also durchaus wertvolle Zeugen abgeben.*
Genauso schnell jedoch, wie Kimihiros Aufregung beim Anblick des betroffenen Wachmanns geschrumpft war, wurde sie von dessen dritten und letzten Satz wieder auf den vorigen Stand angefacht. Anstatt jedoch direkt ob des Vorwurfs, die Shinobi trügen eine Teilschuld am Ableben Shogo Kojis, die Faust wütend in die Luft zu werfen und den Wachmann anzubrüllen, wandte Kimihiro lediglich angewidert den Blick ab und schnaubte verächtlich. Wer war dieser Knilch, dass er sich als Wachmann einfach so aus der Affäre zog, indem er die Shinobi weiter hineinstieß? Waren sie etwa nicht zum Schutz des Veranstalters abgestellt worden? Verdienten sie ihren Lohn lediglich damit, Trübsal zu blasen und das Gewissen Anderer zu belasten? Nein, ganz bestimmt nicht.
Doch was würde es bringen, diesen Gedanken verbal Luft zu machen? Richtig, gar nichts. Im Moment war keine Zeit für eine solche Konfrontation, auch wenn die anwesenden Milizen durchaus eine Standpauke verdient hatten. Bevor der Tod Kojis jedoch nicht geklärt war, durfte man sich solchen Schuldzuweisungen genauso wenig hingeben wie irgendwelchen seelischen Zusammenbrüchen. Richtig, Arachino?
Apropos: Noch während Kimihiro etwas eingeschnappt zur Seite schaute, versuchte der Käferjunge die Aufmerksamkeit der Hyuuga zu erlangen. Aufgeregt erzählte er über Tierchen, die sich an irgendwelche Chakraquellen geheftet hatten, und dass Itoe jetzt doch bitte so freundlich sein sollte, sich diese Quellen einmal genauer anzusehen. In Ermangelung einer besseren Beschäftigung warf Kimihiro seinerseits einen Blick auf die Insekten, die um das weißäugige Mädchen herumschwirrten, bevor er mit den Richtungen im Kopf zu seinen Vögeln wechselte.
Einer nach dem anderen wurde durchprobiert, doch kein Tier schien etwas Auffälliges entdecken zu können. Menschen, traurig und am Ende ihrer Kräfte, zogen freudlos durch die Gassen des Festes. Händler versuchten erfolglos, ihre bunten Waren an Mann und Frau zu bringen. Kinder hingen mit großen Augen an den Händen ihrer Eltern und schauten verwirrt, wie diese sie eilig vom Ort des Geschehens wegführten. War das schon das Ende des Festes? Kimihiro war erwiesenermaßen kein Freund des Ganzen, doch einen solchen Schluss hatte die Veranstaltung schlichtweg nicht verdient. Und doch schien es so, als…
*Moment…!*
Ein kurzer Befehl, und Vogel Nummer vier stürzte sich in halsbrecherischem Tempo nach unten. Dort, ein Schatten, der sich an einem Haus herumdrückt. Kein Bettler in Lumpen, nein, sondern vermummt, ganz und gar. Fernab von der Eingangstür suchte er die Umgebung ab, bevor er… gewaltsam einzudringen versuchte?
Noch während Kimihiro die Verbindung z
u seinem Tier aufrecht erhielt, streckte er den rechten Arm aus und wies mit dem Zeigefinger in Richtung des Geschehens. Seine Stimme war durch und durch ernst und drängend, als er seine Kameraden ansprach:
„Ein Einbruch.“
 
M

Mameha Junko

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A/N: Itoe kann voraussichtlich bis einschließlich 21. dieses Monats nicht posten. Macht nichts, Plan B, auch wenn der ein bisschen kurz geraten scheint.


Was hatte Arachino eigentlich angestellt, um so brüsk von dem Künstler behandelt zu werden. Aber diese Frage stellte sich die holde Leserschaft nur nebenbei, während die Szene mit Händereiben zu ebenjenem Haus schwenkte, welches soeben Opfer eines Einbruchs wurde.
Ja, In der Tat. Eine vermummte Gestalt machte gerade Anstalten, sich nach einem Seitenblick durch das geöffnete Fenster in ein gediegenes Wohnhaus in einer ebenso gediegenen Gegend zu steigen. Kein Witz, kein doppelter Boden, denn Arachinos Käfer und Kimihiros Tintentiere hatten die Gefahr erkannt – sie waren eher darüber gestolpert und der Faktor Glück spielte eine besondere Rolle in dieser Stolperfalle, aber dies sei nur nebenbei erwähnt. Fest stand, dass Itoe ihr Byakugan noch nicht einmal aktivierte, sondern eher versuchte, diesem störrischen Wachmann ein Tagebuch oder sonstige schriftliche Aufzeichnungen des Verstorbenen abzuringen. Somit bedurfte es nur einer Kopfbewegung, um ihren beiden Mitstreitern zu bedeuten, dass sie sich um diesen Einbruch kümmern sollten, wobei der Einbrecher selbst nicht ganz helle sein konnte, wenn er ausgerechnet tagsüber in Häuser einbrach. Kein Profi, sollte schnell gehen. Wäre doch gelacht, wenn ein simpler Krimineller ausgerechnet in dieser Schicht die Kunstfertigkeit besitzen sollte, Profit zu machen, während ein Aburame, eine Hyuuga und ein hochmotivierter Pinselschwinger über den Stadtteil wachten.

Das Haus selbst war bieder, aber geschmackvoll eingerichtet. Ochsenblutrot passte hervorragend zu ebenholzschwarz, die Reispapierwände waren fest und adrett, die Schiebetüren makellos, der Boden so glatt poliert, dass man sich darin spiegeln konnte. Die Einrichtung wies auf einen älteren, wohlhabenden Menschen hin, was Kimihiro und Arachino natürlich erst erkennen würden, sollten sie dieses Haus betreten. Schon merkwürdig, auf welche Art und Weise der Wunsch des Aburames in Erfüllung gegangen war: Er war jetzt mit Kimihiro in einem Team und hatte eine ganz offensichtlich leichte Aufgabe zu erfüllen. Ran an den Speck, non?
 

Misumi Kimihiro

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Ein Einbruch, und das mitten am Tag auf einem sonst vielbesuchten Fest, das ins Unglück gestürzt war, nachdem der Veranstalter einem scheinbaren Suizid zum Opfer gefallen war. Zufall? Die Entdeckung des Diebes ja, aber seine Tat an sich ganz bestimmt nicht, vorausgesetzt der Kriminelle war kein derart manischer Opportunist, dass er selbst beim Besuch des Festivals seine dunklen Schurkenkleider dabeihatte. Was steckte dann allerdings hinter diesem merkwürdigen Einbruch?
Ein halbes Auge noch immer an seinen Vogel geheftet schaute Kimihiro nervös zu Itoe, die sich scheinbar sorglos weiter mit dem Wachmann unterhielt. Was genau war an dem Wort „Einbruch“ denn bitteschön nicht zu verstehen gewesen? Aber halt, doch, eine Reaktion der Hyuuga gab es – ein kurzes Nicken. Hussa. Kimihiro seufzte, während er sich von Itoe abwandte und sich mit einem hastigen Sprung in Richtung Vogel Nummer vier aufmachte. Arachino beachtete er dabei nicht weiter; ob der Käferjunge mitkam oder nicht war dem Künstler in diesem Moment ziemlich egal. Wer nun jedoch gleich wieder von Bosheit ausging, dem sei gesagt, dass Kimihiro im Moment einfach nicht an den Akademisten dachte – immerhin gab es da eine schattenhafte Gestalt, die es zu befragen galt, und der Weg zu ihr bestand nicht nur aus ein paar Dutzend Schritten.
Während Kimihiro somit ganz auf sein Ziel konzentriert durch die Straßen des Drachenfests eilte, warf er immer wieder einen Blick durch die Augen seines Tintenvogels, der auf Befehl seines Meisters hartnäckig an den Fersen des Missetäters kleben blieb. In den vor seinem inneren Auge aufblitzenden Bildern erkannte Kimihiro ein in dunklen Farben eingerichtetes Haus mit spiegelnden Böden. Weder den Farbton, noch die Einrichtung konnte er dabei allerdings genau erkennen, da der Dieb offenbar wenig von hellem Licht zu halten schien. Zwar durchflutete Tageslicht das Fenster, durch das er eingestiegen war, doch das Innere blieb in Schatten gehüllt.
Mit einem Hakenschlag bog Kimihiro nach rechts ab, rannte einige Meter, und wand sich dann wieder nach links. Die Wege und Gassen des Fests waren wie stets verwinkelt und mit allerlei Ständen gepflastert, die teilweise wirklich kreuz und quer dem geneigten Besucher im Weg standen – kein Wunder, schließlich wollte man die Besucher nicht gerade über das Gelände spazieren lassen. Diese Straßenplanung machte es den Einsatzkräften, die Recht und Ordnung auch in ausgelassener Stimmung bewahren sollten, allerdings nicht gerade einfach, von A nach B zu kommen. Die Tatsache, dass die dünnen Straßen zudem von allerlei Menschen gesäumt wurden und kaum eine Möglichkeit für die Beschwörung eines großen Tintenreitvogels boten, ärgerte den Künstler dabei zusätzlich.
Wie durch eine dicke Scheibe Glas hörte Kimihiro die ganze Zeit dumpfe Schritte, knackende Schlösser, quietschende Türen und das leise Rascheln kleiner, schwarzer Flügel. Nur noch ein paar Hundert Meter Luftlinie, und dann…
Eine Biegung, dann noch eine, und eine Letzte? Nein, noch ein, zwei, drei Ecken, erst dann: Das gesuchte Haus mitsamt offenem Fenster. *Na also.* Einen Augenblick lang blieb Kimihiro noch stehen. Hals über Kopf einfach dem Übeltäter nachzulaufen war eine Option, doch klang sie nicht nach der besten. Doch was blieb ihm anderes übrig? Wenn es hier nur um einen normalen Raub ging hatte er die Zeit, dem Räuber eine Falle zu stellen, dies wäre eine Möglichkeit. Andererseits hatte der heutige Tag bereits eine Leiche gefordert, und wer wusste schon, ob die ganz in schwarz gehüllte Gestalt nicht nur irgendwelche Objekte, sondern auch das Leben des Hauseigentümers rauben wollte?
Ungeduldig rieb sich Kimihiro über das Kinn, bevor er einmal tief durchatmete. *Immer mit der Ruhe, nur nichts überstürzen. Falls dieser Kerl jemanden ermorden möchte, dann kann unser Vogel die Sache immer noch lange genug verzögern, wenn auch nicht für ewig.* Unentschlossen schaute der Künstler zu dem noch immer offenstehenden Fenster, bevor er sich wenige Augenblicke später daran machte, das Haus auf dieselbe Weise wie der Gesuchte Übeltäter zu betreten. Zuvor schaute er allerdings ein letztes Mal die Straße entlang, auf der er stand – nicht dass am Ende irgendwelche Zeugen ihn zum Einbrecher machten.
 
M

Mameha Junko

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Ich erkläre die Mission hiermit für

pausiert.


Angelegenheit wurde abgesprochen, Charaktere sind frei, sich in anderen Missionen einzutragen.
 
A

Aburame Arachino

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Arachnino schluckte. Er sollte doch nur gucken, nur ausspähen, damit die Hyuuga etwas machen kann, schließlich war sie hier die Chuunin, die Erfahrene, die, welche schon etliche Techniken beherrschte und nebenher auch noch stärker und schneller war, als der junge Aburame, dem noch der Akademie Geruch anheftete... Und jetzt?
Die Kopfbewegung war nicht schwer zu deuten, aber für Chin umso schwerer zu Verstehen. Sollte er sich etwa um die Quelle des Chakras kümmern? Alleine?
Oh, halt, da war ja noch jemand, den Chin fast vergessen hatte: Kimihiro. Genau, er war ebenfalls ein erfahrener Ninja. Und, das war das beste an der ganzen Sache, er schien schon dabei zu sein, sich um die Sache zu kümmern. Er würde sich ihm einfach an die Fersen heften und gucken, was er helfen konnte, wenn er denn etwas helfen konnte. Höchstwahrscheinlich würde er zwar bur zusehen können, aber auch dadurch würde er lernen können.

Während er alle Mühe hatte, mit dem Künstler schritt zu halten, machte er sich ein paar Gedanken, diese Mission hatte seine ganze Welt auf den Kopf gestellt. In der Akademie hatte er sich immer als der fiese Obermotz aufgeführt, und hatte damit Erfolg. Jetzt hatte er sich damit nur Blamiert. Ihm wurde nach und nach immer klarer, dass er keine Ahnung hatte, wie es in der großen weiten Welt lief. Warum wurde man darauf in der Akademie bitte nicht vorbereitet? Saftladen. Aber ein paar wichtige Lektionen hatte er schon gelernt, ein paar davon würde er sofort anwenden, wenn diese Mission ihr Ende gefunden hatte. Doch jetzt hieß es für ihn erst mal: zusehen und mehr lernen.

So folgte er Kimihiro auch, als dieser das Haus durch das Fenster betrat. Im inneren lies er einen leisen Pfiff los, hier lohnte sich das Einbrechen scheinbar. Die Einrichtung schien einiges Wert zu sein und Wertgegenstände gab es auch einige... Ob es Kimihiro wohl merken würde, wenn sich Chin ein kleines Andenken einstecken würde? Schließlich hatten sie alle so ihre Geldsorgen... und man könnte es als extrabezahlung für das fassen eines Einbrechers sehen... Doch ein Blick auf seinen "Partner" zeigte, dass er es in jedem Fall merken würde. Und bestimmt würde er es nicht gutheißen. Also behielt Chin seine Finger für sich. Vorerst!
Ein paar Käfer flogen durch die Wohnung, auf der Suche nach der Chakra-Quelle und wie bei der geringen Größe der abzusuchenden Fläche, dauerte es nicht lange, genau gesagt nur wenige Sekunden, bis die Käfer zurück kamen um Chin mitzuteilen, in welchem raum sich der Einbrecher zur Zeit befand. Sagen wollte er jedoch nicht, statdessen winkte er dem Künstler nur kurz zu und zeigte dann in die Richtung, die sie gehen mussten, um ihren neuen Freund zu treffen.
 

Hyuuga Itoe

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Itoe seufzte innerlich. Man gab ihnen die Schuld an einem Selbstmord. Gab es etwas dämlicheres? Gleichzeitig aber konnte es die Hyuuga gut verstehen, dass man irgend einen Sündenbock brauchte. Also nahm man die unbekannte Macht des Reiches, die Shinobi, die bald wieder in den Schatten verschwunden sein würden. Ihnen konnte man das ganze Schlamassel anhängen. So zumindest schien Yoshiro die Sache zu verstehen.
Itoe riss sich zusammen und versuchte es ihm nicht übel zu nehmen. Selbstmord war den meisten Menschen unverständlich und der Shinobigruppe fiel es auch nicht einfach irgendwie zu ermitteln. Zum Einen gab es bei solch einem Fall grundsätzlich nur undankbare Arbeit zu erledigen, zum Anderen wussten sie nicht was Junko schon erledigt hatte und was nicht. Familienmitglieder zwei Mal zu besuchen machte nicht sonderlich viel Sinn.
Itoe diskutierte gerade mit Yoshiro, als sich Aburame Arachino zu Wort meldete und die gereizte Chuunin wartete zwar noch Kimihiros Kommentar ab, schickte die Beiden dann aber mit einem einfachen Kopfnicken selbst los. Sie verbrachte lieber noch einige Zeit mit dem Aushorchen Yoshiros und erfuhr hierbei einfach mal gar nichts neues. Es war deprimierend und im Nachhinein betrachtet wäre es klüger gewesen, sofort mit ihren Teamkollegen zu diesem Einbruch aufzubrechen. Dort konnten sie zumindest ihrer Arbeit nachgehen, etwas bewirken.
Itoe verabschiedete sich von der dümmlich wirkenden Miliz, benötigte nochmals einige Zeit um den genauen Ort von Arachino und Kimihiro zu bestimmten, die wohl in Kürze bei besagtem Haus ankommen würden, und machte sich dann selbst auf den Weg.
Im Gegensatz zu ihren Teamkollegen wählte Itoe den oberen Weg, wann immer es möglich war. Auf den Dächern von Häusern, Buden und anderen Geschäften kam sie deutlich schneller voran als Kimihiro und Arachino zuvor und nur wenige Leute blickten tatsächlich auf. Menschen hatten die Angewohnheit den Blick zu senken anstatt ihn zu heben.
Es gab lediglich eine Sache die noch gewürdigt werden musste. Wer in ein Haus leise einbrach um einen vermummten Einbrecher mit großer Chakramenge zu stellen, der sollte in der Regel nicht pfeifen, egal wie schön das Mobiliar war. Echt nicht.

[out: Ich lass euch da erstmal was-auch-immer im Haus mit dem Einbrecher spielen und stoße dann je nach ingame-Zeitaufwand hinzu]
 
M

Mameha Junko

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Schon eine ulkige Vorstellung, dass sich Arachino sorgloserweise einen zurechtpfiff. Was, wenn es sich hierbei um einen feindlichen Shinobi handelte, der das Chaos nutzte, um einen Anschlag vorzubereiten? Oder war es vielleicht möglich, dass die Person hier versuchte, die Ermittler auf die falsche Fährte zu locken?
An all diese Möglichkeiten wurde gar nicht erst gedacht, was sich sicherlich als sehr stabilisierend auf gesund auf die Psyche des Aburame auswirken würde. Paranoia gehörte schon einmal nicht zu seinen Schwachpunkten, welche ihn zurückhielten und zu Fehlern führten.
Die Käfer fingen also an, in der Wohnung herumzuschwirren, die sich als so bieder und doch so gemütlich herausstellte. Die Quelle der großen Chakramenge, so flüsterten die aufgeregten Käferchen, befand sich anscheinend in einem Zimmer, welches direkt neben dem Schlafzimmer lag. Der Weg vom Wohnzimmer aus war eigentlich ziemlich einfach: Treppe hoch, zweite Tür rechts. Aber die Treppe sah sehr hölzern aus und würde garantiert laut knarren, würde man auch nur eine Idee zu fest auftreten oder es überhaupt nur wagen, einen Fuß darauf zu setzen. Solche Treppen waren fast schon schlimmer als die altbekannte Assassinenabwehr in Form eines Nachtigallenbodens, ein Boden, der laut wie tausend Nachtigallen zwitschernde Geräusche von sich gab, wenn man ihn betrat. Mit einer ähnlichen Herausforderung sahen sich Kimihiro und Arachino nun konfrontiert.

Im Schreibzimmer untersuchte Noboru derweil die Unterlagen, welche sich hier befanden. Etwas gedankenverloren fuhr er mit den Fingern über die Buchrücken im Bücherregal, die Titel aufnehmend, aber nicht wirklich größere Bedeutung beimessend. Viele dieser Bücher waren sehr alt, so viel konnte er sagen, und die Auswahl der Bücher wiesen auf einen erlesenen und klassischen Geschmack hin, den zumindest unser Einbrecher hier nicht ganz teilte, aber durchaus respektierte. Oder respektieren würde, wäre der Besitzer und Leser dieser Werke hier noch am Leben.
Der junge Mann nahm einen tiefen Atemzug und scheuchte mit einer Bewegung einen Käfer weg, der sich wohl hierher verirrt hatte, bevor er sich dem Sekretär zuwendete. Das Schloss gab überraschend leicht nach; der Besitzer hatte es in seiner Vertrauensseligkeit noch nicht einmal für nötig befunden, abzuschließen. Er hatte es sich zur Regel gemacht, nie länger als drei Minuten in einem Raum zu verweilen, und da er zumindest nach innerer Uhr keine zwei Minuten in diesem Raum verbracht hatte, konnte er sich durchaus den Luxus gönnen, einen Blick in das Büchlein zu werfen, welches er hier fand, ebenso wie die Briefe, die sich fein säuberlich aufgestapelt hier befanden. Nur ein rascher Blick wurde über die Briefe geworden, und er hob überrascht die Augenbrauen. Tatsächlich nahm in der Inhalt so sehr gefangen, dass er für einen Augenblick seine Umwelt ausblendete und möglicherweise nicht hörte, wie sich die Shiro-Shinobi über die knarzende Treppe näherten. Alarmiert wurde er letztendlich trotzdem, als er wieder zurück in die Realität gezogen wurde … wieso? Natürlich. Der Käfer. Noboru hätte sich selbst ohrfeigen können, dass er dem Käfer im sauberen und geschlossenen Haus eines ordentlichen Mannes keine große Bedeutung beigemessen hatte. Aber nun war der Schaden angerichtet und er würde einfach seinen spitzbübischen Charme für sich sprechen lassen oder wieder einmal in große Schwierigkeiten kommen. Was immer auch der Fall sein würde, ab jetzt wurde der Auftrag interessant.
Mit einer raschen Bewegung ließ er das kleine Bündel Briefe in seine Hintertasche verschwinden und überlegte einen Augenblick, ob er das Tagebuch in Feuer aufgehen lassen sollte, entschied sich aber im letzten Moment dagegen. Es würde Stunden dauern, dies auszuwerten und es würde letztendlich nur Vermutungen bestätigen, die er schon längst hatte.
Und so fand das kleine Team den maskierten Shinobi, der sich selbst Noboru genannt hatte, lässig am Sekretär lehnen auf sie warten, während der Schalk in seinen Augen anfing, zu tanzen. Noch immer strahlte er Sinnlichkeit pur aus, während er die kleine Gruppe in Augenschein nahm.
„Sieh an. So sieht man sich wieder.“Sex in der Stimme. Roar.
 

Hyuuga Itoe

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Während Itoes kleiner Reise wurde sie daran erinnert, weshalb Shinobi selten prunkvolle Kleider und viel Schmuck trugen: Es störte. Zwar war weder Itoes Beweglichkeit noch ihre Schnelligkeit dadurch eingeschränkt, allerdings erwischte sie sich mindestens zwei Mal dabei, wie sie sich mehr sorgen um den Zustand ihres Kleides als um den Einbrecher machte, der gerade fröhlich dabei war sich im Arbeitszimmer des Hauses etwas umzusehen während Itoes Kameraden durch das Fenster einstiegen.
Die Hyuuga würde nicht mehr allzu lange brauchen und legte noch einen Zahn zu. Ihr Atem wurde schneller, ihr Körper wärmte sich langsam auf. Genuss und Spaß eines Festes waren eine Sache, körperliche Ertüchtigung eine ganz andere.
Als Itoe das Haus erreicht hatte verweilte sie erst einmal hinter einer Ecke um sich einen Überblick zu verschaffen. Es waren nicht sonderlich viele Passanten zugegen. Die Stadt tümmelte sich entweder bei den Festlichkeiten oder hatte sich bedrückter Stimmung in ihre Häuser zurückgezogen. Ein kurzer, schweifender Blick über die umliegenden Häuser ließ auf eine der nobleren Gegenden schließen. Itoe verwettete die Blume in ihrem Haar darauf, dass es in jedem dieser Gebäude reichlich Beute für einen geschickten Dieb gab. Hatten sie es hier also mit einem ganz gewöhnlichen Einbruch zu tun, der zwar gut geplant war aber in dem Käfer, Tintentiere und allsehende Augen schlichtweg nicht mit einberechnet waren? Natürlich, was denn sonst?
Stutzig wurde Itoe erst, als sie sich besagten Einbrecher genauer ansah. Es handelte sich bei dieser vermummten Gestalt um niemand anderen als um den mysteriösen Fremden, um Noboru. Itoe schüttelte den Kopf. Wieso mussten die charmanten, gutaussehenden Kerle eigentlich immer irgendwie in krumme Machenschaften verstrickt sein, hm? Ein Blick zu Kimihiro und Arachino sagte Itoe, dass sie lieber nicht noch länger hier verweilen sollte, denn die beiden schickten sich an, das obere Stockwerk zu erklimmen und Noboru zu stellen.
Taktisch gesehen machte es keinerlei Sinn nun ebenfalls durch das Fenster und die Treppe hoch zu hechten, weshalb sich Itoe an der Außenmauer des Hauses versuchte. Ein wenig Chakra hier, ein bisschen Konzentration dort und schon schlich Itoe senkrecht die Wand empor und verharrte knapp unter dem Fenster, das sie noch von unserem vermummten Freund trennte.
Dieser Mann war ein großes Fragezeichen. Ohne Zweifel steckte mehr hinter dieser schwarzen Fassade als ein Gelegenheitsdieb, denn die Hyuuga hielt es für keinen Zufall, dass Noboru ausgerechnet während ihrer Schicht in dieses Haus einbrach – nachdem er den Kontakt mit ihr gesucht hatte. Er fühlte sich stark und überlegen, unantastbar, liebte das Spiel. Er hatte durchscheinen lassen, dass er selbst ein Shinobi war – oder sich zumindest für einen Schattenkämpfer hielt.
Itoes Hand wanderte empor und schob das Fenster auf. Sie schlängelte sich schnell und ohne Probleme durch den Spalt und sah sich kaum eine Sekunde später sah sie sich den blauen Augen Noborus gegenüber. In diesen blinzelte der Schalk und die Freude nur so vor sich hin. Er wollte spielen. Erneut.
Itoe war sich darüber im Klaren, dass ein Gespräch dem Kampf immer vorzuziehen war, besonders wenn man die Stärke seines Gegners nicht kannte. Gleichzeitig aber musste sich Itoe fragen, ob und was für ein Feind dieser Noboru überhaupt war. Unter den Shinobi wandelten die merkwürdigsten Gestalten und Undercover-Einsätze waren keine Seltenheit (trug Itoe nicht ein Kleid?).
Itoe lächelte, lehnte sich mit dem Rücken an die Fensterbank und erwiderte den Blick. Kimihiro und Arachino blockierten die Tür, sie das Fenster. Abhauen konnte Noboru nicht, aber das schien ihn nicht sonderlich zu beunruhigen. Er strahlte Selbstbewusstsein und Sicherheit aus. Ein ängstliches Hin- und Hersehen wäre Itoe irgendwie lieber gewesen.
„Mhm. Ich konnte es kaum erwarten.“, erwiderte die Hyuuga und zwinkerte einmal ganz kurz. „Wieso legst du nicht erst einmal die Dokumente wieder auf den Tisch und erklärst uns dann, was du hier machst, hm?“, fragte Itoe so freundlich wie es die Situation nur irgendwie erlaubte. Himmel, sie hatte sogar ihr Byakugan deaktiviert um dem ganzen keine aggressive Note zu verpassen. Alles im Sinne der Diplomatie. Rauchbomben wären so viel einfacher gewesen.

[out: War wohl doch nicht nötig *g*]
 
M

Mameha Junko

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Itoe, die im Sauseschritt eine Wand entlangstöckelte, als wäre sie direkt aus der Matrix entsprungen, war schon eine amüsante Vorstellung. Jetzt fehlte ihr nur noch ein schickes, hautenges Lackoutfit, auch wenn ihr hübsches Kleidchen auch durchaus als stilecht zu bezeichnen war.
Noboru seinerseits war versucht, sich bei den provokanten Worten der Hyuuga einmal arrogant und in einem Schauspiel der Eitelkeit durchs Haar zu fahren, einfach nur, um sich noch einmal atemberaubend in Pose zu werfen, sah aber letztendlich mit einem Blick auf Kimihiro davon ab. Er wölbte ein wenig die Augenbraue, als er den Aburame in der Tür noch einmal von oben bis unten musterte, und Himmel, was ließ er sich dabei Zeit. Wären seine Blicke Hände gewesen, man hätte sie als gründlich tastend bis forsch empfunden, bevor er sich wieder der Hyuuga zuwendete. Soso, das war also der kleine Aburame, der ihn hatte auffliegen lassen. Oder war dies eine Falle, gestellt durch Hyuugaaugen? Oder hatte der ernste Knabe im schwarzen Kimono vielleicht etwas damit zu tun? Egal, es war passiert und er musste jetzt mit den Konsequenzen leben.

Was machte er nun mit dieser Bande? Sie hatten ihn umstellt, die Lage war ernst und hoffnungslos und was immer er auch zu sagen hatte, sogar die Wahrheit, würde höchstwahrscheinlich mit Misstrauen aufgenommen werden. Nun, das hinderte ihn nicht daran, es zu versuchen … und mal ganz davon abgesehen konnte er vielleicht, wenn er ganz besonders überzeugend war, die kleine Gruppe hier vielleicht sogar von den Briefen ablenken, die von weißen Äuglein in seiner Hintertasche erspäht worden waren. Entschuldigend zuckte er daher mit den Schultern und lächelte schelmisch.
„Ich bin ertappt, wie es scheint. Nun, das kann jedem mal passieren. Ich denke, ihr wollt jetzt eine Erklärung.“
Dumme Frage, natürlich wollten die Shinobi hier eine Erklärung. Mit Gespielter Nachdenklichkeit tippte sich Noboru, das Tagebuch noch in der Hand, gegen das Kinn.
„Hmmm … Wahrheit oder schöne Lüge? Entscheidungen, Entscheidungen. Natürlich werdet ihr jetzt um die Wahrheit bitten, aber im Ernst …“ An dieser Stelle musterte er noch einmal jeden einzelnen von ihnen, nahm Augenkontakt auf und ließ sie die seltsame Intensität seiner Gegenwart spüren. „Ihr könnt die Wahrheit gar nicht vertragen.“
BAMM. Und als wäre das nicht schon genug, so setzte er jetzt erneut an.
„Eines kann ich euch jedenfalls versichern: Ich arbeite nicht gegen euch. Was sagt ihr dazu: Ich lasse euch in Ruhe und ihr könnt weiter für Ruhe und Ordnung sorgen? Ja? Nein? Vielleicht?“ Nein, Noboru. Da musst du schon mehr anbieten. „Oder wollt ihr mich vielleicht da haben, wo ihr mich sehen könnt?“ Damit du entkommen kannst, oder was?
 

Misumi Kimihiro

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Tatsächlich war sein letzter Blick in Richtung Umgebung nicht umsonst, erspähten seine von den Kontaktlinsen mittlerweile recht gereizten Augen doch in der Ferne die Silhouette des Aburame-Jungen. Offenbar hatte sich Arachino mit der Verfolgung beeilt, was zumindest für ein Minimum an Eignung für das Shinobiwesen sprach. Die letzten Schritte des Jungen zum Gebäude verbrachte Kimihiro damit, die lästigen Sehhilfen in den Falten seines Kimonos zu verstauen und erneut zu seiner Brille zu greifen – ah, wie er das leichte Gewicht auf seinen Ohren und die schwarzen Balken am Rande seines Sichtfelds doch vermisst hatte! Seltsamerweise sorgte allein diese kleine Änderung bereits dafür, dass sich der Künstler seit langem wieder nicht nervös und unter Strom gesetzt ob des beobachteten Selbstmordes fühlte.
Misumi Kimihiro war zurück und für jede Art Schandtat bereit.
Mit einem knappen Nicken zu Arachino machte er sich dementsprechend daran, durch das offene Fenster in die Wohnung einzusteigen. Mit einem Schritt zur Seite, um seinem neuen Schatten Platz zu machen, sah sich Kimihiro knapp in den Zimmern um, die das Duo von seiner Position am Fenster direkt erreichen konnte. Diese wenigen Blicke ließen bereits ausgedehnte Schlüsse über das Domizil zu: Ein glatt polierter Boden, reich eingerichtete Räume, farblich aufeinander abgestimmt. Kein übermäßiger Kitsch, sondern einfach ein ordentliches, vielleicht sogar etwas kühles Zuhause. Sicherlich nannte kein Querkopf diese Räumlichkeiten sein eigen, andernfalls wären weder die Ordnung noch der scheinbare Wert der Einrichtung zu erklären gewesen. Alles in allem wirkte es wie das ideale Ziel eines Einbruchs: Teure Wertsachen und ein Hausbewohner, dessen Handlungen dank eines immer gleichen und stets eingehaltenen Tagesablaufs leicht vorauszusehen waren.
Den Blick gerade auf eine schwere Kommode aus schwarzem Holz gerichtet ließ ein leiser Pfiff Kimihiro reflexartig herumwirbeln und seine Rechte in Richtung Beintasche zucken. Viel hätte nicht gefehlt, und Arachino hätte sich einem Kollegen mit Kunai in der Hand gegenübergesehen, doch da der Künstler nichts weiter erblickte als den offenbar doch nicht ganz so geeigneten Aburame erntete dieser nichts weiter als einen ernsten Blick aus wütend zusammengekniffenen Augen.
Ein gutes hatte der Pfiff des Aburame dann allerdings doch gehabt: Er erinnerte Kimihiro allzu deutlich daran, wo sie sich hier befanden. Ohne dementsprechend die Einrichtung weiter zu beachten wechselte der Künstler im Geiste zu dem kleinen Vogel, der noch immer in gebührendem Abstand zu dem Fremden umherflatterte. Wie es schien war der ominöse Schatten dieses Mal doch nicht darauf aus, jemanden zu töten, durchstöberte er stattdessen doch eine Art Arbeitszimmer. Kimihiro verlor bei dieser Erkenntnis keine Zeit und bewegte sich in Richtung seiner Kreatur, wobei ihm ein Blick in Richtung seines Kollegen verriet, dass der Aburame auf seine eigene Art wohl ebenfalls bereits ihr nächstes Ziel entdeckt hatte.
Zu zweit gingen die beiden Shinobi nun durch die Wohnung, bis sie an eine Treppe stießen, die nach oben führte. Käfer wie Vogel ließen keinen Zweifel, dass sich der Gesuchte am oberen Ende der Stufen befand, und so machte sich Kimihiro ohne Weiteres daran, eine Hand auf das Geländer zu legen und den ersten Schritt zu machen. Seine Sohle legte sich dabei allerdings alles andere als zart auf die Treppenstufe, was auch sofort mit einem in der Stille fast urtümlich anmutenden Knarren bestraft wurde. Rasch zog Kimihiro den Fuß zurück, rollte mit den Augen, und stand einige Momente einfach nur unentschlossen vor der Treppe. Der einfache Weg über die Stufen würde immerhin das Ende der Heimlichkeiten endgültig besiegeln.
*Spitze. Ins Bockshorn gejagt von ein wenig morschem Holz wie’s aussieht. Der Höhepunkt des Tages.*
Im Nachhinein dauerte es für seinen Geschmack viel zu lange (und benötigte viel zu viel komplizierte Ideen, von der Beschwörungen verschiedener Tierchen bis hin zum artistischen Missbrauch des Wandlaufs - näher soll auf all diese „Geistesblitze“ an dieser Stelle jedoch nicht eingegangen werden), bevor Kimihiro letztlich auf die ökonomischste Überwindung dieses Hindernisses stieß, die sich aus einer einfachen Frage heraus ergab: Warum knarzten Treppen? Richtig, weil das Holz morsch war und unter dem eigenen Körpergewicht nachgab. Glücklicherweise war es jedoch nicht der kompletten Treppe gegönnt, einem festen Schritt nachgeben zu dürfen, darunter vor allem die Außenränder, welche schließlich ihrerseits auf schmalen Querbalken ruhten. Hielt man sich also vorbildlich am Rande der Stufen, so konnte man das Knarren auf ein Minimum reduzieren.
Merkwürdig stolz auf diese Idee (*Ziemlich erbärmlich, wenn man sich’s recht überlegt…*) stieg Kimihiro also tatsächlich fast lautlos nach oben, mit dem Fuß stets auf dem äußersten Rand der Stufe balancierend – was mit weniger Geschick wohl noch wesentlich umständlicher aussah, als es sowieso schon der Fall. Nichtsdestotrotz erreichte der Künstler letztlich die Tür, die zum gesuchten Schreibzimmer führte. Bevor er jedoch den letzten Schritt tat konzentrierte er sich ein letztes Mal auf seine Tiere, wobei er zufrieden entdeckte, dass auch die anderen vier Vögel bereits das Haus erreicht hatten und in allen Himmelsrichtungen darauf warteten, dem Verdächtigen bei Bedarf zu folgen. Ein letzter, tiefer Atemzug folgte, bevor Kimihiro entschieden und für alles bereit vor die offene Türe trat…
…nur um von seiner eigenen Teamkollegin überrascht zu werden. Außer der finsteren Gestalt befand sich nämlich auch Itoe bereits vor Ort und versperrte ihrem Opfer den Fluchtweg über das Fenster. Doch als wäre allein die Anwesenheit der Hyuuga nicht schon verwunderlich genug gewesen, so machten die Worte des Fremden, vorgetragen von einer vollen, irgendwie schmierig-ölig wirkenden Stimme, unmissverständlich klar, dass er zumindest eine der Anwesenden Personen bereits einmal gesehen hatte.
*Und da Arachino und Itoe bis jetzt zusammen unterwegs waren bin ich vermutlich derjenige hier, der am wenigsten darüber weiß, was zum Teufel hier eigentlich vorgeht.*
Kimihiro wollte schon fragen, worauf der Fremde anspielte, als ihm Itoe tatsächlich zuzwinkerte und sich dann beinahe im Plauderton mit ihm unterhielt. Allein diese Reaktion hätte gereicht, um alle Alarmglocken des Künstlers gleichzeitig erschallen zu lassen, doch das selbstsichere, vollkommen kontrollierte Gebaren des Mannes, der mit jeder Bewegung und mit jedem aufmerksamen Blick klarmachen zu wollen schien, dass er der Herr dieser seltsamen Lage war, löschte endgültig und vollkommen restlos jeden Zweifel des Künstlers, was die Gefährlichkeit dieses Fremden betraf. Nein, die drei Ninja hatten es hier definitiv nicht mit einem einfache Einbrecher zu tun, der mit ein paar Wertsachen sein Monatsgehalt aufbessern wollte. Er war sehr viel mehr, und diese Erkenntnis schlug Kimihiro recht heftig auf den Magen.
Mit angespannten Muskeln, die rechte Hand sachte auf seine Beintasche gelegt, musterte Kimihiro sein Gegenüber aufmerksam, wartete auf die kleinste Bewegung, und hoffte so für einen möglichen Angriff möglichst jeder Art gewappnet zu sein. Die Realität sah sicherlich anders aus, doch mehr blieb für ihn im Moment nicht zu tun, als sich für alles bereit zu machen und natürlich den Worten des Mannes zu lauschen. Obwohl dieser seiner Sache sehr gewiss zu schein, so wurde dieser Eindruck doch hauptsächlich von seinem Auftreten genährt, nicht vom Inhalt seiner Rede. Leere Floskeln über eine ominöse Wahrheit, die angeblich zu schrecklich für die Anwesenden war, und das lächerliche Angebot, den vermeintlichen „Kollegen“ für die eigene Ruhe freizulassen. Was genau erhoffte sich dieser Kerl von solchen Behauptungen in dieser eindeutig verfahrenen Lage?
Womöglich schadete es ja nicht, den Fremden einmal genau darauf aufmerksam zu machen – seine so aussichtslose wie unzweideutige Lage. Mit fester Stimme, in der Kimihiro jedes Gefühl zu ersticken versuchte, begann er mit deshalb mit der sachlichen Schilderung: „Wahrheit hin oder her, Fakt ist, dass wir drei, die wir für die Sicherheit dieses Festivals zuständig sind, einen Verdächtigen dabei ertappt haben, wie er in ein fremdes Haus eingebrochen ist. Und unsere Vorschriften sind recht unmissverständlich, was solche Situationen angeht, richtig?“ Ein strenger Blick in Richtung Itoe folgte. Diese kleine Belehrung sollte nicht nur den Fremden daran erinnern, dass für irgendwelche Kuhhandel in dieser Situation kein Platz war, schließlich gab es Richtlinien und Gesetze, an die sich auch Chuunin zu halten hatten. Zum dem Täter zuzwinkern riet dem geneigten Leser übrigens keine dieser Vorschriften.
 
A

Aburame Arachino

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Ok, diesmal war es wenigstens nicht Chin gewesen, der die knarzende Treppe enttarnte, wenigstens ein Fehler auf dieser Mission, der nicht von ihm ausging. Beim ersten Tritt auf die Treppe, knarzte sie unter dem Fuß seines Künstlerkollegens wie eine Alarmanlage. Jetzt sollte wohl eh alles egal sein, denn der Einbrecher war zu nahe, um das knarzen überhört zu haben, trotzdem ging Kimihiro schleichend die Treppe hoch, als würde das die alamierung rückgängig machen.
Chin wartete unten, bis sein Partner die letzte Stufe hinter sich gebracht hatte und folgte ihm dann, allerdings wesentlich unvorsichtiger, was 2 Gründe hatte: 1. War er sich sicher, das der Einbrecher schon alamiert war und 2. waren im Raum, in dem sich der Einbrecher befand, schon Stimmen zu hören, also war schleichen jetzt nur noch Zeitverschwendung. So hectete der junge Aburame die knarzende Treppe hinauf und stürmte in den Raum, in dem bereits Kimihiro, Itoe und... Oh Kacke...
Klar, das musste ja so sein, ihr Freund von vorhin war der Einbrecher, der, der Arachino schon mit seiner bloßen Anwesenheit verunsichert hatte. Und jetzt stand dieser Kerl vor ihnen in der wohnung, in die Enge getrieben, und wahrscheinlich noch dazu bei etwas Kriminellen ertappt... das würde bestimmt nicht friedlich ablaufen.
Während Käfer aus jeder Öffnung seiner Sachen krabbelten, fuhr er mit seiner hand in seine tasche, wo er eines seiner Kunais umklammerte um sich auf einen möglichen Angriff gefasst zu machen.
Dann fing der Kerl auch noch an zu labern, aber nicht wie ein normaler Mensch, sondern unverständliches Zeug, unlogische Worte, die scheinbar nur Zeit schinden sollten, aber vor allem eines bewirkten: Das Chins so oder so schon angespanntes Nervenkostum riss.
"HERRGOTT NOCH MAL, HALTS MAUL! HALT EINFACH DIE KLAPPE ODER DRÜCK DICH SO AUS, DAS MAN DICH AUCH VERSTEHEN KANN...." Schrie er den Kerl an, der mit seinen ewig langen Arien seine Nerven bis zum endgültigen aus gereizt hatte, während er mit der Spitze seines Kunais auf ihn zeigte. "Ja, Nein, Vielleicht, Eventuell, entscheidung... Hier hast du eine Entscheidung, du sagst uns jetzt was du hier treibst oder ich werf dich meinen Käfern zum Fraß vor!" Tatsächlich hatten sch an allen Wänden bereits Käfer gesammelt, bereit dazu, auf ein kleines Zeichen Chins ihren halt aufzugeben und über den vermummten Kerl herzufallen um sich an seinem Chakra zu laben.
Oh ja, in diesem moment war alle Anspannung von Chin gewichen, diesen Ausbruch hatte er gebraucht. Im Moment hatte er das Gefühl, er könnte es mit jedem Feind aufnehmen.
 

Hyuuga Itoe

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Noborus Worte passten eigentlich perfekt zu seinem Auftreten. Er zog seine Rolle konsequent durch, das konnte ihm niemand ankreiden. Itoe lächelte sogar ein wenig. Irgendwie hatte es unser vermummter Besucher geschafft, dass Itoe sich gar nicht so unwohl fühlte – obwohl sie und ihr Team hier gerade in einer ziemlich heiklen Lage waren. Er steckte sie beinahe ein wenig mit seiner Spiellust an, aber auch nur beinahe. Itoe hatte sich nur vorgenommen nun als Chuunin etwas durchdachter an Probleme heranzugehen. Durchdachter hieß in diesem Fall höflich. Noboru selbst war ein Mann der Worte, wieso also nicht auf gleicher Ebene antworten oder zumindest den Versuch wagen?
Kimihiro warf sie dennoch ein wenig aus der Bahn. Es hatte sich ja fast so angefühlt, als ob er die Hyuuga gemeint hatte. Komische Sache, wirklich. Ein über die Handfläche gehauchter Luftkuss wäre dann aber auch zuviel des Guten gewesen, wenngleich unheimlich passend. Die Hyuuga lächelte immer noch sanft und öffnete den Mund. Einen weiteren Versuch konnte sie noch starten, bevor es albern und kindisch wurde. Noboru hatte keinerlei Ausweichmöglichkeiten, er saß regelrecht in der Falle und war sich dessen auch bewusst. Itoe appellierte insgeheim an Noborus Erkenntnis in dieser Sache. So schlecht standen die Chancen schließlich nicht. Alle waren höflich, gingen gepflegt mit sich um und eine angenehme Atmosphäre herrschte auch. Und dann kam, wie es so schön heißt, Polly in Gestalt des leicht cholerischen Käferjungen mit gelegentlichem Tourette-Syndrom.
Auch wenn Itoe gerade nicht alle im Fokus hatte, so konnte sie sich dennoch gut vorstellen wie nicht nur ihr eigenes Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde entgleiste. Arachino ging nicht nur selbst mit dem diplomatischen Geschick einer verrosteten und ungeölten Dampfwalze vor, er zollte Itoes bisherigen Versuchen der Sache auf friedlichem Wege beizukommen auch den höchsten Respekt. Hätte Itoe nicht den strategisch wichtigen Platz am Fenster aufgeben müssen um dem Jungen eine über die Rübe zu hauen hätte sie es ohne mit der Wimper zu zucken getan. Irgendwo musste man ja eine Grenze ziehen. Kimihiro bekam in allem Recht, was er bis dato (fast schon unbegründet) angenommen hatte und Itoe musste sich jetzt doch tatsächlich fragen ob sie ihren Kopf lieber mit Schmackes gegen die Scheibe hauen oder etwas Aburame-Gulasch machen sollte.
Nur zu gerne hätte sie den Jungspund hier auf der Stelle zurecht gewiesen, allerdings gab es da dieses Problem namens Noboru. Streitigkeiten und Machtspielchen im Team waren normal, aber sie durften unter keinen Umständen vor potentiellen Feinden ausgetragen werden. Dort hatte man eine geschlossene Form der Stärke zu demonstrieren. Also hielt sich Itoe zurück, verschob die Misshandlungen auf später und hoffte insgeheim fast, dass sie ihren Ärger an Noboru auslassen durfte. Sie brauchte nur einen Grund.
Die Augen des Mädchens suchten die Kimihiros, denn irgendwie wurde ihm nun doch etwas unwohl. Arachino hatte das Gespräch auf eine aggressive und kämpferische Bahn verfrachtet und wenn es wirklich zu eben diesem Kampf kommen sollte, wollte Itoe die Sache schnell beenden. Was ihr in Zusammenarbeit mit Kimihiro in der Regel relativ gut gelang. In diesem Blick, den sie Kimihiro also nebenbei zuwarf, konnte der Genin etwas herauslesen wie „Deine Genjutsu sind wirklich praktisch, nicht?“ - oder so etwas ähnliches.
Wichtiger war es aber noch sich um Noboru zu kümmern, der sich gerade einer mehr schlechten als rechten Käfermeute gegenüber sah. „Wie Du siehst werden wir langsam ungeduldig. Ich würde mich also über eine Erklärung wirklich sehr freuen; ob Du gegen uns arbeitest oder nicht könnte ich dann auch besser beurteilen. Das hier kann hässlich enden oder auch nicht, die Entscheidung liegt im Moment leider nur bei Dir. Leere deine Taschen und erkläre dich – Bitte?, fragte Itoe im tatsächlich freundlichsten Ton den sie irgendwie aufbringen konnte, dazu legte sie den Kopf leicht schief und legte das perfekte Vertreterlächeln auf. Ein kleines Wunder, wenn man daran dachte was Arachino vor wenigen Sekunden abzog – er bedrohte Noboru schließlich immer noch mit dem Kunai.
Vielleicht machte das alles ja auch nur den Eindruck einer perfekt abgesprochenen Gruppe? Itoe war die Vernunft, Arachino die ausführende Kraft und Kimihiro... Zierde? Für Noboru war es jetzt eigentlich einfach, denn er konnte sich zwischen drei Dingen entscheiden. Eine der Wahrheit entsprechende Erklärung, eine erstunken und erlogene oder der Kampf. Fakt war, dass er dieses Haus nicht verlassen würde. Insgeheim sammelten sich an einigen Körperteilen Itoes kleinere Chakramengen, die ihr im Ernstfall minimale zeitliche Vorsprünge gewähren würden. Sie wusste, dass sie Noboru vor eine Entscheidung gestellt hatte – würde er auch nur falsch zucken gäbe es kein Abwarten mehr wie diese ausfiel. Manchmal war das Shinobileben wirklich prickelnd.
Und zur Not konnte man den Frust später an Arachino auslassen. Kihihi.
 
M

Mameha Junko

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Als Kimihiro sich in die Unterhaltung einklinkte, empfand Noboru die Unterhaltung noch als kurios, doch als Arachino anfing, ihn anzuschreien und ihm zu drohen, lupfte eine Augenbraue in die Höhe, während der aufmerksame trotz seiner Maske allein anhand der Fältchen um die Augen erkennen konnte, dass er gerade ein breites Grinsen unterdrücken musste.

„So leidenschaftlich.“, kommentierte der Maskierte, ehe er mit einem Nicken gen Itoe signalisierte, dass er trotz seiner spöttelnden Worte gedachte, ihrer Aufforderung nachzukommen. Langsam, wie in Zeitlupe, hob er abwehrend die Hände, damit die anwesenden Shinobi sie als leer identifizieren konnten, nur um sodann gut sichtbar mit der rechten Hand nach seiner Seitentasche zu greifen – schön langsam, nur nichts überstürzen, und immer gut sichtbar, sodass sich die Situation nicht noch weiter verschärfte. Der arme Aburame hatte eh schon ein angespanntes Nervenkostüm, da musste man die Lage nicht noch weiter strapazieren, nicht wahr? Wieso gelang es Noboru dann nur schwerlich, den aufkeimenden Humor unter Kontrolle zu halten?
Bei dem ersten Gegenstand, den er zutage förderte, handelte es sich um ein Kunai, und im Stillen musste er sich zur Ordnung rufen, um diese Waffe nicht mit den Worten „Und das hier ist Bert“ auf den Tisch zu legen. Stattdessen schwieg er, förderte auf eine ähnliche Weise ein zweites Kunai (das hier wäre Schrödinger gewesen) zutage, ein drittes (Kafka), entschied dann letztendlich, dass er den Aburame dann doch nicht weiter quälen wollte, indem er Stück für Stück seine Seitentasche leerte und den wirklich wichtigen Gegenstand zurückhielt. Somit griff er in seine Seitentasche und zog ein Stirnband hervor, welches sicherlich die Aufmerksamkeit der hier anwesenden Shinobi auf sich ziehen würde, insbesondere, weil es ihnen bekannt vorkam. Das Symbol auf diesem Stirnband zeigte ein stilisiertes Blatt, nur allzu bekannt als das Symbol von Konohagakure.
Für einen Augenblick ließ Noboru die versammelten Shinobi das Stirnband betrachten, bevor er es wieder in seiner Seitentasche verstaute, überzeugt davon, dass die Lage sich jetzt geklärt haben musste. Sein Gesichtsausdruck hatte sich von amüsiert zu absolut ernst und professionell gewandelt, was durch die Maske freilich nur ansatzweise zu erahnen war.

„Noboru, Mitglied des Teams für den Toyotomi-Bezirk.“ Die Stimme ließ nunmehr jede spielerische Ader vermissen. Was immer das Gespräch jetzt brachte, es wurde down-to-business gehalten. „Nach dem Selbstmord von Shogo Koji hielt ich Ermittlungen für angemessen. Da sein Haus – dieses hier, wie ich anmerken möchte – gerade die Grenze für den Toyotomi-Bezirk, meinen Bezirk also, markiert, sind meine Ermittlungen hier anzusiedeln.“ Jetzt kehrte der charmante, schmeichelnde Ton wieder in seine Stimme zurück. „Als Zuständiger für die Sicherheit des Festivals in diesem Bezirk muss ich euch als Verdächtige nun fragen, was ihr hier sucht. Die Vorschriften sind in diesem Fall unmissverständlich, hm?“
Der bluffte doch. Das Haus hier gehörte nicht zu diesem Bezirk, oder? Und was, wenn doch? So ein Quatsch, er spielte nur mit ihnen. Das Konoha-Stirnband da war bestimmt eine Fälschung und er war in Wirklichkeit ein Nuke-Nin oder Schlimmeres, irgendein Abschaum. Oder?
Unter seiner Maske lächelte Noboru allerdings siegessicher, als er sich erneut an Itoe wendete.
„Ich habe dir ja versprochen, dass ich mir deinen Namen noch holen werde. Muss ich jetzt ein „Identifizieren!“ bellen oder bleiben wir zivilisiert?“ Soviel zu Itoe. Den Aburame hob er sich für später auf, wie es schien, und bei allem, was heilig war, er würde nicht ungeschoren davonkommen.
 

Misumi Kimihiro

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Eine schmierige Stimme, ein zu selbstsicheres Auftreten in einer zu ungünstigen Situation, und ein maskiertes Gesicht – und doch war der Fremde, welchem Kimihiro nichtsdestotrotz ausgesprochen misstrauisch gegenüberstand, nicht die Person, welche am kräftigsten am Geduldsfaden des Künstlers zog. Diesen Part hatte ganz allein der frischgebackene Akademieschüler inne, der trotz offensichtlicher Schwächen einen wesentlich älteren und erfahrenen Mann mit einer Handvoll Käfer bedrohte.
Als Arachino nach den beiden recht sachlichen Statements von Itoe und ihm mit seinem Ausbruch begann, strömten vielerlei Worte in Richtung des geistigen Bildes, dass sich Kimihiro bisher von Arachino gebildet hatte. Größenwahnsinnig, völlig übergeschnappt und realitätsfern – um nur einige der liebreizenderen Sorte zu nennen – zogen allesamt an einem Strang, und Kimihiro hatte wirklich seit langer Zeit das erste Mal wieder Lust, seine eigentlichen Spezialitäten für einen Augenblick zu vergessen und den fleischen Vorschlaghammer in Form seiner Faust auszupacken, um seinen „Partner“ in die Schranken zu weisen.
Dann allerdings passierte es, und wer Kimihiro ganz genau beobachtete und noch dazu mucksmäuschenstill war, der könnte es sehen und hören. Einmal *sipp*, und durch war er. Geduldsfaden gerissen. Ein Gesicht, das sich bereits leicht gerötet hatte, entspannte sich. Augen, zu empörten Schlitzen verengt, rollten lediglich schicksalsergeben nach oben. Ein Kopf, wütend beiseite geworfen, sackte nach unten, hob sich dann, und kehrte dann, als wäre nichts gewesen, zu dem maskierten Fremden zurück, dem das Amüsement in die verhüllte Miene geschrieben stand.
Arachino wollte sich wie ein Kind verhalten? Er wollte nicht als Ninja anerkannt werden? Gut, beides ließ sich machen, vor allem weil er als Nicht-Shinobi in diesem Moment nichts vor Ort zu suchen hatte. Ergo verflüchtigte sich die Präsenz des Käferjungen just in diesem Moment und löste sich in trivialen Rauch auf – zumindest für Kimihiro, der übrigens genau zu jenem Zeitpunkt hätte schwören können, dass das Licht im Raum etwas stärker geworden war. Hmm, Sachen gibt’s.
Allein mit Itoe schien die Situation bereits deutlich rosiger. Für seinen Geschmack noch immer etwas zu entspannt schilderte die Hyuuga ihrem gemeinsamen Gegenüber sachlich die Situation, und obwohl das angehängte „Bitte“ etwas zu übertrieben wirkte, so schien es doch Früchte zu tragen. Langsam begann der Fremde, seine Taschen zu lehren, und zauberte zuerst ein Messer nach dem anderen hervor. Mit jeder der Waffen verkrampfte sich Kimihiros Rechte, die noch immer nahe seiner Beintasche schwebte, bis letztlich eine neue Art Gegenstand an die Reihe kam: Ein Stirnband von Konohagakure. Kimihiro blinzelte automatisch, da seine Augen streikten, ganz als ob sie nicht sehen wollten, was wirklich war, doch es half nichts. Das stilisierte Blatt formte sich nicht zu den Strichen von Amegakure oder einem anderen Symbol um. Zwar nahm Kimihiro weder seinen Arm herunter, noch entspannte er sich merklich, doch der Zweifel war gesät, und seine Kampfmoral stark angeknackst.
*Nicht so schnell. Das Ding kann falsch sein. Oder eine Illusion. Oder Diebesgut. Oder echt. Ach verdammt.*
Der Künstler atmete schwer. Erneut war aus einer verwirrenden Mission ein heilloses Durcheinander geworden. Dass es im Leben eines Ninja nur immer so zugehen musste… Doch es half alles nichts. Es bestand die Chance, dass der Mann die Wahrheit sagte, genauso wie die Chance bestand, dass er log. Doch was war in solch einer Situation nur zu tun? Eine schwierige Angelegenheit, die Verantwortungsbewusstsein, Autorität und Risikobereitschaft erforderte?
Richtig: Man wälzte sie auf jemand anderen ab. Wofür gab es denn schließlich Teamleiter?
Ebenso wie der Fremde, der sich als „Noboru“ vorgestellt hatte, blickte Kimihiro dementsprechend zu Itoe hinüber und ergriff seinerseits das Wort: „Selbst wenn es stimmt, was er sagt - nein, vor allem wenn es stimmt - sollten wir die Sache hier wohl nicht ohne unsere Teamleiterin klären. Ich für meinen Teil habe nämlich wenig Lust, einem vermeintlichen Einbrecher nur wegen einem Stirnband über den Weg zu trauen, während ich jemandem wie ihr unterstellt bin.“
 

Hyuuga Itoe

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Noboru mochte Spiele, wusste aber gleichzeitig wann er wem gegenüber einzulenken hatte. Itoe war keinesfalls die Autoritätsperson schlechthin, allerdings schien unser netter Freund zu merken, dass er ihr gegenüber lieber stumm einwilligte (ein Zugeständnis? Dieses Gefühl hatte zumindest Itoe für einen kurzen Moment) und Arachino durchaus noch etwas reizen konnte. Wie sich später herausstellte war er ja bekannt mit den Rangordnungen und Abläufen im Shinobileben und wusste genau, dass sich Arachino hier gerade nur in die Scheiße reiten konnte.
Itoe behielt den jungen Mann weiter und aufmerksam im Auge, bemerkte die feinen Regungen seiner Gesichtsmuskulatur, sah den Humor in seinen Augen – und verstand ihn beinahe. Arachino führte sich lächerlich auf und man konnte ihn leider nur schwer ernst nehmen. So spielte das Schicksal den Akademieschülern eben mit, auch Itoe hatte es auf die eklige Art und Weise lernen müssen.
Langsam, nach und nach, förderte Noboru mehrere Kunai hervor und Itoe wusste genau, dass er nur die Spannung hochtreiben wollte und Arachino noch ein wenig piesackte. Als dann nach einigem symbolischen Trommelgewirbel ein Stirnband Konohas offenbart wurde atmete Itoe unmerklich aus; sie war erleichtert. Etwas besseres hätte eigentlich nicht passieren können, wenngleich dies kein Freifahrtschein für Noboru war. Stirnbänder konnte man fälschen, eine Illusion konnte aufrecht erhalten werden.
Was Itoe bei seiner Vorstellung jedoch als erstes auffiel, war das Fehlen eines Nachnamens. Bei einer normalen Vorstellung wurde der komplette Name genannt, bei besonders förmlichen Anlässen der Rang noch gleich mit dazu. Nach Alter und Auftreten des jungen Mannes schätzte Itoe ihn jedoch auf das Niveau eines geübten Chuunin – für einen Jounin liebte er das Spiel viel zu sehr.
Leider konnte Itoe seine Worte nicht sofort als Bluff oder Wahrheit entlarven. Dieses Haus konnte genauso gut auf der Grenze zwischen zwei Bezirken wie in einem der beiden liegen – Itoe wüsste es nicht, denn so genau hatte sie sich den Plan nicht angesehen. Grobe Umrisse, sie hatte niemals gedacht, dass mehr nötig gewesen wäre. Genauso verhielt es sich mit den Aufzeichnungen über die anderen Teams, die sich vermutlich noch in Junkos Obhut befanden.
Wenn Noboru schon meinte, ihr unterschwellig sogar zu drohen, dann konnte er auch noch etwas warten. Also hob Itoe einen schlanken Zeigefinger empor und ihre Lippen formten ein einziges Wort: „Sekunde.“ Danach fuhr dieselbe Hand zu ihrem Ohr und ein leises Klicken war zu vernehmen. Was Kimihiro gesagt hatte war vollkommen richtig gewesen, weshalb Itoe seinen kleinen Ratschlag dankbar befolgte. „Junko-san? Kannst du gerade zufällig überprüfen ob sich im Team des Toyotomi-Bezirks ein Shinobi namens Noboru im Dienst befindet?“, ertönte die relativ simple Frage in das kleine Mikrophon. Es war fast schon peinlich, dass Junko nicht schon früher kontaktiert worden war, doch hatte die Chuunin sich ja dazu entschieden auf eigene Faust loszuziehen. Als Antwort gab es nur ein "Hab ich euch nicht gesagt ... egal. Sekunde." Nun folgte eine längere Pause, deutlich, deutlich mehr als eine einzelne Sekunde, dann: "Nara Noboru? Ja, das ist korrekt. Wieso?" Itoe entspannte sich etwas und wollte das Mikrophon schon fast wieder ausschalten ohne Junko zu antworten. „Erzähle ich Dir später in Ruhe, Danke.“, hängte sie also noch schnell dran bevor ein erneutes Klicken das Aus und Vorbei des Headsets verkündete.
Doch Noboru bekam noch immer nicht die gewünschte Aufmerksamkeit und den Namen, stattdessen widmete sich Itoe erst einmal dem übereifrigen Käferjungen. „Pfeif' deine Käfer zurück. Sofort.“ Itoe war selbst überrascht wie viel Autorität sie in ihre Stimme legen konnte, bisher war ihr das entweder nie aufgefallen oder sie hatte es noch nie getan. Nun musste sie sich auch nicht mehr allzu sehr zurückhalten, weshalb man ihren Ärger ein kleines wenig hören konnte. Doch in diesem Moment gab es keinerlei Zweifel, dass Arachino besser tat was die Chuunin ihm befahl. Kirschen konnte man später noch essen.
Nun stieß sich Itoe leicht vom Fenster ab, nur um nun ebenfalls ein Stirnband aus der Tasche zu ziehen und es sich um den Oberarm zu binden. Man durfte nicht vergessen, dass Noboru nicht mit Sicherheit sagen konnte ob es sich bei diesen drei Shinobi tatsächlich auch um welche handelte die auch im Dienst waren und hier nur annähernd was zu suchen hatten. Einige kurze, schnelle Schritte und Itoe befand sich vor dem vermummten Nara. Ein Freund aus der Heimat, hm?
Hyuuga Itoe, wir überwachen das Marktviertel.“ Das Mädchen betonte ihren Nachnamen ein wenig anders als die restlichen Worte – Interpretationen war also freien Lauf gelassen. Ob Noboru den korrekten Schluss zog lag nicht mehr in Itoes Hand, welche sich übrigens in just dem Moment den Weg durch die Luft nach vorne bahnte um Noboru entgegen gestreckt zu werden. Itoe glaubte seine Geschichte, die schließlich von Junko eben bestätigt worden war, also konnte man so friedlich und höflich wie nur irgend möglich diese Begegnung zu Ende bringen. „Wie Du bereits sagtest, dieses Haus liegt auf der Grenze. Komischer Zufall, dass man ausgerechnet hier einen Einbruch bemerkt, hm?“ Sollte der Nara geblufft haben so konnte er eigentlich nicht wissen ob Itoe nun die Wahrheit sprach oder nicht – wenn er sie nur testen wollte war sie womöglich mit Pauken und Trompeten durchgerasselt (aber wen interessierten schon ein paar willkürlich gesetzte Grenzen wenn eine Straftat beobachtet wurde?).
„Wieso bist Du der Meinung, dass in einem Selbstmord ermittelt werden sollte? Und... fündig geworden?“ Diese Begegnung zwischen Kollegen hatte wirklich merkwürdig angefangen. Zu aller erst die mystische Begegnung auf der Straße, dann die Spielerei in fremden Häusern sowie Arachinos kleine Käfereinlage. War es denn ein Wunder, dass sich Nara Noboru überlegen fühlte wenn er einem solchen Genin gegenüber gestellt wurde?
 
A

Aburame Arachino

Guest
Als der noch Fremde seine taschen scheinbar in Zeitlupe leerte, spannten sich Chins verbleibende Geduldsfäden so sehr, dass man die einzelnen fasern reißen hören konnte. Doch er hielt sich zurück, er hatte seinen Standpunkt klar gemacht, seine Käfer umschwärmten den vermeindlichen Feind von allen Seiten und ließen ihm keinen Weg offen, unbemerkt das Weite zu suchen... ganz nebenbei hing schließlich immer noch ein kleiner unscheinbarer Käfer an dem Fremden... ein kleiner Käfer... der Chin jederzeit wieder auf die Spur dieses Kerls leiten würde, wenn er es denn wollte. In kurzfassung hieß das: Selbst wenn er abhauen würde... er könnte Chin im Leben nicht entkommen. In solchen Momenten liebte er es, ein Aburame zu sein.
Als dann jedoch das Stirnband zum Vorschein kam, war der junge Käfermeister doch recht baff. Er hätte mit vielem Gerechnet, aber nicht damit, dass er hier einen Dorfgenossen vor sich hatte... Itoe versuchte den Namen des Fremden in Erfahrung zu bringen, und Chin hörte mit, schließlich war das Team über ein Netz verbunden. So erfuhr er den Nachnamen des Mannes: Nara. Er kannte die Nara. Meist ruhige Gesellen, höflich und oft faul. Aber wer war er denn, sich auf Klischees zu verlassen, er war schließlich auch nicht grade ein Musterbeispiel seines Clans.
Ok, Itoes "Befehl" die Käfer zurück zu rufen war unnötig, nachdem sich die Situation scheinbar geklärt hatte, waren die Käfer sowieso schon wieder auf den Rückweg. Alle, bis auf einer, der eine Käfer, der an dem Nara hing. Ja, es mochte den Anschein haben, dass alles in Ordnung war, der Name stimmte, das Zeichen Konohas konnte er vorweisen. Trotzdem... Irgendwie war Chin der Typ nicht koscher. Sowohl das Stirnband konnte man stehlen und nennen konnte sich jeder wie er wollte. Vielleicht lag ja ein toter Nara in einer dunkeln Ecke...
Aber da es sich ja, zumindest angeblich, um einen Nara handelte, war eine Überprüfung der ganzen Situation ja recht einfach. "Soso... Nara also? Wie wärs dann mal mit einem kleinen Nara-Trick, nur so... als kleine Absicherung deiner Identität... Na? Wie siehts aus?" Die Augen des jungen aburame waren dabei ernst, man konnte den Mangel an Vertrauen, den er in die identität des Naras hatte, deutlich sehen. Irgendetwasstank hier zum Himmel, und Chin wollte wissen, was!
 
M

Mameha Junko

Guest
Es hätte alles so einfach sein können. Noboru hörte zu, hörte genau zu, als Kimihiro die Lage kommentierte und dachte sich seinen Teil, während Itoe vernünftig und zuvorkommend erschien, ihm sogar höflich die Hand entgegenstreckte, nachdem sie seine Geschichte überprüft hatte. Auch die Betonung auf ihren Nachnamen nahm er auf, beließ es jedoch erstmal bei der Angelegenheit. Man konnte sein Handeln diesbezüglich ja später noch erklären (wenn er Lust hatte) und speicherte für sich selbst erst einmal ab, dass die Hyuuga seine Clanzugehörigkeit innerhalb von Sekunden aufgedeckt hatte. Schande das.

Die ihm entgegengestreckte Hand nahm er mit einem Ausdruck aufmerksamer Lebendigkeit den Augen auf, der, auch wenn man einen Teil seiner Mimik nur durch die Maske erahnen konnte, auf Freundlichkeit hinwies. Seine Hand verweilte übrigens einen Moment länger als notwendig in Itoes, als empfinde er es als Verlust, sie ziehen zu lassen. Siehst du das, Kimihiro? Schlimmer noch, wenn Kimihiro es nicht besser gewusst hätte (und er wusste es nicht besser), so hätte der Künstler sicherlich schwören können, dass der Maskierte für einen verschwindend geringen Moment mit dem Daumen über die Hand der Hyuuga strich. Blasphemie! Dieser Schleimbeutel begrabbelte seine Itoe!

Was immer sich Kimihiro auch dachte, Noboru seinerseits setzte gerade zu einer Antwort an, als er durch den Aburame sehr brüsk unterbrochen wurde. Man konnte deutlich sehen, wie der Maskierte milde verärgert die Stirn runzelte und den Kopf wie in Zeitlupe drehte, um den vorwitzigen Aburame noch einmal gründlich zu mustern. Käfermeister, hm? Schade, dass Arachino nicht wissen konnte, dass er hier einen empfindlichen Punkt ansprach, aber das konnte er letztendlich interpretieren, wie er wollte. Sicher war nur, dass Noboru nicht wie gewünscht antwortete.
„Soll ich auch eine Runde „My Heart Will Go On“ singen und danach nackt Polka tanzen, wo ich schonmal dabei bin?“ Oder was der Ton sagte: Was willst du Hömel eigentlich? Im Ernst, Arachino strapazierte gerade sogar Noborus Nerven, und der verstand in der Regel Spaß, selbst wenn er auf seine Kosten ging. Aber sollte er sich von einem cholerischen Junggenin einfach so herumkommandieren lassen? Rein äußerlich wirkte der junge Mann, als wäre er so um die zwanzig Jahre alt – wie verhielt man sich dann gegenüber Vierzehn- bis Fünfzehnjährigen?
Den Aburame von seiner Glaubwürdigkeit zu überzeugen war schlicht und ergreifend Sisyphusarbeit, und so beschloss Noboru, es erst einmal bei diesem Kommentar zu belassen und sich der Vernunft, aka Itoe zuzuwenden, die hier offensichtlich (und Gott sei Dank) das Kommando hatte. Außerdem hatte er jetzt genug Zeit damit vergeudet, Bezin ins Feuer zu kippen.
„Ich kannte Shogo Koji bereits flüchtig und hielt ihn nicht für einen Selbstmörder. Außerdem erschien mir sein Verhalten bei dem … Ereignis … recht merkwürdig, als wäre er ferngesteuert.“ Und wieder war er weg, dieser spielerische Ton, und machte Seriösität Platz, die dem finsteren Auftreten des Nara gerecht wurde. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, sehr offen den Augenkontakt zu suchen. Nicht schüchtern, keinesfalls. „Es gibt viele Künste, die es erlauben, den Geist zu verwirren oder die Bewegungen einzuschränken oder gar ganz zu übernehmen. Ich muss es wissen.“ Er, der die Schattenkontrolle beherrschte, musste es tatsächlich wissen. Konnte er nicht einfach Menschen einfangen und sie dann wie Puppen kontrollieren? Kein Wunder also, dass gerade der letzte Satz mit Gewicht versehen wurde.
„Shogo Koji ist … war … seit Kurzem geschieden, hat aber offensichtlich eine Geliebte. Das schließt meiner Meinung nach einen Selbstmord umso mehr aus.“ Das stand also in diesen ominösen Briefen.
 
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